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Stimmbruch - so helfen Sie Ihrem Sohn durch die Pubertät

Stimmbruch als Zeichen des Reifeprozesses
Stimmbruch als Zeichen des Reifeprozesses
Die Pubertät ist sowohl für den Heranwachsenden als auch für Sie als Elternteil eine interessante und spannende Zeit. Der Stimmbruch ist ein Anzeichen dafür, dass der Junge zum Mann reift. Die körperlichen Veränderungen ihres Sohnes gehen einher mit einem Reifeprozess, den Sie als Elternteil oft nicht nachvollziehen können. Sie können ihm aber helfen, indem Sie akzeptieren, dass hier ein Mensch seine eigene Persönlichkeit erschaffen will. Dazu muss er sich von Ihnen ablösen. Dies ist eine entwicklungsreiche Phase der Neuorientierung und des Wandels. Sowohl für Sie als auch für Ihren Sohn.

Was Sie benötigen:

  • Geduld
  • Einfühlungsvermögen
  • Vertrauen

Der Stimmbruch signalisiert den Reifeprozess

Der Stimmbruch weist deutlich darauf hin, dass Ihr kleiner Junge nun bald erwachsen ist. Er möchte groß und stark sein, begehrt, träumt von einer Freundin, ist verunsichert, ob die Veränderungen seines Körpers genau den zeitlichen Rahmen einhalten.

  • Sein Stimmwechsel wird durch Hormone ausgelöst. Testosteron bewirkt, dass sich der Kehlkopf vergrößert, dabei tritt der Adamsapfel hervor und die Stimmlippen werden dicker und länger. Infolgedessen wird die Stimme um ungefähr eine Oktave tiefer. Dieser Wachstumsprozess geschieht aber nicht gleichmäßig, denn die Muskeln um die Stimmbänder müssen sich erst anpassen. Deswegen kann es passieren, dass der Heranwachsende die Kontrolle über seine Stimme verlieren kann und zwischen Kinderstimme und Männerstimme wechselt.
  • Dies kann Ihrem Sohn peinlich sein. Glücklicherweise dauert die Zeit des Stimmbruchs nicht lange. Es ist ein notwendiger Prozess, der auch etwas Gutes hat. Genauso wie Sie feststellen, dass hier ein Mann heranreift, so empfinden es auch Ihr Junge und das Umfeld.
  • Wenn Sie Ihrem Sohn wirklich helfen möchten, nehmen Sie sich Zeit für gemeinsame Gespräche, ohne sich aufzudrängen. Sinnvoller ist es, Sie hören ihm aufmerksam zu und vermeiden Vorwürfe und Ermahnungen. Ihre gemeinsame Beziehung muss neu definiert werden. 
  • Ihr Sohn braucht nun Ihre emotionale Unterstützung und eine gewisse Stabilität. Er möchte seine eigene Persönlichkeit finden, seinen eigenen Stil. Das kann nur durch Ausprobieren geschehen. Akzeptieren Sie diese Phase der Schlabberhosen, Nasenringe und grellen Haaren.
  • Werten Sie ihn niemals ab, sein Selbstwertgefühl ist in dieser unbeständigen Zeit ohnehin zerbrechlich. Lieben heißt auch Akzeptieren. Diese Zeit geht vorüber. Glauben Sie an ihn und bestätigen Sie ihm, dass er in Ordnung ist.
  • Ihr Sohn braucht besonders im Zeitraum des Stimmbruchs die Bestätigung seiner Freunde. Er muss sich von Ihnen als Eltern distanzieren, um sich selbst zu definieren. Lassen Sie ihm viel Freiheit und schenken Sie ihm Vertrauen.

Der Stimmwechsel wird auch Mutation genannt

  • Mutation heißt Veränderung, Wechsel. Diese Beschreibung trifft auf die Pubertät absolut zu. Das Kind wächst zum Mann heran und die Eltern über sich selbst hinaus.
  • Handeln Sie neue Regeln miteinander aus. Opfern Sie nicht Ihre eigenen Werte und Grenzen. Absprachen sind verbindlich. Überlegen Sie sich vorher, welche Themen Ihnen wirklich wichtig sind. Konzentrieren Sie sich auf zwei, drei wesentliche Vereinbarungen, die eingehalten werden müssen.
  • Werden die vereinbarten Regeln von Ihrem Sohn trotz Absprache nicht eingehalten, müssen sie reagieren. Ansonsten könnte das von Ihrem Sohn als Gleichgültigkeit gewertet werden. Er braucht klare Absprachen und Grenzen.
  • Zum Erwachsenwerden gehört auch, dass Sie Ihrem Sohn Verantwortung zugestehen. Ein Fünfzehnjähriger im Stimmbruch kann selbständig die Waschmaschine bedienen, seine T-Shirts bügeln. Die Verantwortung für die Sauberkeit seines Zimmers liegt nun bei ihm. Seine Mobilität kann er als Heranwachsender ebenso regeln.
  • Vertrauen und Gelassenheit sind nun als Elternteil wichtig. Für eine intensive Nacherziehung ist es zu spät. Jetzt wird manches sichtbar, was bisher in Ihrer Beziehung versäumt wurde. Seien Sie offen zu Ihrem Sohn im Stimmbruch. Statt ihn auszuhorchen, teilen Sie ihm Ihre Gedanken und Gefühle mit. Tauschen Sie Ihre Ansichten und Meinungen aus. Mit einem gemeinsamen Dialog helfen Sie Ihrem Sohn mehr, als wenn Sie ihn bevormunden.
  • Achten Sie seine Privatsphäre und seine Grenzen. Ihr Sohn strebt seinen eigenen Weg an und möchte nicht, dass Sie in seinen Bereich eindringen. Alles, was seine Unabhängigkeit, insbesondere vor Gleichaltrigen, infrage stellt, wird jetzt als Blamage empfunden.
  • Lassen Sie zu, dass Ihr Sohn seine eigenen Erfahrungen machen möchte. Bemühen Sie sich, seine Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen. Die Entwicklung einer eigenen Identität ist das Thema des jungen Mannes. Er muss seine eigenen moralischen Werte definieren, hauptsächlich in der Auseinandersetzung mit Ihren Wertvorstellungen, Ansichten und Meinungen. Seien Sie offen für neue Impulse.

Einen Teenager können Sie nicht mehr erziehen. Nehmen Sie es hin und verzeihen Sie sich irgendwann eventuelle Erziehungsversäumnisse. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Heranwachsenden mit Stimmbruch akzeptieren und respektieren. Achten Sie darauf, dass auch Sie akzeptiert und respektiert werden und dass Sie Ihre eigene Würde schützen. 

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