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Wie züchtet man Trüffeln selbst?

Pasta mit Sahnesauce und Trüffel aus eigener Ernte
Pasta mit Sahnesauce und Trüffel aus eigener Ernte © SanderSmit / pixabay.com
Ein Teller mit leckerer, frischer Pasta, Sahnesauce und darüber duftender Trüffel. Ein wahrer Hochgenuss. Nur eben auch sehr kostenintensiv. Geht das auch anders? Kann man Trüffel im eigenen Garten selber züchten? Wenn ja, was braucht man dafür, wie geht’s genau und wie lange dauert es, bis die ersten Trüffel essbar sind und geerntet werden können?

Trüffel aus dem eigenen Garten

Der edle und teuerste Speisepilz der Welt ist ein kulinarischer Hochgenuss. Besonders attraktiv ist der knollige Geselle allerdings nicht. Er überzeugt aber durch seinen einzigartigen Geschmack. Daher fragt sich so mancher, kann ich den Pilz nicht auch bei mir im heimischen Garten pflanzen? Ja, es ist möglich. Pflanzen Sie ihren ersten eigenen Trüffelbaum.

Trüffelanbau leicht gemacht

Der Trüffel wächst unterirdisch. Dabei geht er eine Verbindung mit den Wurzeln eines Baumes ein. Das sind bevorzugt Laubbäume. Die beiden schließen eine Win-Win-Gemeinschaft. Der Trüffel versorgt die Pflanze mit Nährstoffen und Wasser. Dafür wird der Pilz mit energiereichen Produkten wie Zucker aus der Photosynthese des Wirtsbaumes versorgt.

Man kann den Wirtsbaum vor dem Pflanzen selber mit Pilzsporen impfen, aber besser ist es, bereits geimpfte Bäume aus der Gärtnerei zu holen. Da es bis zur ersten Trüffelernte Jahre dauert, lohnt sich die Investition.

Gärtnereien bieten als Trüffelbäume gerne Hainbuchen, Stieleichen, Haselnüsse, Rotbuchen oder auch Schwarzföhren an. Sie werden mit den Sporen des Burgundertrüffel (Tuber uncinatum) oder des Perigordtrüffel (Tuber melanosporum) geimpft. Diese Trüffelsorten gedeihen in unseren Breiten am besten.

Wie pflanzt man den Trüffelbaum?

Zunächst ein paar Hinweise zur Bodenbeschaffenheit. Der Trüffel mag kalkreiche Böden mit einem pH-Wert von 7,0 bis 8,5. Er verträgt aber auch magere, steinige und lehmige Böden. Dabei bevorzugt er durchlässige Böden, denn er reagiert empfindlich auf Staunässe. Nun muss der Baum nur noch in die Erde:

Wenn Sie Trüffel suchen möchten, sollten Sie hierbei einiges bedenken, denn es gibt nicht nur eine …

  1. Den Baum vorsichtig aus dem Topf klopfen und in das Pflanzloch setzen.
  2. Rundum mit Erde auffüllen, gut andrücken und reichlich angießen.
  3. Bei Trockenheit die Feuchtigkeit im Blick behalten und regelmäßig gießen.
  4. Unkraut vom Baum fernhalten ca. 80×80 cm um den Stamm. So wird das Wachstum von Baum und Pilz angeregt.
  5. Im Herbst ist die ideale Pflanzzeit für den Trüffelbaum.
  6. Vorsicht keinen Rindenmulch verwenden, denn der ist wegen seiner pH-senkenden Eigenschaften ungeeignet.
  7. Vermeiden Sie Pestizide in der unmittelbaren Umgebung. Behandeln Sie die Pflanzen bei Mangelerscheinungen nur mit einem Blattdünger und keinem Stickstoffdünger.

Jetzt heißt es Geduld haben! Bis zur ersten Ernte können vier bis sieben Jahre vergehen.

Es kann geerntet werden

Trüffel wachsen unterirdisch und sind daher nicht leicht zu finden. Wie soll man erkennen, wo am Wurzelgeflecht sich der Pilz gebildet hat? Einfach den Garten umgraben, ist nicht hilfreich. Dadurch wird das feine Pilzgeflecht zerstört.

Vielleicht haben Sie sich ja inzwischen einen süßen Trüffelhund zugelegt. Ansonsten achten Sie auf die Trüffelfliege (Suillia tuberiperda). Diese Fliegen sitzen am liebsten auf dem Boden direkt über der Trüffel. Ein weiteres untrügliches Zeichen für den Pilz ist der einmalige Trüffelgeruch genau über der Stelle. Hier können Sie den Trüffel in einer Tiefe von ca. 5 bis 30 cm vorsichtig mit der Hand ausgraben. Die Erntezeit des Burgundertrüffels ist von August bis November und des Perigordtrüffels von November bis März.

Man kann also sehr gut den begehrten Trüffelpilz im heimischen Garten anpflanzen. Man braucht nur sehr viel Geduld, da sich die ersten Trüffel erst nach frühestens vier Jahren zeigen. Da sich der Arbeitsaufwand dabei aber in Grenzen hält, ist es allemal einen Versuch wert.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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