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Organon-Kommunikationsmodell - Erklärung

Jede Sprache ist sehr komplex und muss erst erlernt werden.
Jede Sprache ist sehr komplex und muss erst erlernt werden.
Jede natürliche Sprache besitzt Zeichen. Um zu erklären, wie Sprachen funktionieren, haben viele Wissenschaftler diverse Kommunikationsmodelle erstellt. Eines davon wird "Organon-Modell" genannt und stammt von Karl Bühler.

Ein Kommunikationsmodell mit vier Aspekten

  • Unter den vier Aspekten der Sprache versteht Bühlers Organon-Modell zum einen das sprachliche Zeichen als der zentrale Aspekt. In Verbindung dazu stehen die drei Aspekte "Sender", "Empfänger" und "Sachverhalt".
  • Das Modell setzt das Zeichen in den Mittelpunkt. Dieses versteht Bühler zum einen als ein Phänomen, das der Mensch mit seinen Ohren über den Schall wahrnimmt (ein Schallphänomen) und zum anderen als ein sprachliches Zeichen.
  • Das Zeichen steht in einer Darstellung des Schemas immer in der Mitte und wird mit einem "Z" ausgedrückt. Dieses ist so von einem Kreis und einem Dreieck umgeben werden, sodass beide an einigen Stellen jeweils über den anderen hinausgehen.
  • Dies soll ausdrücken, dass der Schall (als Kreis dargestellt) mehr transportiert, als der Empfänger hört. Man nennt dies Relevanzabstraktion, da unwichtige Informationen überhört werden.
  • Das Dreieck (für das sprachliche Zeichen) überragt aber auch den Kreis, denn der Schall transportiert nicht alle wichtigen Informationen. Fehlendes wird vom Zuhörer im Geist ergänzt. Dies nennt man "apperzeptive Ergänzung".
  • Die Kommunikation wird im Organon-Modell durch drei Instanzen möglich. Es gibt einen sogenannten "Sender", einen "Empfänger" und einen "Sachverhalt", über den sich die beiden erstgenannten Instanzen austauschen.

Drei Funktionen der Zeichen im Organon-Modell

Bühler weist in seinem Kommunikationsmodell dem Zeichen insgesamt drei Funktionen zu: die Darstellungsfunktion, die Ausdrucksfunktion und die Appellfunktion.

  • Die erste Funktion ist die Darstellungsfunktion. Das Zeichen bekommt diese Funktion, da es genutzt wird, um einen Gegenstand mittels Sprache darzustellen.
  • Die Verbindung zwischen Gegenstand und Zeichen ist aber arbiträr. Das bedeutet, dass die genutzten Zeichen einer Willkürlichkeit unterliegen, denn jede Sprache nutzt andere Zeichen, um über etwas zu reden. Dabei sind die Zeichen aber auch konventionell, denn eine Sprachgemeinschaft hat sich darauf geeinigt, welche Wörter wofür stehen.
  • Der Sender nutzt die konventionellen Zeichen seiner Sprache, um dem Empfänger eine Botschaft zu geben. Daher wird die Beziehung zwischen dem Zeichen und dem Sender auch "Ausdruck" (Ausdrucksfunktion) genannt, denn der Sender drückt sich dank ihrer Hilfe aus.
  • Der Sender steht in diesem Kommunikationsmodell aber auch in Kontakt zum Empfänger, denn er nutzt die Zeichen quasi als Zwischenstation, um einen sprachlichen Appell weiterzugeben. Der Empfänger wird daher mit dem Zeichen über die Appellfunktion verbunden.
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