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Skalenmelodik - Informatives

Tonleitern gehören zu den wichtigsten Grundbegriffen der Musiktheorie.
Tonleitern gehören zu den wichtigsten Grundbegriffen der Musiktheorie.
Der Begriff "Skalenmelodik" stammt aus der Musiktheorie, genauer gesagt aus der Harmonielehre. Die meisten Melodien, die Ihnen im Radio, im Konzertsaal oder einfach beim täglichen Singen begegnen, sind einer bestimmten Skala bzw. Tonleiter zugeordnet. Je nachdem, um was für eine Tonleiter es sich handelt, können Sie verschiedene Klangfarben unterscheiden, die ebenso verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten bieten. In der Musiktheorie spricht man von Diatonik, Pentatonik oder Chromatik, doch selbst wenn Sie diese Begriffe noch nie gehört haben, können Sie sie leicht anhand bestimmter Lieder unterscheiden.

Was Sie benötigen:

  • eine Klaviertastatur

Tonleitern und Skalen - Grundbegriffe der Harmonielehre

  • Eine Skala ist nichts anderes als eine Tonleiter, die Sie einfach dadurch bilden können, dass Sie auf dem Klavier benachbarte Töne aufwärts spielen und mit dem gleichen Ton aufhören, mit dem Sie angefangen haben.
  • Wenn Sie z.B. bei C anfangen und alle weißen Tasten anschlagen, bis Sie bei dem nächsten C angekommen sind, haben Sie eine diatonische Tonleiter gespielt - genauer gesagt, eine C-Dur-Tonleiter.
  • Zu den so genannten diatonischen Tonleitern gehören sämtliche Dur- und Molltonleitern. Diese basieren auf dem Prinzip einer ganz bestimmten Anordnung von Halb- und Ganztönen. Eine Dur-Tonleiter bilden Sie z.B., indem Sie in Ganztönen aufwärts spielen, wobei Sie zwischen der 3. und der 4. Stufe sowie zwischen der 7. und der 8. Stufe einen Halbton einfügen. Bei der Molltonleiter gilt das gleiche Prinzip, nur dass Sie die Halbtöne hier zwischen dem 2. und 3., sowie zwischen dem 5. und 6. Ton einfügen.

Skalenmelodik - Diatonik, Pentatonik und Chromatik

  • Neben diatonischen Tonleitern gibt es noch zahlreiche andere Skalen. Das Gegenstück zur Diatonik bildet die Chromatik. Eine chromatische Tonleiter erhalten Sie, indem Sie lediglich in Halbtonschritten aufwärts spielen. Da es bei dieser Tonleiter keinen Grundton gibt, ist es auch egal, mit welchem Ton Sie beginnen.
  • Die Pentatonik kennen Sie gewiss, selbst wenn Sie den Begriff noch nie gehört haben. Besonders beliebt ist diese Art von Tonleiter in Kinderliedern und Kinderabzählversen, da man für sie nur ganz wenige Töne braucht, die immer wiederkehren. Wie der Name "Pentatonik" schon sagt - in ihm steckt der griechische Ausdruck "penta" (fünf) - , handelt es sich um lediglich fünf Töne, in denen ebenso wie bei der Chromatik kein Grundton vorhanden ist.
  • Eine pentatonische Tonleiter können Sie leicht selbst erstellen, indem Sie die schwarzen Zwillings- und Drillingstasten der Tastatur nacheinander spielen. Wollen Sie auch auf weißen Tasten pentatonisch spielen, nehmen Sie einfach die jeweils zugehörige Taste einen Halbton tiefer, z.B. die Töne C, D, E, G und A. Sie können allerdings auch von jedem anderen Ton aus beginnen, indem Sie einfach den 1., 2., 3., 5. und 6. Ton der Durtonleiter spielen.
  • Wenn Sie nun die Skalenmelodik von Diatonik, Pentatonik und Chromatik miteinander vergleichen wollen, bieten die Halb- und Ganztonschritte eine gute Vergleichsmöglichkeit. Während in der Diatonik beides vorhanden ist, gibt es in der Chromatik keine Ganztöne und in der Pentatonik keine Halbtöne.

Skalenmelodik in der Praxis - Liedbeispiele

  • Nachdem Sie nun wissen, wie Sie die eben genannten Skalen spielen können, interessiert es Sie vielleicht auch, wie bzw. in welchen Liedern Sie sie auch hören können. Besonders naheliegend ist das Beispiel für die diatonische Durtonleiter: Das Kinderlied "Alle meine Entchen" beginnt mit den ersten sechs Tönen einer Tonleiter, die erst aufwärts und schließlich abwärts gespielt werden.
  • Ein Beispiel für eine diatonische Molltonleiter finden Sie in der klassischen Musik, nämlich in Smetanas berühmter "Moldau". Diese Melodie beginnt zunächst mit einem Quartsprung, dem erneut eine Abfolge der ersten sechs Töne einer Tonleiter folgt, diesmal allerdings in Moll.
  • Wie berühmt die pentatonische Skalenmelodik ist, merken Sie an ihrer Eingängigkeit, die besonders in der Werbung genutzt wird. Sie kennen sicherlich die Melodie der berühmten Textzeile "Haribo macht Kinder froh und Erwachs'ne ebenso" - sie besteht lediglich aus drei Tönen, die nach eben jenem pentatonischen Prinzip gebaut sind.
  • Lediglich für die Chromatik wird es schwierig werden, ein geeignetes Beispiel zu finden, denn dadurch, dass sie nur Halbtöne enthält, ist sie schwer nachzusingen und widerspricht damit einem wichtigen Prinzip der Melodik. Ein Beispiel aus der Filmmusik gibt es jedoch: Wenn Sie die Titelmelodie von "James Bond" kennen - genauer gesagt die "James Bond Theme" -, haben Sie sicherlich besonders die ersten vier Töne im Ohr, die nur aus Halbtönen bestehen. Obwohl die Chromatik scheinbar keine melodischen Qualitäten besitzt, geht durch die harmonische Untermalung eine bestimmte Wirkung von ihr aus, denn sie ruft eine unheimliche, bedrohliche Atmosphäre hervor, die einem Film wie "James Bond" nur zugute kommt.
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