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Spinat schmeckt bitter? - Ursachen & Lösungen

Ein Teller mit Spinat, Kartoffeln und zwei hartgekochten Eiern auf einem Tisch.
Ein Teller mit Spinat, Kartoffeln und zwei hartgekochten Eiern auf einem Tisch. © RitaE / pixabay.com
Spinat ist als Blattsalat und als Rahmspinat ein sehr beliebtes und gesundes Gemüsegericht mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Viele Menschen fragen sich, warum Spinat häufig bitter schmeckt und was man schon bei der Pflanze dagegen tun kann? Unsicher sind manche Köche darüber, ob sie bitteren Spinat überhaupt essen dürfen und was man tun kann, damit er weniger bitter schmeckt.

Warum schmeckt Spinat bitter?

Als Ernährungsberaterin weiß ich, dass Spinat Oxalsäure und Gerbstoffe enthält, die den Spinat leicht bitter schmecken lassen. Je nach der Sorte und Art der Pflanze variiert der Gehalt an Oxalsäure im Spinat. Die Teile des Spinats wie die Stiele oder Blätter enthalten unterschiedliche Mengen an Oxalsäure. Spinat reichert in der Wachstumsphase bis zum Monat Juni in den Stielen immer mehr Oxalsäure an. 

Die Oxalsäure im Spinat ist ungefährlich, da sie mit anderen Stoffen eine biochemische Verbindung eingeht. Jedoch ist die reine Oxalsäure giftig und kann die Nieren schädigen, bis hin zum Nierenversagen. Außerdem kann die reine Oxalsäure Darmblutungen oder einen Kreislaufkollaps verursachen. Pflanzen enthalten häufig Bitterstoffe, damit sie Fressfeinde (Pflanzen-Schädlinge) abwehren können. Die tödliche Dosis für Oxalsäure liegt bei 5 bis 15 Gramm. Der Spinat enthält jedoch nur 440 Milligramm Oxalsäure in 100 Gramm. Für eine tödliche Dosis müsste man die unwahrscheinliche Menge von einem bis drei Kilo Spinat essen.

Was kann man bereits bei der Pflanze tun?

Das Ziel eines Gärtners ist es, dass der Spinat, den er züchtet, nicht zu bitter schmeckt. Aufgrund der Oxalsäure schmeckt er leicht bitter. Spinat kann fast das ganze Jahr angebaut und nach sechs bis acht Wochen geerntet werden. In den Wintermonaten hält er jedoch Winterruhe und der Gärtner sollte mit der Ernte bis zum Frühjahr warten. Bei der Spinat-Pflanze sollten Sie darauf achten, dass sich keine Blüten gebildet haben. Denn dann enthält der Spinat die Oxalsäure und schmeckt bitter.

Achten Sie bitte bei der Aussaat des Spinats darauf, dass er einen möglichst sonnigen Platz hat. Spinat, der zu wenig Sonnenlicht erhält, schmeckt umso bitterer, je weniger Licht auf ihn fällt.

Darf man bitteren Spinat essen?

In kleinen Mengen dürfen Sie leicht bitter schmeckenden Spinat essen. Wenn der Spinat jedoch leicht weißlich verfärbt ist, einen unangenehmen Geruch an sich hat und welk aussieht, ist er verdorben. Dann dürfen Sie ihn keinesfalls verspeisen. Entsorgen Sie bitte sofort solchen Spinat. Wenn Sie sich trotz der Bitterkeit dafür entscheiden, den Spinat zu kochen, sollten Sie dies auf die richtige Art und Weise tun. Mehr dazu erfahren Sie in der nachfolgenden Aufzählung.

Wie schmeckt Spinat weniger bitter?

Wenn Sie sich entschieden haben, den bitter schmeckenden Spinat trotzdem zu kochen, dann kombinieren Sie ihn bitte wie folgendermaßen, damit er weniger bitter schmeckt.

  • Zitrusfrüchte: Kombinieren Sie den Spinat mit Orangenstücken. Alternativ können Sie Zitronenstücke nehmen, wenn dies Ihr Magen verträgt. Denken Sie jedoch bitte daran, dass Menschen mit Neurodermitis oder einem empfindlichen Magen Zitrusfrüchte meiden sollten.
  • Vorkochen: Blanchieren Sie den Spinat und braten Sie ihn mit etwas Butter in der Pfanne an. Dadurch schmeckt dieses Gemüse weniger bitter.
  • Zucker: Zucker ist ein hervorragendes Neutralisierungsmittel gegen bitteren Geschmack bei Gemüse. Allerdings sollten Sie nur geringe Mengen Zucker verwenden, da Sie maximal 50 Gramm Zucker pro Tag laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu sich nehmen sollten, eher weniger. Für insulinpflichtige Diabetiker ist diese Variante der Neutralisierung nicht geeignet, da sie sonst die gespritzte Insulinmenge erhöhen müssten.

Der bittere Geschmack von Spinat ist kein Problem, wenn Sie die richtigen Maßnahmen ergreifen und ihn in der richtigen Kombination mit anderen Lebensmitteln zubereiten. Lediglich die Umwandlung des im Spinat enthaltenen Nitrats zu Nitrit kann problematisch und gesundheitsschädlich sein. Dies tritt ein, wenn der Spinat zu lange gelagert wird, durch körpereigene Bakterien und wenn er noch einmal aufgekocht wird. Vermeiden Sie also unbedingt das erneute Aufkochen und zu lange Lagern von Spinat. Ich wünsche Ihnen guten Appetit bei dieser gesunden Gemüsesorte!

helpster.de Autor:in
Martina Ledermann
Martina LedermannMartina ist durch Ihre Bildung im Webdesign, JavaScript, HTML, CSS und Grafikdesign eine Expertin für Elektronik & Computer. Ihre Kenntnisse im Bereich Gesundheit sind durch ihre jahrelange Mitarbeit bei Deutschen Roten Kreuz beträchtlich.
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