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Unterschied von objektiv zu subjektiv

Wer objektiv urteilt, dem wird unterstellt, dass sein Urteil nicht von seinen persönlichen Ansichten oder Erfahrungen beeinflusst ist. Äußert hingegen jemand seine Meinung als bewusst subjektive Ansicht, dann macht er im Unterschied dazu klar, dass er sich gerade von seinem persönlichen Standpunkt aus äußert.

Menschen können kaum objektiv urteilen.
Menschen können kaum objektiv urteilen.

Es lässt sich heftig darüber streiten, ob ein Sachverhalt wirklich objektiv beurteilt werden kann. Denn Menschen sind keine Maschinen, und die eigenen Gefühle, Werturteile oder Erfahrungen bei der Beurteilung eines Sachverhaltes völlig außen vor zu lassen, ist kaum möglich.

Subjektiv oder objektiv urteilen

  • Objektivität wird oft mit Wissenschaftlichkeit gleichgesetzt, doch auch die Wissenschaften betreiben Menschen. Höchstmögliche Unabhängigkeit von persönlichen Standpunkten sollen die sogenannten "exakten" Naturwissenschaften bieten, doch auch die Anordnung eines Experiments und die Fragestellung sind vom Subjekt des Forschers abhängig.
  • Ein objektives Urteil über einen gesellschaftlichen Sachverhalt zu treffen, ist kaum möglich. Denn immer werden die persönlichen Erfahrungen und Werturteile desjenigen, der Stellung bezieht, in das Urteil mit einfließen.
  • Auch die Wahrnehmung über die Sinneskanäle Augen, Ohren, Tastsinn, Geruchs- und Geschmackssinn ist nicht völlig "neutral". Denn schon die Wahrnehmung kann bestimmten Filtern unterliegen. So werden für eine Beurteilung wichtige Dinge oft einfach "ausgeblendet" und schlicht nicht gesehen.
  • Einen Unterschied macht es daher meist nicht, ob die Teilnehmer an einer Diskussion sich um ein objektives Urteil bemühen oder ob sie sich im Klaren darüber sind, dass sie kein von sich selbst unabhängiges Urteil treffen können. Wer sich zur eigenen Subjektivität bekennt, verdeutlicht zumindest, dass er seinen Standpunkt nicht verabsolutieren möchte.

Der Unterschied kann verschwimmen

  • Zwar wird es einen Unterschied machen, ob jemand versucht, nicht nur aus der eigenen Erfahrung heraus zu urteilen oder ob er ein einzelnes Ereignis in seinem Leben zum Leitbild seiner Anschauungen macht. Doch dieser Unterschied kann in einer "Grauzone" verschwimmen, da es kaum möglich ist, sich von sich selbst "abzuspalten" und einen völlig neutralen Standpunkt einzunehmen.
  • Viel kann daher für die Kultur einer Diskussion schon gewonnen sein, wenn sich jeder seiner subjektiven Betrachtungsweise bewusst ist. Dann muss niemand versuchen, sein Gegenüber von der "Wahrheit" zu überzeugen.

Menschen sind kaum in der Lage, völlig neutrale Urteile zu fällen. Meist spielen persönliche Erfahrungen und Ansichten mit hinein.

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