Welche Faktoren beeinflussen den Verdienst?
Die Unterschiede beim Gehalt von Rechtsanwälten und Rechtsanwältinnen sind extrem groß. Dies ist von mehreren Faktoren abhängig. Die Bundesanwaltskammer nennt in ihrem STAR-Report (STAR: Statistisches Berichtssystem für Rechtsanwälte) weitere Faktoren, die entscheidend für das Anwaltsgehalt sind:
- die Kanzleiform (Einzelkanzlei oder Sozietät)
- das Kanzleialter
- die Größe der Kanzlei oder der Sozietät
- das Bundesgebiet (Ost/West) sowie die Ortsgröße des Kanzlei- oder Unternehmenssitzes
- die berufliche Stellung (angestellt, freiberuflich, selbstständig, Syndikusanwalt)
- das Alter bzw. somit die Berufserfahrung
- das Geschlecht
- Spezialisierungen (keine Spezialisierung, nur Spezialisierung, Fachanwalt)
Angehende Juristen haben oftmals das Ziel, Rechtsanwalt zu werden. Wer als Rechtsanwalt arbeiten …
Je größer die Kanzlei oder Sozietät und der Ort, je älter die Kanzlei, desto höher fallen die Gehälter aus. Fachanwälte verdienen mehr als nicht spezialisierte, Männer verdienen mehr als Frauen, Westdeutsche mehr als Ostdeutsche. Das höchste Gehalt haben Partner in international agierenden Großkanzleien.
Wie viel verdienen Juristen in Wirtschaftskanzleien?
Berufsanfänger
Über überdurchschnittliche Einstiegsgehälter dürfen sich vor allem gute Jura-Absolventen und -Absolventinnen freuen. Diese waren im Vergleich zu anderen Berufen schon immer recht üppig. Insbesondere Absolventen mit zwei Prädikatsexamen, besser gesagt mit der Note "vollbefriedigend" oder noch besser, sind als Arbeitskräfte sehr begehrt, da nur ein geringer Teil der Jura-Absolventen das zweite Staatsexamen mit dieser Note oder noch besser abschließen. Der Bedarf an diesen hoch Qualifizierten ist extrem groß. Diese Einsteiger haben hervorragende Karriereperspektiven.
In renommierten Kanzleien sind Einstiegsgehälter von bis zu 140.000 Euro im Jahr durchaus denkbar.
Partner
Die höchsten Gehälter unter den angestellten Juristen können die Partner einer Großkanzlei verbuchen. Das Einkommen dieser Partner ist dabei umsatzabhängig, dieser Teil kann bis zu 50 Prozent ausmachen.
Als Partner in einer solchen renommierten Großkanzlei kann man bis zu einer halben Million Euro jährlich verdienen.
Selbstständige Rechtsanwälte/-anwältinnen
Der durchschnittliche Gewinn selbstständiger Anwälte beträgt ca. 98.000 Euro im Jahr. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist dabei enorm. Während männliche Juristen im Schnitt 110.000 Euro in einem Jahr an Gewinn erwirtschaften konnten, verdienten ihre weiblichen Kolleginnen lediglich 66.000 Euro.
In Westdeutschland war dabei der Geschlechterunterschied deutlich höher als in Kanzleien oder Sozietäten in Ostdeutschland.
Syndikusanwälte
Unter einem Syndikusanwalt versteht man Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen, die bei einem nicht-anwaltlichen Arbeitgeber angestellt sind, beispielsweise bei einem Unternehmen und dort ihre Arbeitskraft mit Rechtsanwaltszulassung zur Verfügung zu stellen.
Ihr Einkommen betrug durchschnittlich 123.000 Euro brutto im Jahr und war damit deutlich höher als das von angestellten Juristen in Kanzleien oder Sozietäten.
Diese Gehaltssummen sind für viele Arbeitnehmer absolute Traum-Gehälter und für die breite Masse kaum zu realisieren. Blickt man jedoch darauf, welche jahrelange Ausbildung für den Beruf des Anwalts bzw. der Anwältin nötig ist, dann ist dies mit Abstand kein leicht zu absolvierender Beruf. Hat man dann erst einmal die vielen Examina erfolgreich überstanden und die Zulassung erhalten, stehen einem auch hier viele Türen offen.
Letztendlich muss sich jeder selbst fragen, ob der Beruf Jurist zu einem passt. Denn wer diesen Beruf ausübt, muss sein Wissen immer auf dem neuesten Stand halten und trägt sehr viel Verantwortung.
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