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Löwenmäulchen - Standort, Aussaat & Pflege

Kräftige tief rosa Löwenmäulchen-Blüten
Kräftige tief rosa Löwenmäulchen-Blüten © armennano / pixabay.com
Ob in Rot, Gelb, Weiß, Violett oder gleich ganz in bunt, die Blüten des Löwenmäulchens sind von auffälliger Schönheit und zeigen uns ihre herrliche Pracht von Juni bis in den späten Herbst. Das Löwenmäulchen zählt zu den allerschönsten Sommerblumen und bietet dabei den Bienen und Hummeln auch im Herbst noch reichlich Nahrung. Wann sät man Löwenmäulchen am besten aus? Und worauf kommt es bei der Pflege und dem Standort an?

Die Standortfrage und die Pflege

Löwenmäulchen sind pflegeleicht und können sowohl ins Freiland, als auch in Kübel gepflanzt werden. Der Gartenboden sollte locker, nährstoffreich und neutral bis leicht sauer sein. Besonders gut wächst das Löwenmäulchen in nährstoffreicher Erde, die stets feucht gehalten wird. Das Substrat sollte einen pH-Wert von 5,5 bis 6,5 aufweisen. Löwenmäulchen bevorzugen sonnige Standorte, kommen aber auch gut im Halbschatten zurecht. Etwa ab April können die Jungpflanzen ins Beet gesetzt werden.

Zum Gießen verwenden Sie am besten kalkarmes Wasser, also Regenwasser oder abgekochtes Wasser. Fürs Beet eignen sich Kompost oder Hornspäne gut als Dünger, im Topf ist alle zwei Wochen die Zugabe von Flüssigdünger empfehlenswert. 

Um eine reiche Blüte zu unterstützen, sollten die verblühten Teile regelmäßig entfernt werden. Wer die Saat sammeln möchte, kann einen Teil der Samenkapseln stehen lassen. Regelmäßiger Schnitt stärkt die Blütenbildung und ist für Ihre Vase ein Gewinn. Gönnen Sie sich ruhig mal einen schönen Blumenstrauß.

Wann und wie werden Löwenmäulchen ausgesät?

Wer Löwenmäulchen aussäen möchte, sollte sie bereits zwischen Januar und März im Haus vorziehen. Die Aussaat direkt ins Freiland ist ab April möglich.

Löwenmäulchen sind Kaltkeimer, sie benötigen also einen Kältereiz, um zu keimen. Daher sollten die Samen vor der Aussaat für etwa eine Woche im Kühlschrank gelagert werden. Dann kann man sie im Januar oder Februar in einem Frühbeet oder auf der Fensterbank vorziehen. Die Samen werden dafür in Pflanzabständen von ca. 3 cm auf das nährstoffarme Substrat gelegt, aber nicht eingedrückt, denn Löwenmäulchen sind Lichtkeimer und dürfen nicht von der Erde bedeckt sein, sonst keimen sie nicht.

Das Substrat sollte stets feucht gehalten werden. Bei Temperaturen von 18 °C ist es dann so weit, nach 10 bis 14 Tagen entwickeln sich die ersten kleinen Triebe. Damit sich die Pflanzen an die kühlen Temperaturen des Gartens gewöhnen können, sollten sie zwei bis drei Wochen nach der Keimung an einem Ort mit Temperaturen von ca. 15 °C platziert werden. So abgehärtet können die kleinen Pflanzen dann unbeschadet in den Garten wandern.

Der Pflanzabstand sollte zwischen 10 und 15 cm sein. Im Übrigen säen sich mit etwas Glück die alten Löwenmäulchen vom Vorjahr gerne selber wieder aus, denn Löwenmäulchen neigen zum Verwildern.

Sind die Pflanzen winterhart?

Typischerweise werden Löwenmäulchen bei uns als einjährige Sommerblumen kultiviert. Viele Züchtungen mit der Bezeichnung F1-Hybride überstehen den Winter leider nicht. Bei winterharten Sorten oder Wildformen, wie denen des Großen Löwenmauls, stehen die Chancen hingegen recht gut, sofern nicht für längere Zeit Dauerfrost herrscht. Damit es mit dem Überwintern klappt, sollte ab September nicht mehr gedüngt werden. Eine gute Schicht Laub schützt vor Frost.

In Töpfen gepflanzte Löwenmäulchen sollten, wie andere Kübelpflanzen, möglichst dicht an eine Hauswand gerückt und der Topf zum Beispiel mit Kokosmatten geschützt werden. Den Topf dabei auf eine Styroporplatte stellen, damit von unten weniger Kälte eindringen kann. Im Frühling die Triebe eine Handbreit hoch abschneiden, dann treibt das Löwenmäulchen in der Regel erneut wieder aus.

Wann ist Blütezeit?

Ab Juni bilden sich die ersten Blüten der Löwenmäulchen aus. Werden die Samen im April direkt ins Freiland gesät, beginnt die Blüte erst etwas später. Das Löwenmäulchen blüht bis in den Oktober. Ist im April noch Spätfrost angesagt, sollten Sie die Löwenmäulchen mit Vlies, Laub oder Tannenzweigen abdecken. 

Löwenmäulchen als echtes Hummelhotel

Ihren Namen haben Löwenmäulchen wegen ihrer ungewöhnlichen Blütenform, denn drückt man mit zwei Fingern seitlich auf die Blüte, so sieht diese wie ein geöffnetes Löwenmaul aus. Diese Eigenschaft machen sich die Hummeln zunutze, denn diese sind im Vergleich zu vielen anderen Insektenarten schwer genug, um die Blüte zu öffnen, hineinzukriechen und den tief liegenden Nektar in der Blüte, sammeln zu können. Sie haben also wenig Konkurrenz von anderen Insekten in ihrem Hummelhotel.

Löwenmäulchen sind mit ihrer herrlichen Blütenpracht ein echter und sehr bunter Eyecatcher in jedem Garten. Mit diesen Tipps aus unserem Gartenratgeber, können Sie Ihren Garten oder Balkon ganz einfach mit dem nötigen Knowhow in eine paradiesische und blütenreiche Oase verwandeln.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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