Alle Kategorien
Suche

Was bedeutet 420? - Der Code einfach erklärt

Ein gedrehter Joint neben getrockneten Cannabisblüten und einem Cannabisblatt.
Ein gedrehter Joint neben getrockneten Cannabisblüten und einem Cannabisblatt. © Shelby Ireland / unsplash.com
Im Internet und auch manchmal auf der Straße begegnet einem die Zahl 420 immer wieder. Aber wissen Sie auch, wofür der Code steht und woher er eigentlich kommt? Denn um eine Fehlermeldung im Browser handelt es sich bei 420 nicht.

Was bedeutet 420?

Ganz generell steht die Zahl 420 für das Konsumieren von Cannabis. 420 wird dabei nicht als "vierhundertzwanzig" ausgesprochen, sondern als "four-twenty" (vier-zwanzig), es ist auch häufig in folgenden Schreibweisen zu sehen: 4:20, 4/20 oder auch 420 Blaze it (engl. so viel wie "zünd 's an").

Ausgehend von 420 wird die Uhrzeit 4:20 pm (16:20 Uhr) als angemessene Uhrzeit zum Cannabisrauchen gesehen und der 20. April (in US-Schreibweise 4/20) als inoffizieller Feiertag der Cannabis-Kultur gefeiert.

420 wird also von Cannabis-Konsumenten genutzt, um über das Rauchen der Pflanze an sich zu sprechen oder um etwa ohne viele Worte Gleichgesinnte zu finden.

Woher kommt der Ausdruck 420?

Während vielleicht viele wissen, dass der Code 420 mit dem Konsum von Cannabis zu tun hat, gibt es wahrscheinlich weniger, die den Ursprung des Ausdrucks kennen.

Der Ursprung des Ausdrucks 420 lässt sich in den frühen 70er-Jahren im US-Bundesstaat Kalifornien finden. Eine Freundesgruppe in San Rafael, die sich "The Waldos" nannten, schmiedeten im Herbst 1971 den Plan, gemeinsam nach einer Cannabis-Plantage zu suchen. Sie hatten gehört, dass die Plantage aufgegeben wurde und hofften nun darauf, sich daran bedienen zu können.

Die High-School Freunde verabredeten sich also dazu, sich immer Nachmittags um 4:20 pm an einer Statue von Louis Pasteur vor ihrer Schule zu treffen, um zusammen auf die Suche zu gehen. Daher lautete der Code, den sie sich als Erinnerung gegenseitig in den Fluren zusprachen, zunächst "4:20-Louis". Nach einiger Zeit wurde "Louis" aber weggelassen – somit blieb nur noch das bekannte "4:20". 

Das Feld habe die Gruppe zwar nie gefunden, doch ganz erfolglos blieb die Suche nicht, denn 420 setzte sich unter den Freunden wie automatisch als neues Codewort durch. Steve, einer der Waldos, erklärte in einem Interview: "Ich konnte zu einem Freund sagen '420' und es war telepathisch. Er wusste, ob ich damit meinte 'Hey, willst du mitrauchen?' oder 'Hast du was?" oder 'Bist du grade high?' [...] Unsere Lehrer wussten nicht, worüber wir sprachen. Unsere Eltern wussten nicht, worüber wir sprachen."

Wie sich das 420 als Code schließlich global ausbreiten konnte, ist nicht einwandfrei geklärt. Es wird aber vermutet, dass die Deadheads (Fans der Band Dreadful Dead), die ebenfalls Bezüge zu San Rafael haben, zur Verbreitung des Codes 420 beigetragen haben.

4/20 Veranstaltungen

Schon längst ist der 20. April inoffizieller Feiertag der Cannabis-Kultur. An diesem Tag treffen sich Menschen entweder, um gemeinsam Cannabis zu konsumieren oder aber organisieren Veranstaltungen mit politischem Charakter, bei denen sie zur Legalisierung von Cannabis aufrufen.

Während derartige Veranstaltungen und Feierlichkeiten gerade in Nordamerika seit Jahren zunehmend Anhänger finden, steigen auch international die inoffiziellen Feiern am 20. April. So fand etwa 2017 im Görlitzer Park in Berlin der erste legale "Smoke-in" statt, bei dem sich alle, die Cannabis ärztlich verschrieben bekommen, zum gemeinsamen Rauchen treffen sollten. Über 200 Personen warteten, mit silvesterähnlicher Vorfreude darauf, dass die Uhren auf 16:20 Uhr springen.

Wenn Sie also in Zukunft den Code 420 lesen, wissen Sie nun nicht nur, wofür er steht, sondern können auch mit spannendem Hintergrundwissen zu dessen Ursprung prahlen.

helpster.de Autor:in
Debora Herold
Debora HeroldDebora experimentiert seit Jahren mit Pflegeprodukten und Make-ups. Ihre Beauty & Styling Tipps teilt sie genauso gerne wie ihr Wissen aus ihrer Arbeit bei einer Lern-Website und der Erstellung verschiedener Lernmaterialien für Schüler.
Teilen: