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Medienwissenschaft und Kommunikationswissenschaft - der Unterschied

Medien müssen erforscht werden.
Medien müssen erforscht werden.
Medienwissenschaft und Kommunikationswissenschaft - das sind zwei Wissenschaften die vieles gemeinsam haben. Doch es gibt doch ein paar entscheidende Unterschiede zwischen den zwei Bereichen.

Bei der Studienwahl im Bereich der Medien weiß man oft nicht so genau, wo der Unterschied zwischen den Studiengängen besteht. Zu oft hören sich die Beschreibungen ähnlich an. Also was unterscheidet nun Medienwissenschaft von Kommunikationswissenschaft?

Womit beschäftigt man sich in der Medienwissenschaft?

  • In der Medienwissenschaft beschäftigt man sich vor allem mit Massenmedien und der Kommunikation durch diese.
  • Medienwissenschaft wird von einem sprachwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Aspekt betrachtet. Die Medien in der Literatur, im Theater, in der Kunst und in der Musik sind Bestandteil dieser Aspekte.
  • Erforscht werden Printmedien, also Zeitungen und Zeitschriften, Fernsehen, Radio und die neueste Art der Medien, die Onlinemedien.
  • Medienwissenschaft besteht aus drei Teilbereichen. Es gibt die Medienanalyse, in der man das Verstehen und die Auslegung von Medien erkundet. Ein zweiter Bereich ist die Mediengeschichte, die Kenntnisse über die Entwicklung der Medien erlangen will. Und ein letzter Bereich ist die Medientheorie. Diese untersucht die Art und die Wirkung der verschiedensten Medien.
  • Inzwischen gibt es neben diesen drei Schwerpunkten noch viele Nebenbereiche wie Medienrecht, Medienphilosophie oder Medienpädagogik

Was erforscht die Kommunikationswissenschaft?

  • Die Kommunikationswissenschaft beschäftigt sich mit Massenmedien und menschlichen Kommunikationsvorgängen. Es wird die Frage gestellt "Wer sagt was auf welchem Weg zu wem mit welchem Effekt?"
  • In der Kommunikationswissenschaft gibt es fünf verschiedene Bereiche. Die Kommunikatorforschung befasst sich mit den Medienakteuren, untersucht also welche Einstellungen diese haben, welchen Zwängen sie unterliegen und welche Interessen Journalisten und andere Medienakteure haben. Die Medieninhaltsforschung untersucht die Aussage und Darstellung der Medieninhalte und gleicht diese mit der Realität ab. Die Medienanalyse beschäftigt sich mit dem  Medium selbst - welche Beschränkungen gibt es und welche Zwänge gehen von einem Medium aus. Die Mediennutzungsforschung beschreibt die Motive, die Häufigkeit und die Interessen der Mediennutzer. Zuletzt gibt es noch die Medienwirkungsforschung. Sie erforscht die Wirkung der Medien im Einzelnen und die Wirkung der Massenmedien auf die Zuschauer.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Wissenschaften

  • Beide Wissenschaften beschäftigen sich mit den Medien, insbesondere mit den Massenmedien. Viele Arbeitsgebiete der Medienwissenschaft und der Kommunikationswissenschaft überlappen sich. Es ist nicht immer einfach, eine deutliche Grenze zu ziehen. Dennoch gibt es Unterschiede.
  • Obwohl beide Wissenschaften auf empirischer Grundlage stattfinden, wird in der Kommunikationstheorie mehr auf theoretischer Basis gearbeitet.
  • Während bei der Kommunikationswissenschaft vor allem die Wechselwirkung zwischen Medien und Gesellschaft untersucht wird, sind für die Medienwissenschaftler eher die Fragen nach Programmgestaltung, Organisation und Technik interessant.
  • Da sich die Themen der Wissenschaften immer mehr überschneiden, wird inzwischen auch der Studiengang "Kommunikations- und Medienwissenschaften" angeboten, welcher beide Wissenschaften vereint.
  • Studiengänge im Medienbereich sind an jeder Universität sehr verschieden angelegt, obwohl sie denselben Namen haben. Man sollte sich also davor immer bei der Universität erkundigen, was man von dem Studiengang erwarten kann.

Die Medien spielen eine immer wichtigere Rolle in der heutigen Gesellschaft. Deswegen ist es unbedingt nötig, dass Massenmedien auch erforscht werden. So weiß man, wie sie arbeiten und funktionieren, und behält somit auch etwas Kontrolle über die Medien.

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