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Was ist Dispersionsfarbe? - Definition und Anwendung

Was ist Dispersionsfarbe? - Definition und Anwendung2:41
Video von Günther Burbach2:41

Beim Renovieren bietet sich Dispersionsfarbe gerade für innen an. Doch was ist das Besondere daran und wo liegen die Unterschiede zu anderen Farben?

Was Sie benötigen:

  • Abdeckfolie
  • Malerkrepp / Kreppband
  • Spachtel
  • Handfeger / Besen
  • Eventuell Tiefengrund
  • Eventuell Füllstoff wie Spachtelmasse
  • Malerquaste
  • Pinsel
  • Malerrolle
  • Abstreifgitter
  • Lappen

Renovieren geht oft mit einem neuen Farbanstrich einher. Bei der Wahl der Farbe stehen Sie vor einer großen Auswahl. Im Groben werden Wandfarben in Dispersionsfarben und Latexfarben unterschieden, eine Unterscheidung, die vor allem etwas über die Eignung der Farbe aussagt. 

Was ist Dispersionsfarbe?

Wenn es um Farbarbeiten im Innenraum geht, sind Dispersionsfarben die Farben, die am häufigsten benutzt werden. Ihre Eigenschaften und die leichte Verarbeitung machen es für Laien und Profis gleichermaßen möglich, ein optimales Ergebnis zu erreichen. Dispersionsfarben enthalten ein Kunststoffbindemittel, Farbpigmente und Wasser. Je nach Zusammensetzung werden Natur-Dispersionsfarben, Dispersions-Silikatfarbe und Kunstharz-Dispersionsfarben unterschieden.

Am beliebtesten sind die Natur- und Kunstharz-Varianten, die in unterschiedlichen Qualitäten erhältlich sind. Beide Versionen enthalten keine Lösungsmittel und sind somit umweltschonend und nicht gesundheitsgefährdend. Silikatfarben hingegen enthalten ein alkalisches Bindemittel, welches bei unsachgemäßer Verwendung zu Verätzungen führen kann.

Wofür wird sie verwendet?

Kunstharz-Dispersionsfarbe und Natur-Dispersionsfarbe kann für fast alle Anstriche im Innenraum verwendet werden. Lediglich in Feuchträumen und stark beanspruchten Räumen sollten Sie auf eine Farbe mit Nass-Abrieb Klasse 2, also mit einer höheren Scheuerbeständigkeit zurückgreifen. Auch im Außenbereich werden Dispersionsfarben wegen ihrer hohen Deckkraft und einfachen Anwendbarkeit oft genutzt.

Dispersionsfarbe können Sie auf fast jedem saugfähigen Untergrund ohne große Vorbereitung verwenden. Zudem können Sie alte, noch intakte Dispersionsanstriche in den meisten Fällen problemlos überstreichen.

Mit Dispersionsfarbe streichen - Schritt für Schritt

Wenn Sie ein paar einfache Schritte beachten, können Sie beim Anstrich zügig arbeiten. 

  1. Möbel abdecken.  Die wichtigsten Vorarbeiten sind das Ausräumen oder Abdecken Ihrer Möbel. Schwere Möbelstücke können Sie in die Mitte des Zimmers schieben und mit Abdeckfolie abdecken. Leichtere Möbel entfernen Sie am besten vorübergehend aus dem Zimmer. 
  2. Abklebearbeiten erledigen. Alle Teile, die Sie nicht streichen möchten, sich aber in unmittelbarer Malernähe befinden, kleben Sie mit Malerkrepp ab. Hierzu gehören Tür- und Fensterrahmen sowie Fuß- und Zierleisten. Auch Übergänge zur Decke kleben Sie, sofern Sie diese nicht streichen, ab. 
  3. Vorreinigung der Wände. Damit die Farbe richtig haften kann, entfernen Sie alte Tapeten und in die Jahre gekommene, blätterige Anstriche mit einem Spachtel. Mit einem Handfeger oder Besen lässt sich Staub und Schmutz von den Wänden gut entfernen. 
  4. Schadstellen ausbessern. Mit Spachtelmasse oder Gips füllen Sie Schadstellen oder Dübellöcher auf. Lassen Sie die Masse gut durchtrocknen, bevor Sie weiterarbeiten. 
  5. Grundierung aufbringen. Wände mit einem sandigen Kalkputz benötigen eine Grundierung aus Tiefengrund. Sind Ihre Wände normal verputzt, reicht eine Grundierung mit verdünnter Wandfarbe aus. 
  6. Farbe gründlich mischen. Bevor Sie mit den Streicharbeiten beginnen, rühren Sie die Farbe gründlich um, um die Pigmente zu verteilen. 
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    © Sandra Borchert
  7. Randbereiche streichen. Mit einem Pinsel streichen Sie die Randbereiche in den Zimmerecken und an der Decke vor.  
  8. Farbe aufnehmen. Um die Farbe gleichmäßig aufnehmen zu können, tauchen Sie Ihre Malerrolle in die Farbe. Anschließend streifen Sie sie am Abstreifgitter ab. 
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    © Sandra Borchert
  9. Streichen. Streichen Sie Ihre Wände gleichmäßig vom Lichteinfall weg mit der Farbrolle. Beginnen Sie hierfür an der Fensterwand beziehungsweise an der Tür. Für höhere Wände eignet sich die Verwendung einer Teleskopstange oder Leiter. 
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    © Sandra Borchert
  10. Trocknen lassen. Das Kreppband entfernen Sie am besten, wenn die Farbe noch nicht ganz trocken ist. Anschließend lassen Sie die Wände komplett trocknen, bevor Sie das Zimmer wieder einräumen. 
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    © Sandra Borchert

Tipps und Hinweise

Einige Dinge sollten Sie bei der Verwendung von Dispersionsfarben beachten. So können Sie sich unnötige Arbeit ersparen und Ihre Renovierungsarbeiten zügig verrichten.

  • Dispersionsfarben lassen sich mit Voll- und Abtönpasten mischen.
  • Bei kurzen Streichpausen die Farbrolle lediglich uf dem Deckel des Farbeimers absetzen.
  • Für längere Arbeitspausen die Rolle in Frischhaltefolie oder einen Gefrierbeutel wickeln.
  • Nach dem Streichen Arbeitsgeräte gründlich mit Wasser reinigen.
  • Frische Flecken einfach mit einem Lappen und Wasser entfernen.
  • Angetrocknete Flecken mit einem Spachtel und anschließend mit Wasser beseitigen.
  • Im Außenbereich sind Dispersionsfarben oft anfällig für Algenbewuchs, hier ist Silikonharzfarbe besser geeignet.

Bei der Verwendung von Dispersionsfarbe können Sie ohne große Vorkenntnisse selber zu Werke gehen. Durch die hohe Deckkraft und die einfache Anwendbarkeit lässt sich diese Farbe für fast alle Bereiche verwenden.

helpster.de Autor:in
Jürgen Hemminger
Jürgen HemmingerJürgen hat Innenarchitektur studiert und kennt sich daher mit Wohnen und Einrichten bestens aus. Passend dazu interessiert er sich fürs Heimwerken, da er sehr viele Dinge in Haus und Garten in Eigenregie hergestellt, renoviert und saniert hat.