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Sauerklee bekämpfen - So geht's

Sauerkleepflanzen hübsch anzusehen, aber Plagegeister im Garten.
Sauerkleepflanzen hübsch anzusehen, aber Plagegeister im Garten. © jhenning / pixabay.com
Einen schönen grünen Rasen, das wünschen sich gerade Familien mit Kindern im Fußballalter. Leider macht sich schnell eine unerwünschte Pflanze darin breit. Sauerklee ist ein unbeliebtes Wildkraut im gepflegten Rasen. Aber wie bekämpft man eigentlich Sauerklee? Wie wirkt Essig und was bringen Hausmittel allgemein im Kampf gegen den Sauerklee?

Die Sauerkleefamilie

Sauerklee kommt inzwischen in hunderten von Arten und Formen vor. Heimisch ist er eigentlich in mediterranen Ländern, hat es aber durch den Klimawandel bis zu uns geschafft. Die häufigste Art in unseren Breiten ist dabei der Hornsauerklee (Oxalis corniculata). Er wächst massenhaft in unseren Gärten und besiedelt vorzugsweise, sehr ausbreitungsfreudig Pflasterfugen, Rasenflächen und Gartenbeete. Von Juni bis Oktober kommt die Pflanze zur Blüte. 

Für die Verbreitung der Samen hat der Sauerklee eine effektive Methode entwickelt. Ist die Pflanze reif, so springen die Kapseln auf und schleudern die Samen über weite Entfernungen von der Mutterpflanze weg. Deshalb heißt der Sauerklee im Volksmund auch Springklee.

Bekämpfung von Sauerklee mit Hausmitteln

Hat es sich der Sauerklee allerdings schon in Ihrem Garten gemütlich gemacht, dann helfen nur noch andere Geschütze. Am schonendsten für die Umwelt sind immer noch die guten alten Hausmittel.

Unkraut jäten

Bei Befall in den Beeten bringt regelmäßiges, simples Unkraut jäten auf Dauer Erfolg. Das funktioniert am besten noch vor der Blüte im Sommer. Die Pflanzen werden abgeschnitten und mit ihren Wurzeln entfernt. Das sollte sehr gründlich gemacht werden, damit keine Wurzelausläufer zurückbleiben. Sauerklee treibt nämlich selbst aus kleinsten Wurzelresten erfolgreich wieder aus.

Abflammen

Sollte der Sauerklee die Fugen in Ihrer Einfahrt oder der Terrasse besiedeln, hilft Abflammen. Dafür gibt es in Gartencentern und Baumärkten extra Geräte. Halten Sie die Flamme für einige Sekunden auf die Pflanze, aber ohne sie direkt zu verbrennen. Durch die Hitzeeinwirkung dehnt sich die Flüssigkeit in den Zellen aus und die Zellwände platzen. Die Pflanze stirbt innerhalb weniger Tage ab. Mit dieser Methode können Sie das Unkraut aber nur oberflächlich bekämpfen. Die Wurzeln überleben und treiben nach kurzer Zeit erneut aus.

Diese Methode sollte sehr verantwortlich durchgeführt werden, denn es sind immer wieder dadurch Brände entstanden.

Auskratzen

Sicherer und effektiver ist es, den Pflanzen mechanisch zu Leibe zu rücken, mit einem simplen Küchenmesser oder einem professionellen Fugenauskratzer aus dem Gartencenter. So erwischen Sie auch die Wurzeln. Zum Rückenschonen gibt es die Kratzer auch mit Stielen in verschiedenen Längen.

Rasenmähen

Sauerklee lässt sich auch mit regelmäßigem Rasenmähen eindämmen. Der Rasenmäher sollte dafür möglichst tief eingestellt werden, da die Pflanze junge Blätter ganz nah über der Bodenoberfläche entwickelt.

Mähen Sie den Rasen regelmäßig und lassen Sie den Sauerklee nicht bis zur Samenreife kommen. Wird der Sauerklee kontinuierlich abgeschnitten, so führt das langfristig zu einer Schwächung der Pflanze. Hier ist Geduld angesagt, bis der Klee erfolgreich verbannt wird.

Kalken

Eine häufig empfohlene Maßnahme bei Befall im Rasen, die leider nur bedingt wirkt. Sauerklee kommt auch mit leicht kalkhaltigem Boden klar. Mit Kalk können Sie aber die Wachstumsbedingungen der Graspflanzen verbessern, so werden sie stärker als die Kleepflanzen und dämmen die Ausbreitung ein.

Überprüfen Sie regelmäßig den pH-Wert des Bodens und streuen Sie entsprechend Gartenkalk aus. Nach 14 Tagen, wenn der Rasen gutsteht, mähen Sie ihn auf tiefster Stufe ab, vertikutieren und säen Sie ihn komplett nach. Wo Sauerklee steht, sollten Sie die ganze Grasnarbe flach abschälen und neuen Mutterboden auftragen. Wässern Sie den neu ausgesäten Rasen großzügig, denn der Klee fühlt sich auf feuchten Böden nicht wohl, im Gegensatz zum Rasen.

Wirkt Essig gegen Sauerklee?

Mit Essig lässt sich Sauerklee zwischen den Fugen oberirdisch schnell bekämpfen. Stellen Sie eine Lösung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1 Teil Essig zu 3 Teilen Wasser her und besprühen Sie damit gleichmäßig alle Pflanzen. Die Säure beschädigt die Pflanzenaußenhaut. Sie stirbt ab. Die Lösung wirkt aber nur äußerlich und kurzfristig. Die Wurzeln werden nicht geschädigt und können ungehindert wieder austreiben. Sprühen Sie wieder, sobald sich neue Kleeblätter zwischen den Fugen zeigen. Für Rasenflächen ist die Essigmethode nicht geeignet, da auch andere Pflanzen geschädigt werden können.

Sauerklee erfolgreich vorbeugen

Um eine Ausbreitung des Sauerklees zu verhindern, helfen zuallererst einfache Vorbeugemaßnahmen. Überprüfen Sie alle neu gekauften Pflanzen auf Sauerklee. Sollten Sie positiv sein, dann entfernen Sie vorsichtig die Erde von den Wurzeln und spülen sie unter fließendem Wasser ab. Entsorgen Sie danach die betroffene Blumenerde.

Inspizieren Sie regelmäßig Ihren Rasen. Gegen den Befall von Sauerklee im Garten hilft im Vorfeld auch ein guter Bodendecker. So kommt es erst gar nicht zur Verbreitung. Hat sich der Sauerklee verbreitet, wirken immer noch die mechanischen Hausmittel wie Jäten, Wurzeln ausgraben, Fugen auskratzen und simples regelmäßiges Rasenmähen. Aber auch der Alleskönner Essig kommt hier an seine Grenzen. Bleibt man aber am Ball im Kampf gegen das Wildkraut Sauerklee, so wird der Fußballplatz schnell wieder ein grüner saftiger Rasen.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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