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Weiße Friesenpferde - Wissenswertes über diese wenigen Ausnahmen

Friesen sind immer pechschwarz.
Friesen sind immer pechschwarz. © Thomas_Max_Müller / Pixelio
Friesenpferde, die "Schwarzen Perlen" unter den Pferden, sind für ihre Schönheit, Eleganz und Ausdruckskraft bekannt. Pechschwarz von den Ohrenspitzen bis zum Langhaar, beeindrucken sie jeden Zuschauer auf allen Pferdeshows. Doch gibt es diese Friesenpferde auch in Weiß? Hier erfahren Sie Wissenswertes über die sogenannten "weißen Friesenpferde".

Friesenpferde an sich sind schwarz

Das Hauptzuchtgebiet der Friesen sind die Niederlande. Seit mehr als 90 Jahren wird diese Rasse rein schwarz gezüchtet, 1928 wurde die letzte braune Stute in das Zuchtbuch eingetragen. Heute werden nur noch pechschwarze Friesenpferde zur Zucht zugelassen, Stuten dürfen einen kleinen weißen Stern auf der Stirn haben, Hengsten ist nicht mal dies erlaubt. Friesenpferde werden nur mittels Inzucht gezüchtet, rassefremdes Blut wird nicht eingekreuzt. Dies ist nur einmal geschehen, als um 1910 die Rasse kurz vor dem Aussterben stand und nur noch 3 Friesenhengste zur Verfügung standen. Damals wurden die Friesen mit spanischen Pferden gekreuzt. Sie erkennen Friesenpferde an folgenden Merkmalen:

  • Friesen sind eine großrahmige Rasse, ausgestattet mit einem hoch angesetzten, sehr kräftigen und gewölbten Hals. Sie verfügen über eine ebenfalls sehr kräftige Hinterhand und einen deutlich gewölbten Rippenbogen.
  • Ihr Fell ist seidig glänzend, das Langhaar sehr dicht und lang.
  • Zudem haben Friesenpferde einen langen Kötenbehang, die Beine sind ab dem Vorderfuß - bzw. Hinterfußwurzelgelenk - dicht mit langen Haaren versehen. Daher stammt auch die Bezeichnung der Langhaarpferde.
  • Friesen haben ein imposantes Auftreten bei einer durchschnittlichen Größe von 155 bis 175 cm Stockmaß.
  • Die Rasse verfügt über eine ausgreifende Knieaktion, was auf die Einzucht der spanischen Pferde zurückzuführen ist. Ihre kräftige Hinterhand erlaubt es den Friesen, sich in eine extreme Versammlung zu begeben und beinahe auf der Stelle zu galoppieren.
  • Als weiteres Merkmal der Friesenpferde fällt die stark ausgeprägte Wendigkeit und Leichtrittigkeit ins Auge.

Im Gegensatz zu seinem ursprünglichen Einsatz als Arbeitspferd werden Friesenpferde heute meist als Kutschpferde eingesetzt. Bei Pferdeshows stellt der Auftritt der Schwarzen Perlen immer einen Höhepunkt dar.

Der Mythos der Weißen Friesen

Immer wieder kommt die Frage auf, ob es auch weiße Friesen gibt. Zur Zucht werden nur schwarze Friesen zugelassen, die Farbe Schwarz ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung, um ins Rassebuch der Friesenpferde eingetragen zu werden. Auf natürliche Weise kommen keine reinrassigen weißen Friesen zustande. Die einzige farbliche Ausnahme bilden die selten vorkommenden und nicht erwünschten Friesenfüchse. Jedoch gibt es weiße Pferde, die dem Friesenpferd zum Verwechseln ähnlich sehen. Hierbei handelt es sich um nicht ins Stammbuch eingetragene Halbfriesen. Sie entstammen einer Kreuzung aus einem Friesen und einem Araber oder einem Andalusier. Diese besonderen Friesenpferde haben folgende Merkmale:

  • Das gesamte Erscheinungsbild eines weißen Friesenpferdes entspricht dem der Schwarzen Perlen, lediglich der Kopf ist etwas kleiner und feiner, gleicht mehr dem Kopf des Arabers oder des Andalusiers.
  • Die Beine sind etwas feiner und dünner als die der echten Friesen.
  • Das Fell ist glänzend weiß und seidig fein. Hier kommt der Araber bzw. Andalusier durch.

Es gibt nicht viele dieser weißen Friesen. Der bekannteste ist der in Deutschland gezogene Hengst Nero. Er tritt in vielen Pferdeshows als Weißer Friese auf, obwohl er letztendlich kein reinrassiger Friese ist. Weiße Friesen sind nur halbe Friesenpferde.

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