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Bodenplatte betonieren - das müssen Sie beachten

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Vier Bauarbeiter klettern auf die Betonschalung
Vier Bauarbeiter klettern auf die Betonschalung © Peggy und Marco Lachmann-Anke / pixabay.com
Der Startschuss für den Hausbau beginnt mit dem Fundament, denn eine solide Bodenplatte sorgt für die notwendige Stabilität des Hauses. Wie wird die Platte richtig aufgebaut, ist es sinnvoll aus Kostengründen selber zu betonieren und mit welchen Kosten sollte man rechnen?

Sollte man die Bodenplatte selber betonieren?

Wer aus Kostengründen seine Bodenplatte selbst betonieren möchte, muss die damit verbundenen Risiken genau kennen, denn ist die Bodenplatte fehlerhaft, hat das später Einfluss auf das gesamte Gebäude. Fehler kosten nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld. Auch verzichten Sie auf die Gewährleistungspflichten der Baufirmen. Daher ist es sinnvoll die Bodenplatte den Profis zu überlassen.

Ein Statiker muss sowieso hinzugezogen werden, der die Bodenplatte berechnet, denn diese soll ja die enorme Last des Gebäudes gleichmäßig auf den Boden verteilen. Auch wirkt eine Fundamentplatte den Bewegungen des Bodens entgegen, damit es nicht zu Absackungen und somit zu Rissen im Mauerwerk kommt. Der Statiker erstellt daher einen Fundamentplan oder auch Bewehrungsplan, der abhängig vom Bauplan und den örtlichen Gegebenheiten festlegt, wie genau das Fundament beschaffen sein soll. Das betrifft besonders


  • die Betonmischung,
  • die Fundamentart,
  • die Positionierung des Stahls für die Bewehrung,
  • und die Lage der benötigten Anschlüsse.

Der Statiker kennt die umfangreichen Vorschriften, die es bei einer Bodenplatte zu beachten gilt. 

Wie wird eine Bodenplatte aufgebaut?

Die Bodenplatte selbst besteht aus Stahlbeton, damit sie gegossen werden kann, sind folgende Vorbereitungen notwendig:

  1. Zunächst wird eine 40 bis 150 cm tiefe Baugrube ausgehoben, die im Anschluss begradigt und verdichtet wird. 
  2. In der Baugrube müssen auch sämtliche Abwasserrohre, sowie die erforderlichen Leerrohre für Versorgungsleitungen verlegt werden.
  3. Die begradigte und verdichtete Fläche wird mit Bau-Sand, Kies oder Schotter bedeckt.
  4. In die Sandfläche unter den später tragenden Wänden des Gebäudes werden Streifenfundamente mit einer Tiefe von maximal 80 cm entsprechend des Fundamentplans eingebaut. 
  5. Die Sandfläche wird danach noch mal begradigt und verdichtet. Damit ist der Baugrund fertiggestellt.
  6. Auf diesen wird jetzt die Schalung aufgebaut, diese dient als Schablone für den Beton der Bodenplatte.
  7. In die Schalung wird eine 5 cm dicke Sauberkeitsschicht aus Magerbeton aufgebracht. 
  8. Sofern energetisch erforderlich, wird jetzt eine 6 cm dicke Untersohlendämmung aufgetragen.
  9. Auf der Untersohlendämmung wird dann eine Konstruktion aus Stahlmatten aufgebaut, das ist die sogenannte Bewehrung. 
  10. Zusätzlich wird um die Schalung eine etwa 80 cm tiefe Frostschürze aus Beton angebracht. 

Ein Fundamenterder nach DIN-Norm 18014 muss mit eingebaut werden. Dafür wird ein unisolierter Leiter aus Stahl in das Gründungsfundament oder in die Fundamente der Außenwände des Hauses eingebettet. Über den leitfähigen Beton steht er großflächig mit der Erde in Verbindung und sorgt so dafür, dass elektrische Ströme, wie etwa durch einen Blitzeinschlag, direkt in den Boden abgeleitet werden.

Wie viel kostet das Betonieren einer Bodenplatte?

Die Arbeit an der Bodenplatte gehört zu den Baunebenkosten und kann je nach örtlichen Gegebenheiten sehr variieren. Grob kalkuliert sollten Sie für ein kellerloses Massivhaus mit einer Grundfläche von 100 qm für eine Fundamentplatte zwischen 10.000 und 12.000 Euro einplanen. Der Quadratmeterpreis liegt also bei rund 100 bis 120 Euro. Im Vergleich dazu würde eine Unterkellerung des Hauses noch zusätzliche 35.000 bis 70.000 Euro kosten.

Eine Bodenplatte sorgt für die Stabilität des Hauses. Jetzt wissen Sie, wie die Platte aufgebaut ist, ob es sinnvoll sie selber zu betonieren und was an Kosten auf Sie zukommt.


helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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