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Soap Effekt - eine Erklärung

Der Soap Effekt kann beim Zusammenfügen einzelner Bilder entstehen.
Der Soap Effekt kann beim Zusammenfügen einzelner Bilder entstehen. © Rita_Köhler / Pixelio
Fernsehzuschauer, die ihre Unzufriedenheit mit der Bildqualität beklagen, bekommen manchmal zu hören, das liege am Soap Effekt. Was aber ist darunter zu verstehen?

Der Film: Eine Abfolge einzelner Bilder

Der Soap Effekt spielt im Zusammenhang mit der Filmwiedergabe eine Rolle.

  • Fernsehen und Kino machen sich eine bestimmte Eigenschaft zunutze, nämlich jene, dass das menschliche Gehirn in Zusammenarbeit mit dem Auge bei einer Abfolge von vielen Bildern ab einer gewissen Geschwindigkeit glaubt, dass es sich nicht mehr um einzelne Bilder, sondern um eine Bewegung handelt. Je schneller hintereinander die Bilder gezeigt werden, umso flüssiger ist die Bewegung.
  • Die Bildrate, also die Anzahl der Bilder pro Sekunde und damit die Schnelligkeit, mit der sie abgespielt werden, kann bei Filmen unterschiedlich sein. Bei Kinofilmen ist es üblich, pro Sekunde 24 Bilder aufzuzeichnen, im deutschen Fernsehen ist es dagegen üblich, 25 Bilder pro Sekunde zu zeigen, jedoch nicht in Form von Voll-, sondern von Halbbildern, das heißt, es werden immer zwei Bilder zu einem zusammengesetzt, sodass es insgesamt 50 Halbbilder pro Sekunde sind.  

Die Bildrate und der Soap Effekt

Der Begriff Soap Effekt lehnt sich an die Seifenopern an.

  • Durch die im Vergleich zu Kinofilmen höhere Bildrate sind die Bewegungsabläufe in Fernsehfilmen und Serien flüssiger als bei den fürs Kino gedrehten Werken, bei denen Zuschauer, die darauf achten, manchmal gewisse ruckelnde Bewegungen erkennen können. Der Nachteil ist jedoch, dass sich die Darsteller vom Bildhintergrund sichtbar abheben. Das Gleiche gilt auch für Gegenstände. Dies hinterlässt beim Zuschauer oft das Gefühl einer gewissen Statik. Weil dies an die billigen Kulissen von Soap Operas erinnert, spricht man deshalb mittlerweile vom Soap Effekt oder auch vom Soap Opera Effekt. 
  • Der Eindruck der sich abhebenden Darsteller und Gegenstände entsteht dadurch, dass bei der schnellen Zwischenbildberechnung einige Details der Originalbilder "verloren gehen". Bei den Zwischenbildern handelt es sich um mithilfe von Algorithmen bei der Aneinanderreihung der einzelnen Originalbilder eingefügte Bilder. Sie dienen dazu, die Bewegungsunschärfe bei der Wiedergabe im Fernsehen oder an anderen Geräten zu vermindern. Ein auftretender Soap Effekt ist deshalb nicht nur von den Bildraten des zugrunde liegenden Bildmaterials abhängig, sondern auch von der Ausstattung der Fernseh- und anderer Wiedergabegeräte, bei denen man die Zwischenbildberechnung teilweise abschalten kann.

Beim Kauf eines Fernsehgeräts sollten Sie deshalb genau nachfragen, wie das Gerät ausgestattet ist, sodass Sie gegebenenfalls die Wiedergabeart wählen können, die Ihnen am ehesten zusagt.

helpster.de Autor:in
Anna Adamsberg
Anna Adamsberg Als Lokaljournalistin mit einem tiefen Interesse an Büchern und Literaturwissenschaft widmet sich Anna gerne Themen rund um Schule, Kultur sowie Hobby & Freizeit
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