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Reine Schurwolle waschen - darauf sollten Sie achten

Reine Schurwolle waschen - darauf sollten Sie achten2:15
Video von Samuel Klemke2:15

Schafe sehen selbst dann, wenn sie schmutzig sind, noch sauber aus. Woher kommt das? Ganz einfach. Durch ihr Fell, denn das nimmt Schmutz nie bis in die Poren auf, sondern nur oberflächlich, sodass er sich leicht wieder abschütteln lässt. Diese Eigenschaft bleibt auch nach dem Scheren der Schafswolle noch erhalten, sodass es oft ausreicht, reine Schurwolle nur auszuschütteln und zu lüften. Sollten Sie dennoch einmal Schurwolle waschen müssen, sollten Sie sehr behutsam vorgehen

Schurwolle reinigt sich selber

Wenn Sie Schafswolle lüften, reinigt sie sich selber schon recht gut. Die Wollfasern der Schurwolle sind in sich gekräuselt und dadurch elastisch, knitterunempfindlich und formbeständig. Schurwolle nimmt bis zu 30 % ihres eigenen Gewichtes an Luftfeuchtigkeit auf, ohne nass zu wirken, und setzt sich dadurch wieder selber in Form, sodass evtl. leichte Knitterfalten und auch Gerüche an frischer Luft verschwinden. Auch wenn Sie Textilien aus Schurwolle nach dem Duschen ins Badezimmer hängen, wird dieser reinigende Effekt erzielt.

  • Die Fasern der Schurwolle absorbieren die Feuchtigkeit als Dampf. Hat das Material den Feuchtigkeitsgehalt von 30 % erreicht, verdampfen unangenehme Gerüche. Während Luftfeuchtigkeit und Wasserdampf von der Schurwolle gut aufgenommen wird, perlt Wasser an der schuppenartigen Faseroberfläche ab. Deshalb schützt Schurwolle auch so sehr gut vor Regen. Zwischen den einzelnen Fasern verdampft das Wasser allerdings sehr langsam. Eingedrungenes Wasser durchfeuchtet die Schafswolle und benötigt viel Zeit zum Trocknen.
  • Durch Seife und Wasser lässt sich Schurwolle sehr leicht verfilzen. Diese Eigenschaft hat sich die Filzindustrie zunutze gemacht. Allerdings ist genau diese Eigenschaft ein großer Nachteil beim Waschen von Schurwolle, denn durch die Einwirkung des Wassers, in Zusammenhang mit Wärme, Lauge und mechanischer Bewegung werden die feingliedrigen Schuppen der Schurwolle ineinander verhakt und verklebt.
  • Manche Textilien aus Schurwolle tragen das Zeichen "Super-wash-Ausrüstung". Das bedeutet, dass die Schurwollschuppen mit einer Kunstharzschicht überzogen wurden und sich deshalb nicht gut verhaken. Die Beschreibung "Super-wash-Ausrüstung" führt aus, dass Sie diese Textilien mit wenig Waschmittel im Schonwaschgang bei 30 Grad waschen dürften. Allerdings sollten Sie wissen, dass grundsätzlich beim Waschen von reiner Schurwolle Vorsicht geboten ist.

Waschen Sie reine Schurwolle sehr behutsam

Grundsätzlich sollten Sie reine Schurwolle nur lüften - und falls doch ein Waschen notwendig wird, beschränken Sie dies auf eine lauwarme Handwäsche mit wenig Wollwaschpulver.

  • Wie schon erwähnt, sind einige Schurwolltextilien speziell behandelt, um in der Waschmaschine, im Schonwaschgang bei 30 Grad, mit einem Spezial-Wollwaschmittel gewaschen werden zu können, doch trotz dieser Angaben sollten Sie eher vorsichtig sein, denn ein Maschinenwaschgang dauert oft zu lange.
  • Vermeiden Sie also zu langes Einweichen und verzichten Sie unbedingt auf Reiben, Bürsten oder Wringen der Schurwolle, denn jede starke, mechanische Bewegung verhakt die Fasern untereinander und lässt die Schurwolle verfilzen. Spülen Sie Schurwolle gut nach, d. h. nicht lange, sondern lieber zwei- bis dreimal kurzfristig durch frisches, lauwarmes Wasser ziehen, damit sich die Waschmittelrückstände lösen.
  • Legen Sie das Textil aus Schurwolle zwischen zwei saugstarke Frotteetücher und tupfen es trocken. Anschließend legen Sie es auf ein frisches Frotteetuch, um es leicht wieder in Form zu ziehen. Während des Trockenvorgangs sollten Sie es hin und wieder wenden und auch das Frotteetuch wechseln. Leichte Schurwolltextilen können Sie auch auf einem breitärmeligen Kleiderbügel aufhängen.
  • Sollten Sie Textilien aus Schurwolle bügeln wollen, drehen Sie das Textil auf links und decken Sie es mit einem nebelfeuchten Baumwolltuch ab. So lassen sich evtl. Unebenheiten leicht ausdämpfen. Achten Sie immer darauf, dass sich keine Flecken auf der Schurwolle bilden, denn Schurwolle nimmt Farben gut auf. Tupfen Sie daher Flecken immer gleich vorsichtig ab.
  • Erd- und Lehmspritzer müssen Sie nicht immer sofort aus den Frotteetüchern herauswaschen. Lassen Sie solche Spritzer antrocknen und schütteln Sie sie später ab. Gegebenenfalls helfen Sie mit einem Baumwolltuch nach. Sollten Sie dennoch einmal waschen müssen, sollten Sie viel Wasser zum Waschen nehmen, damit die Textilie "schwimmt". Dann waschen Sie sie schnell und kurzfristig nur mit speziellem Wollwaschmittel. Verzichten Sie auf jeden Fall auf Weichspüler, denn alle Waschmittelrückstände führen zu Verfilzungen.