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Mäuse im Garten - was tun?

Die Mühlmaus sieht einer Hausmaus ähnlich, richtet aber größere Schäden an.
Die Mühlmaus sieht einer Hausmaus ähnlich, richtet aber größere Schäden an.
Mäuse im Garten müssen Sie nicht immer bekämpfen. Manche Arten sind nützlich, andere harmlos. Wühlmäuse dagegen richten großen Schaden an, eine Bekämpfung ist unvermeidbar. Informieren Sie sich über die Tiere, um sie gezielt zu vertreiben.

Was Sie benötigen:

  • Wühlmausgas
  • Wecker
  • Dose
  • Lebendfallen
  • Handschuhe

Nützliche und schädliche Mäuse

Sie wollen sicher keine Tiere vertreiben, die Ihnen helfen, Schädlinge im Garten zu vernichten. Verschaffen Sie sich einen Überblick, welche Tiere schädlich sind und wie Sie diese erkennen.

  • Wühlmäuse sind eine Plage. Sie erkennen ihre Anwesenheit meist als erstes an den Schäden, die sie anrichten. Wenn Ihre Tulpenzwiebeln nicht austreiben, die Möhren verkümmern oder Kartoffeln nicht gedeihen, sind fast immer Wühlmäuse am Werk. Sie fressen die Knollen und Wurzeln der Pflanzen. Schauen Sie nach kleinen Erdhügeln. Graben Sie in ihnen, wenn darunter ein Loch seitlich ins Erdreich führt, haben Sie Wühlmäuse, zu denen auch die Schermäuse gehören, im Garten. Ein weiteres Merkmal ist ein ovaler Querschnitt des Gangs. Die Tiere unterscheiden sich vom Aussehen kaum von Hausmäusen.
  • Der Maulwurf ist zwar keine Maus, aber viele Gärtner verwechseln ihn mit Wühlmäusen. Auf dem Speiseplan des Maulwurfs stehen Schnecken. Raupen und Engerlinge, also Tiere, die große Schäden anrichten. Außerdem steht der kleine Kerl unter Artenschutz, Sie dürfen ihn weder fangen, noch vertreiben. Sie werden ihn vermutlich nie sehen, nur seine Hügel. Buddeln Sie in dem Hügel: Wenn senkrecht darunter ein rundes Loch ist, haben Sie einen Maulwurf im Garten. Tun sie ihm nichts. Er richtet, bis auf die Hügel, keinen Schaden an und  steht unter Artenschutz. Maulwürfe haben ein schwarzes Fell, kleine Augen, die zum Teil von Haut überdeckt sind. Auffällig sind die großen Grabhände.
  • Falls Sie eine winzig kleine Maus sehen, die eine lange spitze Schnauze hat, haben Sie es mit einer Spitzmaus zu tun. Sie ist ein Verwandter des Maulwurfs und des Igels. Die kleinen Tierchen verputzen große Mengen Insekten. Die Sichtung dieser Tiere ist kein Grund, Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten.

In Ihrem Garten lebt vermutlich unbemerkt auch die Hausmaus. Ebenso sind fast in jedem Garten Ratten anzutreffen. Die Tiere sind Scheu und richten kaum Schäden an. Es genügt, wenn sie die Mäuse nicht durch Nahrungsmittel anlocken. Werfen Sie Speisereste in den Hausmüll, nicht auf den Kompost.

Bekämpfung von Wühlmäusen im Garten

Verwenden Sie bei der Bekämpfung eine Methode, die anderen Tieren nicht schadet. In diesem Zusammenhang sollten Sie wissen, dass Wühlmäuse Giftweizen nur bei Nahrungsknappheit im Winter fressen. Hausmäuse nehmen das Gift dagegen auf. Raubvögel, Katzen oder Hunde, die eine vergiftete Maus fressen, erkranken oder sterben. Gift ist kein Mittel, um Wühlmäuse wirkungsvoll zu bekämpfen. Setzen Sie besser folgende Maßnahmen ein:

  • Versuchen Sie es mit einem harmlosen Hausmittel. Besorgen Sie sich einen Wecker mit Aufzugswerk, der laut tickt. Vergraben Sie ihn verpackt in einer Blechdose in der Nähe eines Wühlmaushügels. Das laute Ticken dröhnt im Erdreich und vertreibt die Tiere.
  • Eine Alternative ist Gas. Von Delu bekommen Sie Calciumcarbid in Körnerform. Sobald die Körner feucht werden, entsteht ein unangenehmer Geruch, der die Tiere vertreibt. Stoßen Sie mit einem Suchstab ins Erdreich, um einen Gang aufzuspüren. Geben Sie die Körner durch das entstandene Loch in den Gang und verschließen Sie es wieder.
  • In sandigen Böden ist Rauchgas, beispielsweise Wühlmausgas von Neudorf, zweckmäßiger. Zünden Sie die Patrone an und schieben Sie diese in das Eingangsloch eines Gangs. Verschließen Sie das Loch, damit der Qualm nicht entweicht. Der Rauch zieht bis zu 40 Meter durch die Gänge. Das vertreibt die Mäuse. Der Rauch entweicht durch das Erdreich nach oben. So sehen Sie, wo Gänge verlaufen.
  • Eine aufwendige aber effektive Methode ist der Einsatz von Fallen. Setzen Sie zuvor Rauchgas ein, damit Sie wissen, wo Gänge sind. Vergraben Sie in den Gängen Lebendfallen, in die Sie Äpfel oder Kartoffeln als Köder legen. Maulwürfe fressen die Nahrung nicht, werden also nicht in die Fallen gelockt. Sie müssen Lebendfallen mindestens dreimal pro Tag kontrollieren. Wählen Sie ein System, bei dem Sie von außen sehen, ob ein Fang darin ist. Wichtig: Fassen Sie die Falle nur mit alten Gartenhandschuhen an, sonst werden die Tiere durch einen fremden Geruch auf die Falle aufmerksam. Fallen wirken am besten im Herbst und Winter, wenn Nahrungsknappheit herrscht.
  • Eine gute Methode ist, Feinde der Wühlmäuse einzusetzen. Stellen Sie in ländlichen Gebieten drei bis vier Meter hohe Stangen auf, die mit einem waagerechten Querholz abschließen. Raubvögel nützen die Stangen als Aufsitz und halten einen Umkreis von etwa 20 Metern mäusefrei. Da sich die Wühlmäuse durch die Anwesenheit der Raubvögel gestört fühlen, wandern Sie oft in andere Gebiete.
  • Lassen Sie Katzen oder Hunde in den Garten. Besonders junge und verspielte Katzen stellen Wühlmäusen effektiv nach. Bei Hunden müssen Sie unbedingt aufpassen, manche graben tiefe Löcher, um die Mäuse zu erhaschen. Ähnlich wie bei den Raubvögeln, genügt meist die Anwesenheit der Haustiere, um die Mäuse in ein anderes Revier zu vertreiben.

Mit natürlichen Feinden, Geräuschen, Gerüchen oder Rauch, können Sie Wühlmäuse zu jeder Jahreszeit bekämpfen. Lebendfallen sind im Herbst und Winter am effektivsten. Gift und Schlagfallen sollten Sie nie einsetzen, da Sie mit diesen Maßnahmen andere Tiere gefährden.

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