Sammeln Sie Hinweise auf Ihre Kommunikation
Kommunikationsstärke hat nichts mit verbaler Kraftmeierei zu tun, sondern meint vielmehr die bewusste Nutzung aufmerksamer und respektvoller Möglichkeiten, um das Miteinander effektiv zu gestalten. Vor dem eigentlichen Trainieren kann es sinnvoll sein, sich zunächst einmal bewusst mit der eigenen Kommunikationsweise zu beschäftigen. Hier finden Sie einige Hinweise dazu:
- Wie es um Ihre aktuelle Kommunikationsstärke bestellt? Sind Sie sich bspw. Ihrer Gesprächsstrategien bewusst? Finden Sie verschiedene Situationen aus dem privaten und beruflichen Alltag. Wie gehen Sie an Gespräche heran, wie fühlen Sie sich jeweils, wie ist Ihre Grundhaltung, mit der Sie Kollegen, Ihrem Partner und weiteren Menschen begegnen? Wo liegen die Unterschiede? Könnten Sie die Gelassenheit oder Freude einer Situation auf einen anderen Kontext übertragen? Wenn nicht, was fehlt Ihnen, um dies zu tun?
- Wie reagieren die Menschen auf Sie, auf Ihre Wortwahl, Ihre Mimik und Gestik? Beobachten Sie dies in möglichst vielen zukünftigen Gesprächssituationen. Wann fühlen Sie sich am wohlsten, am ehrlichsten oder am ehesten verstanden? Woran merken Sie dies? Und sind diese Gefühle eher in Ihrem Verhalten begründet oder speisen sie sich "nur" aus der Reaktion der anderen?
- Wie schätzen Sie Ihre Bereitschaft ein, auf andere Menschen zuzugehen und sich auf ein Gespräch einzulassen? Wovon sind hier Lust oder Unlust zu solchen Gesprächen abhängig? Führen Sie bspw. häufig Gespräche, zu denen Sie sich verpflichtet fühlen? Und können Sie dies in Ihrem eigenen Sinne verändern, indem Sie zukünftig bewusster Kontakt aufnehmen als bisher?
Kommunikationsstärke trainieren - Anregungen
Einige grundlegende Regeln und Hinweise sind einfach zu verstehen und Zug um Zug zu trainieren. Gehen Sie in Ruhe an die Veränderungen heran, die Sie initiieren wollen, denn Kommunikationsstärke wird - wie jedes andere Krafttraining auch - ihre Wirkung vor allem durch Beharrlichkeit entfalten.
Die eine oder andere der zahlreichen Deeskalationstechniken zu beherrschen, kann sich als äußerst …
- Seien Sie bereit (und üben Sie es von Anfang an), auch den anderen Raum zum Sprechen zuzugestehen. Ein Gespräch, bei dem nur einer redet, wird schnell verebben.
- Gewöhnen Sie sich an, Fragen zu stellen, einerseits, um Ihrem Partner Interesse an seinem Thema zu bekunden und andererseits natürlich auch, um Verständnislücken zu füllen. Lassen Sie den anderen allerdings immer erst ausreden.
- Bleiben Sie bei dem Thema, um das sich das Gespräch momentan dreht, solange bei einem Partner noch das Bedürfnis besteht, es fortzuführen. Vermeiden Sie es, abzuschweifen oder Hohlphrasen zu benutzen, wenn Sie merken, dass Sie zu dem Thema nichts sagen möchten oder können.
- Senden Sie persönliche Botschaften, drücken Sie aus, was Ihnen wichtig ist und was Sie meinen. Vermeiden Sie Allgemeinplätze und Aussagen, die das Wörtchen „man“ beinhalten und häufig oberflächlich, unpersönlich oder sogar unzutreffend sind.
- Vertreten Sie Ihre eigene Meinung, äußern Sie, was Sie möchten - was natürlich nicht beinhaltet, dass der andere es auch tut. Trotzdem ist es für einen effektiven Gesprächsverlauf unverzichtbar, die eigenen Ansichten einzubringen. Gestehen Sie das gleiche Recht auch den anderen zu.
- Hören Sie mit all Ihren Möglichkeiten zu. Das bedeutet bspw., andere immer aussprechen zu lassen und durch Mimik, Gestik und kleine Geräusche der Zustimmung Interesse und Aufmerksamkeit zu bekunden.
- Setzen Sie Ihr Gegenüber nicht mit seinem Verhalten bzw. seinen Aussagen gleich, d. h., wenn er völlig anderer Meinung ist als Sie, übertragen Sie eine eventuelle Abneigung gegen diese Meinung nicht auf die Persönlichkeit des Menschen. Dadurch ersparen Sie sich eine Menge anstrengender Emotionen und vielleicht sogar verletzende Streitgespräche.
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