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Schalldämmung vom Proberaum kostengünstig realisieren

Nehmen Sie Rücksicht auf ihre Nachbarn.
Nehmen Sie Rücksicht auf ihre Nachbarn.
Zu Beginn der Musikkarriere haben die wenigsten Musiker genügend Geld, um sich einen geeigneten Proberaum anmieten zu können. Also muss aus einer Mietwohnung oder einem Gemeinderaum das Beste gemacht werden. Achten Sie hierbei auf den Unterschied zwischen der eigentlichen Schalldämmung (acoustic treatment), die verhindert, dass Geräusche nach außen dringen sowie der Schalldämpfung (soundproofing), das die Akustik im Raum selbst verbessert, indem der Schall abgemindert wird.

Was Sie benötigen:

  • Kanthölzer
  • Mineralfilzplatten
  • Teppichboden
  • Gipskartonplatten
  • Spanplatten
  • Europaletten
  • Bitumenmatten
  • geeignete Kleber

Schalldämmung für zufriedene Nachbarn

Um eine gute Schalldämmung zu erreichen, müssen Sie verhindern, dass der Schall direkt auf das Mauerwerk an Wänden und Decke trifft und dieses in Schwingungen versetzt. Umso niedriger die Frequenz, desto schwieriger ist dies zu erreichen. Die beste Lösung ist es, eine schallentkoppelte Wand zu bauen, diese bildet einen festen, aber dennoch biegeweichen Vorsatz vor der eigentlichen Wand, sodass der Schall das Mauerwerk nicht mehr erreicht. Diese Wand bauen Sie zuerst.

  1. Bauen Sie hierzu zunächst ein Ständerwerk aus Kanthölzern. Achten Sie darauf, dass Sie diese schwimmend verlegen, das heißt, das Holz darf keinen direkten Kontakt zu Wand oder Decke haben.
  2. Verlegen Sie daher entweder selbstklebende Schaumstoffmatten oder Mineralfilz zwischen Holz und Wand. Umso größer der Abstand zwischen Wand und der zweiten Wand, desto besser, mindestens sechs Zentimeter sollten es jedoch schon sein.
  3. Zwischen die Kanthölzer klemmen Sie nun Mineralfilzplatten, diese sind günstig und effektiv.
  4. Anschließend befestigen Sie Gipskartonplatten oder Spanplatten auf dem Dämmmaterial.
  5. Dichten Sie nun Fugen und Spalten an Türen ab, wenn Sie hier keine größeren Umbauten vornehmen können.
  6. Kleben Sie Bitumenmatten auf die Tür, noch besser: eine Schicht Bitumenmatte, darauf eine Schicht Mineralfilz und obenauf eine Spanplatte. Denn es gilt das Prinzip: Je schwerer und elastischer Sie die Schalldämmung gestalten, desto besser.
  7. Bauen Sie anschließend um das Fenster einen Rahmen aus Holz, auf diesem befestigen Sie mithilfe von Scharnieren eine Spanplatte. Auf diese Weise können Sie das Fenster wie gewohnt öffnen, haben bei den Proben aber einen schalldichten Raum.
  8. Verstärker, Schlagzeuge und andere vibrierende Instrumente sollten Sie nicht direkt auf den Boden stellen. Bauen Sie daher im letzten Schritt ein Podest aus Europaletten, das Sie mit Mineralfilz bekleben.

Innenraumakustik im Proberaum verbessern

  • Glatte Wände werfen Schall zurück und verursachen einen unerwünschten Halleffekt. Um diesen zu reduzieren, sollten Sie außerdem schalldämpfende Maßnahmen einplanen.
  • Sehr oft hört man die Empfehlung, dass man Eierkartons im Proberaum benutzen solle. Diese schlucken zwar den Schall und können so die Akustik verbessern, jedoch sind sie nur schwer zu befestigen und außerdem leicht brennbar. Von Styroporplatten sollten Sie ebenso absehen.
  • Benutzen Sie zu diesem Zweck am besten Teppichboden, diesen kleben Sie mit einem geeigneten Kleber sowohl an die Wände als auch an die Decke. Für Ihre Zwecke können Sie den günstigsten Teppich wählen, haben Sie ein größeres Budget sollten Sie jedoch mehrere Lagen übereinanderkleben. Durch das weiche Material wird der Schall absorbiert und es gibt keinen Hall mehr.
  • Alternativ können Sie auch ein Zentimeter starke Schaumgummiplatten verwenden, diese sind jedoch nicht ganz so günstig, wenn Sie den gesamten Proberaum damit verlegen müssen.

Bevor Sie mit Umbaumaßnahmen beginnen, sollten Sie unbedingt mit dem Vermieter oder dem Eigentümer sprechen. Auch ein Gespräch mit den Nachbarn kann nicht schaden.

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