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Rhabarber - ist er giftig?

Vom Rhabarber essen Sie nur die Stiele, nicht die Blätter.
Vom Rhabarber essen Sie nur die Stiele, nicht die Blätter.
Rhabarber ist ein Stängelgemüse, das im Sommer herrlich erfrischend ist. Roh sind die Blätter giftig. Rhabarber wird daher gekocht gegessen.

Rhabarber - leicht giftig in rohem Zustand

Im Frühling können Sie frischen Rhabarber genießen. Das Blattgemüse gehört zu den Knöterichgewächsen. Sie essen nicht die Blätter, sondern die Blattstiele.

Rhabarber ist wegen des hohen Wassergehaltes kalorienarm. Er enthält wenige Kohlenhydrate und äußerst geringe Mengen Eiweiß und Fett. Frischer Rhabarber enthält Kalium und moderate Mengen Kalzium, Eisen und Vitamin C.

Rhabarber ist ein oxalsäurehaltiges Gemüse. Der Oxalsäuregehalt liegt bei bis zu 500 Milligramm auf 100 Gramm. Oxalsäure spüren Sie durch ein pelziges Gefühl im Mund, welches der Rhabarber nach dem Verzehr hinterlässt. Die Säure greift die Zähne an. Nach dem Genuss von rohem Rhabarber sollten Sie eine halbe Stunde warten, ehe Sie Ihre Zähne putzen. Andernfalls greift die Zahnbürste den angerauten Zahnschmelz weiter an.

Die meiste Oxalsäure steckt in Rhabarberblättern. Diese sind giftig und ungenießbar. Sie essen die Stiele, die allerdings auch oxalsäurehaltig sind.

Oxalsäure entsteht bei Stoffwechselvorgängen im Körper. Sie wird über die Niere ausgeschieden. Das Gleiche passiert mit Oxalsäure, die Sie über die Nahrung zuführen. Andere oxalsäurehaltige Gemüse sind Mangold und Spinat.

Das Problem ist, dass die Säure Mineralstoffe bindet. Sie reagiert mit Kalzium, Magnesium und anderen Mineralien. Es entstehen Kristalle, die ausfällen. Diese sind nicht wasserlöslich. Zwei Probleme entstehen: Dem Körper werden die Mineralstoffe entzogen und die Verbindungen sind nicht mehr nierengängig.

Das Ergebnis bei einem hohen Oxalsäureverzehr können Nieren- oder Blasensteine aus Kalziumoxalat sein. Wenn Sie an Nierensteinen leiden, sollten Sie keinen rohen Rhabarber essen. Auch Gicht- und Rheumapatienten lassen besser die Finger davon oder sprechen vor dem Genuss mit ihrem Arzt. Schwangeren wird vom Verzehr abgeraten.

Für andere Personen ist Rhabarber in moderaten Mengen nicht giftig. Kinder sollten keinen oder wenig rohen Rhabarber essen. Servieren Sie die Stangen lieber geschält und gekocht.

Für Haustiere wie Hunde und Katzen ist Rhabarber giftig.

Gekochtes Gemüse als gesündere Variante

Sie können den Oxalsäuregehalt des Stängelgemüses reduzieren. Schälen und kochen Sie die Stangen. Die Oxalsäure geht zu einem Teil in das Kochwasser über. Schütten Sie das Kochwasser weg.

Leckere Möglichkeiten, Rhabarber mit wenig Oxalsäure zu genießen, sind Rhabarberkompott und Marmelade. Sie kochen das Gemüse dabei ein.

Essen Sie Rhabarber früh im Jahr, denn er bildet im Laufe des Frühlings mehr Oxalsäure. Stichtag ist der 24. Juni. Essen Sie keinen Rhabarber nach diesem Datum.

Bevorzugen Sie roten Rhabarber. Sein Oxalsäuregehalt ist deutlich niedriger als bei grünen Sorten.

Sie können die Oxalsäure mit Milchprodukten neutralisieren. Diese enthalten Kalzium, mit dem die Säure reagiert. Auf diese Weise entzieht sie kein körpereigenes Kalzium. Essen Sie beispielsweise Rhabarber in Joghurt oder einen Rhabarber-Smoothie mit Milch.

Roher Rhabarber in Maßen genießbar

Wenn Sie rohen Rhabarber lieben, genießen Sie ihn in Maßen. Kleine Mengen sind für gesunde Erwachsene harmlos. Wenn Sie zu Nierensteinen oder Gichtanfällen neigen oder eine rheumatische Erkrankung haben, essen Sie keinen Rhabarber. Das gekochte Gemüse ist ungiftiger, weil sich die Oxalsäure im Kochwasser löst.

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