Alle Kategorien
Suche

Tamarinde - Wissen über die Fruchthülse

Mehrere reife braune Tamarindenfrüchte
Mehrere reife braune Tamarindenfrüchte © 41330 / pixabay.com
Tamarinde, noch nie gehört? Dabei haben viele die Tamarinde schon einmal probiert. Sie ist nämlich ein fester Bestandteil der berühmten Worcestersauce, daher ist uns ihr süßsäuerlicher Geschmack gut bekannt. Die Tamarinde ist ein exotisches Gewürz und hat, sowohl kulinarisch als auch gesundheitlich, so einiges zu bieten. Der Tamarindenbaum wird nicht umsonst im asiatischen und afrikanischen Raum als „Heiliger Baum“ sehr hochgeschätzt. Aber was kann die Tamarinde?

Was ist die Tamarinde und woher kommt sie?

Tamarinden sind die Hülsenfrüchte des Tamarindenbaums, die besonders im indischen, thailändischen und indonesischen Raum in der Küche verwendet werden. Dabei kommt die Tamarinde ursprünglich aus Afrika und gelangte von dort schon sehr früh nach Indien und in den asiatischen Raum. Dort gilt der Tamarindenbaum als heilig, denn seine Rinde soll weise machen. 

Auch in Afrika und Burma ranken sich zahlreiche Mythen um die Tamarindenbäume. Auch in Afrika werden sie als heilig verehrt. Die Burmesen glauben, dass in seiner bis zu zwölf Meter breiten Krone der Regengott wohnt.

Botanisch gehört die Tamarinde zu den Johannisbrotgewächsen. Sie wird heute hauptsächlich in Indien, Asien und Mittelamerika angebaut. Der Begriff Tamarinde bedeutet wörtlich „indische Dattel“.

Die Tamarinden erinnern optisch an eine sehr große Erdnuss. Unreife, grüne Früchte sind dabei noch weich. In reifem Zustand werden die Samenhülsen bräunlich und leicht brüchig. Die ca. 20 cm großen, daumendicken Hülsen enthalten bis zu 12 essbare dunkle kleine Kerne. Verwandt ist sie mit den Hülsenfrüchten, wie z.B. den uns aus dem europäischen Raum bekannten Erbsen und Linsen.

Wie schmeckt Tamarinde und wie gesund ist sie?

Tamarinde schmeckt mild süßsäuerlich und dabei angenehm fruchtig und ein wenig herb.

Tamarindenpaste und Tamarinden-Mark sind Naturprodukte, die meist ohne weitere Zutaten direkt aus dem Fruchtfleisch bzw. aus den Kernen der Tamarinde hergestellt werden. Sie liefern in erster Linie Kohlenhydrate, die der Körper als Energielieferant benötigt. Zudem enthält Tamarinde eine Menge Ballaststoffe und viel Vitamin C und Vitamin B6. Tamarinde ist reich an Spurenelementen wie Eisen, Kalzium und Magnesium.

Tamarindenkerne enthalten viel Pektin. Diese speziellen Ballaststoffe quellen in Verbindung mit Wasser stark auf und können so als natürliches Geliermittel in der Küche verwendet werden.

Aufgrund des hohen Pektin-Gehaltes wird Tamarinde häufig auch bei Verdauungsstörungen empfohlen. Als abführendes Heilmittel ist die Tamarinde schon seit über 3.000 Jahren bekannt. Wer die abführende Wirkung von Tamarinde gezielt nutzen möchte, darf das Mark gern großzügig verwenden. Für alle anderen gilt aber, besser sparsam dosieren.

Nährwerte pro 100 g Tamarindenpaste:

  • 240 kcal
  • 2,7 g Eiweiß
  • 0,5 g Fett
  • 62 g Kohlenhydrate
  • 6 g Ballaststoffe
  • 3,5 g Vitamin C
  • 0,1 g Vitamin B6
  • 2,8 mg Eisen
  • 74 mg Calcium
  • 92 mg Magnesium

Wo bekommt man Tamarinde?

In den Anbaugebieten in Afrika und Asien können Sie frische Tamarinde direkt in der Schote bekommen. In Deutschland kann man die Tamarinde inzwischen auch in einigen Supermärkten oder natürlich online als Paste oder Mark kaufen. Am besten bekommt man sie allerdings in gut sortierten Asia-Läden. Dort wird sie oft auch als getrocknete Masse im Block angeboten. Mark aus den Kernen ist dabei viel intensiver im Geschmack als die Früchte selbst.

Mark oder Paste aus Tamarinde können Sie einfach teelöffelweise mit etwas Wasser anrühren und an das jeweilige Gericht geben.

Getrocknete Tamarinde muss aber erst 15 Minuten in heißem Wasser einweichen, danach drückt man sie durch ein feines Sieb und verwendet nur die dabei entstehende Flüssigkeit für die Speisen.

Zubereitungstipps für Tamarinde

Die Fruchtpaste wird gern zum Würzen von herzhaften Speisen eingesetzt. Beliebte Gerichte mit Tamarinde sind:

  • Thai Currys
  • Chutneys mit Tamarinde
  • Marinaden für Fleisch und Fisch
  • Dressing für asiatische Salate
  • asiatische Nudelgerichte wie Pad Thai
  • Tamarinde als Zutat in Limonaden und Erfrischungsgetränken

Der süßsaure Geschmack der Tamarinde harmoniert sehr gut mit scharfen aber auch süßlichen Aromen. Auch süße Gerichte wie Fruchtgelees oder Gebäck bekommen mit etwas Tamarindenpaste ein ganz besonderes Aroma.

Tamarinde ist ein in unseren Breiten sehr unterschätztes asiatisches Gewürz. Es schmeckt süßsauer und herb und ist ein guter Begleiter für alle Currygerichte und Chutneys. Dabei ist es auch für seine Heilwirkung bekannt. Gönnen Sie sich ein wenig mehr Exotik auf Ihrem Speiseplan und genießen Sie den exquisiten Geschmack der Tamarinde.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
Teilen: