Alle Kategorien
Suche

Was ist Agrarproduktion?

Gesteigerte Agrarproduktion im Industriezeitalter
Gesteigerte Agrarproduktion im Industriezeitalter
Die Landwirtschaft in Deutschland ist im Wandel. Viele Bürger stellen sich die Frage, ob es den traditionellen Bauernhof überhaupt noch gibt. Agrarproduktion ist auch heute als Pflanzenbau und Lebensmittelerzeugung zu verstehen. Allerdings sind die Anbaumethoden und die Intensität mit neuen Techniken verbunden.

Ist Agrarproduktion noch mit Landwirtschaft gleichzusetzen?

Im Mittelpunkt der Agrarproduktion steht die Erzeugung hochwertiger pflanzlicher und tierischer Nahrungsmittel.

  • Im Vergleich zu früheren Jahren lässt sich in der Landwirtschaft durch ein verbessertes Saatgut – vor allem beim Getreide – der Ertrag steigern. Die Landwirte können leistungsfähigere Zuchttiere für die Rinder- und Schweinemast sowie zur Milchgewinnung nutzen.
  • Die Gefahr für die Menschen, durch die Agrarproduktion in Form von Massenproduktion, sollte nicht unterschätzt werden. Die Verbraucher sollten sich gegen einen unkontrollierten Antibiotikaeinsatz in der Tiermast sowie einer schwer aufzuhaltenden Turbomast bei Geflügel und großflächigen Schweinemastbetrieben wehren.
  • Große Handelsketten und Discounter zahlen als Abnehmer und Vermarkter landwirtschaftlicher Erzeugnisse den Bauern nur noch Dumpingpreise, die sie zu immer größerer Flächennutzung zwingen.
  • Der Trend zu immer wenigeren, aber größeren Höfen ist längst erkennbar. Er wird sich weiter fortsetzen.

Wissenschaftlicher Fortschritt steuert Industrialisierungsprozess in der Agrarproduktion

Die Revolution in der Agrarproduktion ist gekennzeichnet durch die Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebe. Es werden zunehmend größere Kapitalmengen für Großinvestitionen benötigt, die gleichzeitig die Agrarproduktion von Geldgebern und höheren Umsätzen abhängig machen.

  • Auf dem Agrarsektor diktieren die Weltmarktpreise den Kostendruck in der Lebensmittelerzeugung. Um noch einigermaßen rentabel zu wirtschaften, muss die aktuelle Agrartechnologie im Stall und auf dem Feld genutzt werden. Dies lässt sich, betriebswirtschaftlich betrachtet, nicht aufhalten.
  • Die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte erfolgt in einer immer geringer werdenden Zahl von Betrieben. Die damit verbundene Vergrößerung der Betriebe zieht eine zunehmende Kapitalisierung der Agrarproduktion mit sich.
  • Es werden zur Bewirtschaftung großer Flächen zunehmend größere Maschinen (Traktoren, Mähdrescher) und technische Geräte benötigt, die gleichzeitig die Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft reduzieren.
  • Einen gesteigerten Ertrag in der Pflanzenproduktion zu erzielen, ist nur mit einem erhöhten Einsatz von Mineraldünger und dem Einsatz von chemischen Hilfsmitteln (Spritzmittel) möglich. Und in der tierischen Produktion beispielsweise bei der Milcherzeugung durch den Getreide- und Kraftfuttereinsatz.
  • Fremdes Kapital wird in der Landwirtschaft hauptsächlich für die Anschaffung von großen Melk- und Fütterungsanlagen sowie hochwertigen Maschinen eingesetzt.
  • Die Errichtung von Biogasanlagen zur Stromgewinnung erfordert ebenfalls einen hohen Kapitaleinsatz.
  • Der Fortschritt hat vielschichtige Auswirkungen auf dem Gebiet der Agrarproduktion und die vorhandene Infrastruktur. Eine tierschutzgerechte Haltung der Nutztiere sowie eine optimale Versorgung an gesunden Nahrungsmitteln  ist durch gesetzliche Vorschriften zu garantieren.
  • Eine Gefahr für Menschen könnte von einer zunehmenden Schadstoffbelastung im Boden und Grundwasser durch Überdüngung und einem allzu sorglosen Einsatz von Spritzmittel ausgehen. Das Ziel einer umweltverträglichen Landwirtschaft muss weiterhin verfolgt werden.

Die Agrarproduktion wird mehr und mehr automatisiert und robotisiert. Die Auswirkungen sind nicht zu übersehen. Folge davon sind die Abwanderung von Menschen aus dem ländlichen Raum sowie die Befürchtung, dass der Einsatz von Gentechnologie in der Produktion nicht kontrollierbar bleibt.

Teilen: