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Iphigenie auf Tauris - Beziehungen

Ein Theater-Besuch ist immer ein aufregendes Erlebnis.
Ein Theater-Besuch ist immer ein aufregendes Erlebnis.
Johann Wolfgang von Goethe gilt zu Recht als bekanntester deutscher Dichter. Sein Theaterstück "Iphigenie auf Tauris" ist ein hochinteressantes Werk über menschliche Beziehungen.

Goethes „Iphigenie auf Tauris“ schrieb der wahrscheinlich bekannteste deutsche Dichter im Jahre 1787, als er eine Italienreise unternahm. Das Stück spielt in der Zeit nach dem trojanischen Krieg auf Tauris. Schauplatz ist der Tempel der Göttin Diana. Das Drama widerspiegelt ausgesprochen interessante Fallbeispiele zwischenmenschlicher Beziehungen.

Inhaltsangabe von "Iphigenie auf Tauris"

  1. Als Iphigenie noch ein Mädchen ist, bestimmt ihr Vater Agamemnon sie der Göttin Diana als Sühneopfer.
  2. Diana jedoch begnadigt das junge Mädchen und bringt es nach Tauris.
  3. Dort übernimmt Iphigenie ihre Aufgabe als Priesterin der Göttin.
  4. König Thoas wirbt um sie und möchte sie heiraten.
  5. Iphigenie jedoch will keine Liebes-Beziehungen, denn sie möchte eigentlich zurück nach Griechenland, außerdem will sie als eigenständige Frau leben, nicht von einem Mann abhängig sein und lieber weiterhin als Priesterin tätig sein.
  6. Thoas fordert als Entschädigung die Opferung von zwei Fremden. Iphigenie ahnt nicht, dass die beiden Fremden ihr Bruder Orest und dessen Freund Pylades sind, die auf Tauris angekommen sind.
  7. Orest ist mit einem Fluch belegt, von dem er nur Befreiung findet, wenn er „eine Schwester“ nach Griechenland holt. Orest unterliegt einem Missverständnis, denn er glaubt, das Götterbild der Diana stehlen zu müssen. Er versucht, Iphigenie dazu zu überreden und ihn auf seiner Flucht nach Griechenland zu begleiten.
  8. Iphigenie jedoch widersetzt sich dieser Versuchung und gesteht Thoas den Plan.
  9. Orest erkennt die Reinheit und Liebe seiner Schwester und wird durch sie von seinem Fluch befreit.
  10. Thoas wiederrum ist von der Güte Iphigenies so beeindruckt, dass er die Griechen ziehen lässt.

Die Beziehungen zwischen den Hauptpersonen

  • Iphigenie ist durch die Opferhandlung ihres Vaters Agamemnon nach Tauris verbannt worden. Die Beziehungen zu ihrem Vater und Griechenland sind dennoch geprägt von ihrer Sehnsucht nach ihrer Heimat, nach dem Vaterland.
  • Die Göttin Diana ist zwar die Retterin Iphigenies, dennoch fühlt sich die junge Frau in einem Zwiespalt, denn sie gesteht in ihrem Monolog, dass sie der Göttin nur „mit stillem Widerwillen“ dient.
  • Eine der weiteren widersprüchlichen Beziehungen Iphigenies ist die zu König Thoas. Sie betrachtet ihn zwar als edlen Mann, gleichzeitig fühlt sie sich als Sklavin und Gefangene auf Tauris.
  • Auch ihre Beziehungen zu ihrem Bruder Orest und dessen Freund Pylades sind konfliktgeladen. Einerseits erkennt sie in den beiden Männern die Möglichkeit zur Heimkehr, andererseits ist sie mit deren Diebstahlsabsichten nicht einverstanden. 

Goethe prägte den "Sturm und Drang"

Johann Wolfgang von Goethe wurde im Jahre 1749 geboren (in Frankfurt) und verstarb im Jahre 1832 (in Weimar).

  • Er schrieb Dramen (so auch „Iphigenie auf Tauris“), Lyrik, erzählende Werke und autobiographische und naturwissenschaftliche Texte.
  • Außerdem verfasste er literatur- und kunsttheoretische Schriften. Seine umfassende Korrespondenz, die er mit Vertretern aller Kunstrichtungen und vielfältigsten Beziehungen führte, ist ebenfalls bedeutende Literatur.
  • Europaweit berühmt wurde er mit dem Roman „Die Leiden des jungen Werther“ aus dem Jahre 1774.
  • Er gilt als das bedeutendstes Mitglied der „Sturm und Drang“-Epoche.
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