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Soziale Wahrnehmung - eine Definition

Aussehen, Haltung, Stimme, Bewegung: Das alles konnten schon unsere Vorfahren in Sekunden deuten
Aussehen, Haltung, Stimme, Bewegung: Das alles konnten schon unsere Vorfahren in Sekunden deuten © Gerd_Altmann / Pixelio
Kennen Sie den Moment, in dem Ihre Wahrnehmung Ihnen in den ersten Sekunden gleich einen Eindruck über die persönlichen und sozialen Eigenschaften einer Person gibt? Wie ist die Definition dieses ersten Eindrucks, worauf beruht er und wie kann man ihn nutzen?

Definition und Beispiele der Sozialen Wahrnehmung

Die Definition der Sozialen Wahrnehmung besagt, dass Menschen wie auch Tiere in den ersten Millisekunden des Treffens bestimmte Schlüsselreize bei ihrem Gegenüber wahrnehmen. Diese Schlüsselreize geben z. B. Auskunft über das Geschlecht, Alter, die Herkunft, körperliche Eigenschaften wie Fitness, Attraktivität etc., psychische Eigenschaften und Situationseigenschaften wie eine Momentane ärgerliche Stimmung. Die entwicklungsgeschichtliche Begründung der Sozialen Wahrnehmung ist folgende: Unsere Ur-Vorfahren mussten innerhalb von Augenblicken erkennen, ob ihr Gegenüber ein potenzieller Partner, Freund oder Feind darstellen könnte. Auch war es wichtig, ein neues Mitglied in der Gruppe gleich auf eine mögliche Position einschätzen zu können. Dazu wurden folgende Eigenschaften sehr schnell aufgenommen:

  • Große Menschen werden als dominanter erlebt und verdienen im Durchschnitt mehr. Sie kennen sicher auch aus eigener Erfahrung, dass ein Türsteher von 1,95 Metern mehr Respekt einflößt als ein 1,70 Meter großer.
  • Schöne Menschen werden oft als intelligenter und sozial verträglicher eingeschätzt. Sie werden im Arbeitsleben stärker gefördert und bei Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützt.
  • Hässliche Kinder müssen öfters nachsitzen und werden weniger gefördert.
  • Menschen mit einem runden, kindhaften Gesicht werden als verlässlicher und sozialer eingeschätzt.
  • Stichwort Attraktivität: Frauen mit langen Beinen werden als jugendlicher und attraktiver wahrgenommen.

Sie sehen, dass einige Wahrnehmungen Verzerrungen der realen Eigenschaften, welche die Personen haben, darstellen.

Den ersten Eindruck für Beruf und Weiterbildung nutzen

Die automatische Wahrnehmung sozialer Informationen können Sie auch selbst nutzen:

  • Achten Sie auf aufrechte Haltung. Das macht Sie automatisch ein wenig größer. Heben Sie leicht Ihren Brustkorb nach oben, lassen sie die Schultern hinten und unten und ziehen sie den Kopf so nach hinten, dass Sie fast ein Doppelkinn haben. Oft sieht man in Bürogebäuden durch die schlechte Sitzhaltung Menschen mit leichter Buckelbildung und einem nach vorne gestreckten Kopf. Dies ist eine Unterwerfungsgeste.
  • Fotografen spielen viel damit: Ein leicht gehobenes Kinn wirkt dominant.
  • Gehen Sie gepflegt in die Arbeit. Ein angenehmes Äußeres hat nichts mit Kompetenz zu tun, wird aber als sehr positiv bei der sozialen Wahrnehmung eingestuft.

Nutzen Sie ihr Wissen für die persönliche Weiterbildung. Wie ist Ihre Definition der Eigenschaften des neuen Bekannten? Versuchen Sie ab und zu bewusst Ihren ersten Eindruck zu hinterfragen. Er entsteht schnell, ist sinnvoll, kann aber auch täuschen.

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