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Peinliche Fragen - so antworten Sie gekonnt

Im menschlichen Miteinander sind Peinlichkeiten nicht ausgeschlossen.
Im menschlichen Miteinander sind Peinlichkeiten nicht ausgeschlossen.
Welche Fragen eine peinliche Situation heraufbeschwören, und wie man darauf reagieren kann und möchte, hängt natürlich immer auch vom individuellen Erleben ab.

Peinliche Situationen sind normal

In peinliche Situationen gerät man oft unvorhergesehen. Besonders Fragen, mit denen man vielleicht nicht gerechnet hat, können einen kurzzeitig aus dem Gleichgewicht bringen. Daher ist es ganz sinnvoll, sich nach dem Erleben eines solchen Augenblicks ein paar Gedanken dazu zu machen, wie man zukünftig reagieren kann. Hier einige Hinweise dazu:

  • Was ist für Sie peinlich? Nicht jeder Mensch hat in dieser Beziehung denselben Maßstab. Überlegen Sie anhand einer speziellen Situation, in welchem Moment Sie die Peinlichkeit empfunden haben.
  • Haben Sie den Auslöser gefunden? War es ein bestimmtes Wort in der Frage des anderen, sein Blick, seine Gestik, eine Formulierung oder auch die Umgebung, die Sie verunsichert hat? Spielen Sie in Ihrer Erinnerung die Situation durch, bis Sie sich darüber im Klaren sind.
  • Peinlichkeiten haben etwas mit Scham zu tun und Scham wiederum mit dem Wunsch, sich zu schützen. Machen Sie sich klar, dass jeder Mensch schambesetzte Bereiche hat, und bewerten Sie Ihre Gefühle deshalb nicht zusätzlich als peinlich. Das ist die beste Voraussetzung, um ein sicheres Verhalten für zukünftige Situationen einzuüben.

Auf peinliche Fragen angemessen reagieren

  • Überlegen Sie zunächst, wie Sie in der Vergangenheit reagiert haben. Schien Ihnen Ihr jeweiliges Verhalten angemessen, d. h., gab es in jenem Augenblick eigentlich andere Möglichkeiten für Sie? Wenn nicht, versöhnen Sie sich mit Ihrer Reaktion, da Sie das Beste aus der Situation gemacht haben.
  • In einem Moment, in dem Sie jemand mit einer für Sie peinlichen Frage konfrontiert, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Üben Sie ein, im Stillen bis fünf zu zählen und dabei ruhig zu atmen. Spüren Sie den Boden unter Ihren Füßen und von dort aus aufsteigend Ihren ganzen Körper. Diese Wahrnehmung ist in jeder bedrängenden Situation wohltuend.
  • Überlegen Sie sich für den nächsten Schritt eine Formulierung, mit der Sie den Ball zurückgeben, fragen Sie bspw., was genau der andere wissen will. Spätestens jetzt ist Ihr Gesprächspartner gefordert, konkret zu werden. Oft werden Fragen lückenhaft gestellt und man empfindet nur deshalb eine gewisse Peinlichkeit, weil man etwas herausgehört hat, was der andere gar nicht meint. Hier bietet sich über Ihre Nachfrage also eine Chance für Klarheit - oder für den Rückzug des anderen, wenn er zu persönlich wurde.
  • Sagen Sie dem anderen in humorvollen Ton, dass er sehr wissbegierig ist, und fragen Sie ihn, ob er nicht ein wenig aus seinem "Nähkästchen" plaudern möchte.
  • Sagen Sie, dass Sie die Frage des anderen auch sehr interessant finden und schon öfters darüber nachgedacht haben. Diese und die vorige Antwort können helfen, dem Gesprächspartner bewusst zu machen, dass Sie nicht klar antworten möchten.
  • Üben Sie, auch in angespannten Situationen ruhig zu sprechen, indem Sie Bauchatmung trainieren, die Ihnen hilft, Ihre Stimme zu kontrollieren.
  • Versuchen Sie möglichst, Ihr Gegenüber nicht durch verbale Schläge unter die Gürtellinie zurückzuweisen. Dies kann Ihnen vielleicht eine kurzfristige Befriedigung geben, ist insgesamt jedoch nicht förderlich für das Trainieren Ihrer Kommunikationsfähigkeit.
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