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Martin Luther und die Wartburg

Auf der Wartburg übersetzte Luther das Neue Testament ins Deutsche.
Auf der Wartburg übersetzte Luther das Neue Testament ins Deutsche. © D.G.Pietsch / Pixelio
Viele haben sicherlich schon oft etwas von Martin Luther und der Wartburg gehört. Doch in welchem Zusammenhang stehen sie zueinander? Hier bekommen Sie einen kleinen Überblick, warum die Wartburg zu Martin Luthers Leben dazu gehört.

Kurzbiografie von Martin Luther

  • Am 10. November 1483 wurde Martin Luther in Eisleben geboren und am Tag darauf, den 11. November auf den Namen Martin getauft, da dies der Namenstag des heiligen Martins war.
  • Die Familie zog im Frühjahr 1484 nach Mansfeld, da der Vater dort im Bergwerkswesen tätig wurde. In der städtischen Lateinschule lernte er klösterliches Latein, Singen, Schreiben und etwas Rechnen.
  • Im Jahr 1497 wurde er von seinen Eltern nach Magdeburg auf die Schule der "Brüder vom gemeinsamen Leben" geschickt. Nach nur einem Jahr schickte man ihn nach Eisenach, wo er bei einer Familie Cotta lebte, da ihn das Heimweh zu sehr plagte.
  • 1501 absolvierte er erfolgreich sein Abitur und begann kurz darauf sein juristisches Studium in Erfurt. Er bekam dort den Spitznamen "der Philosoph", da er als logisch denkender Redner aus der Masse herausstach. Die Magisterwürde (Bezeichnung für Lehrer oder Meister) erwarb er im Januar 1505.
  • Martin Luther trat am 17. Juli 1505 dem Kloster der Augustiner-Eremiten in Erfurt bei und wurde im April 1507 im Erfurter Dom zum Priester geweiht.
  • Die Ordensoberen erkannten sehr schnell, dass Martin Luther ein kluger Kopf war, und bestimmten daraufhin, dass er in Wittenberg das Theologiestudium antreten sollte.
  • Zunächst war Luther an der Universität in Wittenberg, ging aber später wieder zurück nach Erfurt und musste im Jahr 1510 im Auftrag seines Ordens eine Reise nach Rom antreten. Diese wurde für ihn eine Enttäuschung; er kehrte nach Erfurt zurück und siedelte kurz darauf nach Wittenberg um.
  • Seit dem Jahre 1512 unterrichtete er in Wittenberg als Professor und übte nebenbei die Predigtstelle in der Heiligen Marien-Kirche aus. Er ging auf eine intensive Suche nach der Wahrheit des Evangeliums und suchte eine Antwort auf die Frage "Wie finde ich einen gnädigen Gott?"
  • Im Römerbrief 1,17 fand Luther dann endlich die Lösung. Die Entdeckung verriet er vorerst nur seinen Studenten und im Jahr 1517 lud er mit seinen 95 Thesen zur Disputation (wissenschaftliches Streitgespräch) ein. 
  • Die wissenschaftliche Disputation fand einen großen Widerhall, der daraufhin die Reformation auslöste. Führende Männer der Kirche zeigten Luther an und verbannten ihn 1521, da er seine Schriften nicht widerrufen wollte.
  • Zum Schein nahm man ihn gefangen und brachte ihn auf die Wartburg, die er 1522 als Mönch wieder verließ und nach Wittenberg zurückkehrte. Dort predigte er für Frieden und die Bauernkriege wurden blutig niedergeschlagen.
  • In dieser Zeit heiratete er 1525 die Nonne Katharina von Bora und bekam mit ihr im Laufe der Jahre sechs Kinder, drei Mädchen und drei Jungs. 1542 starb seine Tochter Magdalene.
  • 1546 reiste er als Vermittler in einer Streitsache nach Eisleben. Am 18. Februar starb er dort und wurde am 22. Februar in Wittenberg beerdigt.

Entführung auf die Wartburg

  • Kurfürst Friedrich der Weise ließ Martin Luther am 4. Mai 1521 zum Schein heimlich entführen und auf die Wartburg befördern, um ihn aus der Gefahr zu bringen.
  • Als "Junker Jörg" übersetzte er im Turmzimmer der Wartburg das Neue Testament ins Deutsche. Dies war besonders schwierig, da es zu dieser Zeit keine einheitliche deutsche Sprache gab.
  • Dadurch entstanden viele Bücher und wichtige Schriften, die aufgrund der Erfindung des Buchdrucks produziert und in Massen vertrieben werden konnten.
  • Die Heilige Schrift wurde für jeden zugänglich und es entstanden viele Kirchenlieder.
  • Die politische Lage verkomplizierte sich während seines Aufenthalts auf der Wartburg immer mehr, sodass er diese im Jahr 1522 verließ. Er tauschte sein ritterliches Gewand gegen die vertraute Mönchskutte ein und ging zurück nach Wittenberg.

Die Geschichte der Wartburg

  • Gegründet wurde die Wartburg im Jahre 1067 von Graf Ludwig dem Springer. Sie liegt über der Stadt Eisenach im Thüringer Wald.
  • Die Burg wurde zum Wohnsitz der heiligen Elisabeth, bot Martin Luther Unterschlupf und war für ca. fünf Wochen die Unterkunft von Johann Wolfgang von Goethe.
  • Infolge eines schweren Brandes im Jahr 1317 begannen der Einbau einer Kapelle und der Neubau des Südturms.
  • 1817 versammelten sich 500 Studenten aus allen Teilen Deutschlands aufgrund des 300. Jubiläums des Thesenanschlags von Martin Luther zum Wartburgfest.
  • Um die Wartburg weiterhin gut zu erhalten, wurde 1922 die Wartburg-Stiftung gegründet. Bis heute hat die Stiftung die Aufgabe, die Burg und deren Kunstschätze als Museum zu erhalten.
  • Die UNESCO nahm die Wartburg im Jahr 1999 in die Liste des Welterbes auf.

Ein Besuch auf die Wartburg lohnt sich

Sollten Sie sich einmal im Thüringer Wald aufhalten und nicht genau wissen, was Sie anstellen können, dann besuchen Sie doch die Wartburg in Eisenach.

  • Angeboten werden Führungen von April bis Oktober in der Zeit von 8.30 bis 17.00 Uhr und von November bis März von 9.00 bis 15.30 Uhr.
  • Laut thueringen.info müssen Sie preislich mit ca. 8 Euro rechnen, Schüler und Studenten zahlen 5 Euro Eintritt.
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