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Wasserstandsanzeiger - Probleme beheben

Wasserstandsanzeiger machen bei richtiger Handhabung selten Probleme.
Wasserstandsanzeiger machen bei richtiger Handhabung selten Probleme.
Lieben Sie Pflanzen, haben aber Probleme mit der Pflege? Dann ist Hydrokultur genau das Richtige für Sie. Falsches Gießen ist kaum möglich, da ein Wasserstandsanzeiger anzeigt, wann Wasser nötig ist.

Wie der Wasserstandsanzeiger funktioniert

In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch.
In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch. © Roswitha Gladel

Technisch gesehen beruhen alle Wasserstandanzeiger auf dem gleichen Prinzip:

  1. Bei einer Hydrokultur wachsen die Pflanzen nicht in Blumenerde, sondern in einer Nährlösung. Ihre Wurzeln versorgen sie über das Wasser im Gefäß und dem darin enthaltenem Dünger. Der Blähton erfüllt nur den Zweck, den Pflanzen Halt zu geben. Er dient nicht der Versorgung. Sie können die Pflanzen zum Beispiel auch in die Nährlösung hängen, statt sie in den Ton einzupflanzen.
  2. Damit die Wurzeln nicht faulen, dürfen Sie nicht zu weit im Wasser stehen. Der Wasserstand im Kulturgefäß darf eine bestimmte Höhe nicht überschreiten. Er darf auch langfristig nicht zu niedrig sein, da es sonst an Nahrung und Wasser mangelt. Sie können den Wasserstand im Topf nicht sehen, da der Pflanztopf undurchsichtig ist und der Blähton von oben die Sicht versperrt.
  3. Damit Sie sehen, wie viel Wasser im Topf ist, befindet sich  ein kleines Röhrchen in dem Gefäß, in dem das Wasser in der gleichen Höhe steht wie im Topf. Physikalisch gesehen handelt es sich um kommunizierende Röhren. In miteinander verbundenen Gefäßen steht das Wasser gleich hoch (Bild 1).
  4. In dieses Röhrchen können Sie ebenfalls schlecht hineinsehen. Daher steckt ein Schwimmer darin. Dieser besteht aus einem leichten Schwimmkörper, in dem ein Stab steckt. In dem engen Röhrchen kann der Stab nicht umkippen. Er steht daher senkrecht und schaut oben aus dem kleinen Rohr hinaus.
  5. Das Röhrchen ist mit einem Schauglas abgedeckt, an dem sich Markierungen für Maximum, Optimum und Minimum befinden. Am Stab befindet sich ebenfalls eine Markierung. So können Sie leicht erkennen, wie weit der Stab aus dem Wasser ragt (Bild 2). 
  6. Steht die Markierung des Stabs an der Minimummarke des Schauglases, müssen Sie gießen. Füllen Sie bis zur Marke "Optimum" auf. Sie dürfen auch hin- und wieder mehr Wasser in das Gefäß geben. Wenn Sie versehentlich über die Maximummarke geraten, müssen Sie das Wasser wieder ablassen.

Typische Probleme mit den Anzeigern

In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass ein Wasserstandanzeiger nicht korrekt funktioniert. Achten Sie auf Folgendes:

  • Das System funktioniert nur, wenn der Anzeiger zum Pflanzgefäß passt. Das äußere Röhrchen muss bis zum Boden des Gefäßes reichen. Es soll nicht mehr als einen Zentimeter aus dem Blähton heraus ragen. 
  • Der Wasserstandsanzeiger muss senkrecht im Gefäß stehen. Wenn er schräg steht, reibt der Stab am Schauglas und kann sich verkanten. Da in dem Wasser Mineralien gelöst sind, können diese sich im Glas festsetzen und das Problem verstärken. Der Schwimmer klemmt und zeigt den Wasserstand nicht mehr korrekt an (Bild 3).
  • Von unten wachsen Wurzeln in den Wasserstandanzeiger. Sie verstopfen den Wassereinlass in das Messröhrchen. Da kein Wasser darin ist, kann sich der Schwimmer nicht mehr heben. Der Anzeiger zeigt immer Minimum an, obwohl genug Wasser im Kulturtopf ist.
  • Bei kalkhaltigem Wasser kann es zu Kalkablagerungen kommen. Diese behindern meist nicht den Schwimmer, sondern verstopfen die Einlassschlitze für das Wasser. Es kann kein Wasser in das Messröhrchen eindringen.
In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch.
In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch. © Roswitha Gladel

Wie Sie Fehler vom Wasseranzeiger beheben und vermeiden können

Die beschriebenen Probleme können Sie vermeiden oder leicht beheben.

  • Es gibt verschiedene Kulturtöpfe. Bei manchen ist ein Zapfen am Boden, um den Wasserstandsanzeiger anzubringen, andere haben Aussparungen, in welche Sie den Anzeiger einschieben können. Wählen Sie einen Anzeiger, der zum Topf passt.
  • Töpfe mit Aussparungen mit dem zugehörigen Anzeiger sind praktischer, weil Sie das Messgerät jederzeit herausnehmen können, um es zu reinigen. Bei den anderen Systemen müssen Sie meist den Ton entfernen, bevor Sie daran kommen. Ansonsten gibt es keine Unterschiede bei den Anzeigern.
  • Gießen Sie bei stark kalkhaltigem Leitungswasser mit Regenwasser oder mit einer Mischung aus einem Teil destilliertem Wasser und einem Teil Leitungswasser. Wichtig: Nehmen Sie nicht das Kondenswasser aus elektrischen Wäschetrocknern. Darin sind kleine Fasern, die den Wasserstandsanzeiger verstopfen.
  • Achten Sie beim Gießen darauf, ob sich der Messstab im Röhrchen sofort bewegt, wenn Sie Wasser einfüllen. Sollte dies nicht der Fall sein, nehmen Sie ihn aus dem Topf. Entfernen sie eingedrungene Wurzeln und legen Sie ihn in Essigwasser, um den Kalk zu lösen.
  • Sollten an dem Anzeiger Teile abgebrochen sein oder wenn Sie die Ablagerungen nicht lösen können, tauschen Sie ihn aus. Ein einfacher Test nach der Reinigung zeigt, ob er wieder beweglich ist. Tauchen Sie den Anzeiger senkrecht mit dem Boden nach unten langsam in ein Glas Wasser. Wenn sich der Schwimmer nicht sofort hebt, ersetzen Sie den Wasserstandsanzeiger.
In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch.
In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch. © Roswitha Gladel

Hydrokultur ist ein einfaches System, um Pflanzen optimal zu pflegen. Ein Wasserstandsanzeiger, der bis zum Boden reicht und genau senkrecht steht, macht selten Probleme.

In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch.
In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch. © Roswitha Gladel
Aufbau eines Wasserstandsanzeigers.
Aufbau eines Wasserstandsanzeigers. © Roswitha Gladel
Wenn der Anzeiger nicht senkrecht steht, verklemmt sich der Schwimmer.
Wenn der Anzeiger nicht senkrecht steht, verklemmt sich der Schwimmer. © Roswitha Gladel
In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch.
In verbundenen Gefäßen steht Flüssigkeit gleich hoch. © Roswitha Gladel
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