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Arbeitszeugnis in der Logistik - das sollten Sie als Arbeitsnehmer beachten

Ein Arbeitszeugnis hat es "in sich".
Ein Arbeitszeugnis hat es "in sich". © Rainer_Sturm / Pixelio
Ein Arbeitszeugnis soll in erster Linie einen positiven Eindruck vom Arbeitnehmer vermitteln, sodass diesem im Rahmen laufender Bewerbungsverfahren keine "Steine in den Weg gelegt" werden. Selbst wenn besagter Mitarbeiter durch Inkompetenz und Interessenslosigkeit "glänzte", ist der Arbeitgeber verpflichtet, das Arbeitszeugnis wohlwollend zu gestalten. Entsprechend schwer und mitunter auch undurchschaubar ist demnach das "Zeugnisdeutsch". Wir sagen Ihnen, worauf Sie als Arbeitnehmer im Bereich Logistik bei Ihrer Beurteilung durch den Arbeitgeber achten müssen, um etwaige "Stolperfallen" rechtzeitig zu erkennen.

Wissenswertes beim Arbeitszeugnis in der Logistik

Wenn es um die Formulierung von Arbeitszeugnissen für Arbeitnehmer aus dem Bereich Logistik geht, stehen Unternehmer mitunter vor einer gewissen Herausforderung. Sind sie doch an die Gesetzgebung gebunden, welche besagt, dass die Formulierung stets zu Gunsten des Arbeitnehmers ausfallen muss.

  • Dennoch nutzen viele Arbeitgeber gewisse "Schlupflöcher" bzw. Codierungen, um im Arbeitszeugnis die eine oder andere Schwäche - möglichst schmeichelhaft formuliert - zum Ausdruck zu bringen. Entsprechend häufig sind demgemäß Arbeitszeugnisse Gegenstand arbeitsrechtlicher Auseinandersetzungen.
  • Folgende Aspekte sollten bei Beurteilungen - auch im Bereich Logistik - in jedem Fall enthalten sein: die Tätigkeitsbeschreibung, ein Hinweis auf die sozialen Kompetenzen des Arbeitnehmers, die Bewertungen der Arbeitsleistungen sowie zu guter Letzt auch ein Dank für die Zusammenarbeit sowie die guten Wünsche für die Zukunft.
  • Gleichwohl sind das Ein- und Austrittsdatum sowie der Grund des Ausscheidens von Relevanz. Schließlich sind auch hieraus positive oder negative Gegebenheiten ersichtlich.

Darauf sollten Sie in Ihrem Arbeitszeugnis achten

  • Während es sich bei Geschäftsführern, Vorständen oder Mitarbeitern in ähnlich hochrangigen Führungspositionen so verhält, dass ein Arbeitszeugnis im Rahmen eines Jobwechsels eher eine nebensächliche Rolle spielt, so ist dies bei Tätigkeiten im Bereich Logistik anders. Hier spielt der Inhalt eines solchen Dokumentes eine sehr entscheidende Rolle. Selbst Details sind dabei von grundlegender Relevanz, ob ein Bewerber den angestrebten neuen Job auch tatsächlich bekommt.
  • Achten Sie daher in erster Linie auf die richtige Einhaltung der formalen Strukturen. Anderenfalls erscheint das Dokument sehr leicht als "selbst geschrieben", was dem Personalentscheider in der Folge Anlass dazu gibt, Ihre Bewerbung "ad acta" zu legen.
  • Werden wesentliche Aspekte Ihrer Tätigkeit nicht erwähnt, so lässt sich daraus leicht Negatives ablesen: mangelnde Selbstständigkeit, unzureichende Führungsqualitäten, die Befähigung, Handlanger-Arbeiten durchzuführen und so weiter.
  • Auch sogenannte verneinte Gegenteile können ein Stolperstein in Ihrem Arbeitszeugnis sein. Zum Beispiel "war nicht unwesentlich" oder "war nicht unwichtig" et cetera.
  • Personalentscheider achten zudem darauf, dass Selbstverständlichkeiten in der Beurteilung entweder ganz ausgelassen oder zumindest nur am Rande erwähnt werden. Wird aber beispielsweise explizit die Pünktlichkeit oder das adrette Outfit hervorgehoben, so unterstreicht dies gewiss nicht Ihre fachliche Kompetenz.
  • Insgesamt können hervorgehobene Nichtigkeiten oder die Erwähnung von selbstverständlichen Aspekten demnach die Qualität Ihres Zeugnisses maßgeblich negativ beeinträchtigen.
  • Folgender Hinweis mag zwar auf den ersten Blick durchaus positiv erscheinen, jedoch verheißt er auf den zweiten Blick nichts Gutes: "Er/sie kam stets gut mit Vorgesetzten aus." Im Klartext heißt das nichts anderes, als dass der Mitarbeiter ein "Schleimer" war und mit seinen Kollegen Probleme hatte. Denkbar ungünstige Voraussetzungen also, um den erhofften Traumjob zu erhalten.

Lassen Sie Ihr Arbeitszeugnis vor der Verwendung für Bewerbungsverfahren am besten von erfahrenen Fachleuten prüfen. Dies ist zwar mitunter mit einem gewissen Kostenaufwand verbunden, aber die Investition lohnt sich.

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