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Wie kommt man in den Bundestag? - So könnte es klappen

In den Bundestag zu kommen ist nicht leicht.
In den Bundestag zu kommen ist nicht leicht. © Makrodepecher / Pixelio
Viele Menschen wissen nicht, was man leisten muss, um in den Bundestag zu kommen. Doch nur wer sehr engagiert ist, kommt hinein. Absolut sichere Tipps, wie es mit dem Platz im Parlament klappt, gibt es nicht, doch ein paar Ansätze, wie es klappen könnte, finden Sie hier.

In den Bundestag gewählt werden: Keine einfache Sache

Wer

einen Sitz im Bundestag anstrebt, tut gut daran, möglichst früh mit der Politik zu beginnen. Wenn er dann noch ganz großes Glück hat, kommt er ins Parlament. 

  • Ein Mandat in einem Parlament, das gilt für den Landtag und erst recht für den Bundestag setzt häufig die sogenannte Ochsentour voraus, das heißt, man muss sich früh an der Basis engagieren und Schritt für Schritt über kleine Posten nach oben dienen, bis man eventuell die Chance bekommt, von seiner Partei als Kandidat für den Bundestag aufgestellt zu werden. Auch als Kandidat hat man es aber noch lange nicht geschafft.
  • Hoffen Sie darauf, eines Tages eine politische Karriere zu machen und ein Abgeordnetenmandat zu erlangen, so sollten Sie sich also am besten frühzeitig politisch engagieren − je nach Ihren Präferenzen bei der Grünen Jugend, bei der Jungen Union, bei den Jusos oder auch den Jungen Liberalen.
  • Weitere Schritte wären dann Kandidaturen für den Stadtrat oder Kreistag, und wenn Sie gewählt werden, heißt es erst einmal, sich auf kommunaler Ebene zu engagieren und sich für die Belange der Bürger einzusetzen. Außerdem sollten Sie auch innerhalb der Partei bestimmte Posten anstreben, beispielsweise den des Fraktionsgeschäftsführers oder der Fraktionsgeschäftsführerin im Stadtrat. Auch auf Kreis- oder Bezirksebene bieten sich natürlich bestimmte Posten an.
  • Wenn Sie sich so engagiert haben, können Sie sich in Ihrer Partei um die Nominierung für die Bundestagskandidatur bemühen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten, entweder Sie werden in Ihrem Wahlkreis Direktkandidat Ihrer Partei, können also mit der Erststimme vom Wähler direkt gewählt werden, oder Sie bekommen beim Nominierungsparteitag einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste, der Ihnen Chancen eröffnet,  bei ausreichender Zweitstimmenzahl für Ihre Partei als Listenkandidat in den Bundestag einzuziehen. 
  • Da sich viele Parteikollegen ebenso engagieren wie Sie, müssen Sie sich auch auf das Netzwerken verstehen und sich innerhalb der Partei Verbündete suchen, wenn es mit der Nominierung klappen soll. Hat die Nominierung geklappt, geht es darum, Wahlkampf zu machen. Dieser verlangt, vor allem, wenn Sie als Direktkandidat antreten, einen hohen Einsatz von Ihnen, denn Sie müssen bei zahlreichen Veranstaltungen dem potenziellen Wähler gegenüber beweisen, dass Sie die richtige Wahl sind. Können Sie und Ihre Partei möglichst viele Wähler überzeugen, könnte es mit einem Sitz im Bundestag klappen.

Alternativen: Wie man eventuell auch ins Parlament kommt

Ein paar Ausnahmen könnte es unter Umständen geben.

  • In Ausnahmefällen schaffen es auch Quereinsteiger in den Bundestag, in der Regel sind dies jedoch qualifizierte Persönlichkeiten, die durch berufliche Erfolge und eine gewisse Bekanntheit in maßgeblichen Kreisen auf sich aufmerksam gemacht haben. Häufig verhält es sich allerdings so, dass diese Persönlichkeiten zum Minister oder zur Ministerin berufen werden, ohne ein Bundestagsmandat zu haben. Dieses streben sie oft erst als Nachrücker oder in der darauf folgenden Legislaturperiode an. Beispiele dafür sind Klaus Kinkel, Rita Süßmuth oder Per Steinbrück.
  • Ebenfalls eher in die Ausnahmekategorie fallen politische Naturtalente wie Cem Özdemir von den Grünen oder Carsten Schneider von der SPD, die beide mit Ende beziehungsweise Anfang zwanzig ins Parlament einzogen. Zwar engagierten sie sich schon früh politisch, viel Zeit für die Ochsentour blieb ihnen jedoch nicht, da sie aufgrund ihres Talents früh für den Bundestag nominiert wurden.
  • Etwas größer könnten Ihre Chancen sein, wenn Sie sich einer Partei anschließen, die das Potenzial hat, in den Bundestag einzuziehen, deren Personaldecke jedoch vergleichsweise dünn ist, wie beispielsweise bei den Piraten. Diese Partei ist noch zu jung, als dass sich künftige Kandidaten über die Ochsentour hätten qualifizieren können. Wer sich einer solchen Partei anschließt, landet unter Umständen schneller im Bundestag, als er glaubt.

Doch ganz egal, ob etablierte oder Protestpartei, wer glaubt, dass er mal eben in den Bundestag kommt, wenn er sich nur bewirbt, hat sich geirrt.

helpster.de Autor:in
Anna Adamsberg
Anna Adamsberg Als Lokaljournalistin mit einem tiefen Interesse an Büchern und Literaturwissenschaft widmet sich Anna gerne Themen rund um Schule, Kultur sowie Hobby & Freizeit
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