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Kortikale Blindheit - eine medizinische Erklärung

Ganz hinten sitzt das Sehzentrum, unter den Haaren!
Ganz hinten sitzt das Sehzentrum, unter den Haaren!
Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Trauma überstanden und erholen sich langsam von den Strapazen. Ihre Extremitäten und Organe funktionieren ohne Beeinträchtigung, dennoch können Sie Ihre Umwelt nur bedingt visuell wahrnehmen. Die Ärzte teilen Ihnen mit, dass es sich um eine kortikale Blindheit handelt.

Sämtliche Informationen, die von den Sinnesorganen wahrgenommen werden, laufen im Gehirn zusammen und werden dort zu einem Gesamteindruck zusammengesetzt.

Die kortikale Blindheit sitzt im Cortex

Das Gehirn ist in viele Teilbereiche bzw. verschiedene Lappen untergliedert. Den Frontallappen, den Parietallappen, den Temporallappen und den Okzipitallappen, in dem die kortikale Blindheit sitzt.

  • Der Cortex ist die äußere, an Nervenzellen sehr reiche Schicht des Großhirns. Fachsprachlich wird die gesamte Hirnrinde bezeichnet. Mediziner bezeichnen mit dem Begriff Cortex auch die Großhirnrinde. Wenn eine Diagnose gestellt wird, wird der Begriff kortikal benutzt um die Lokalität zu beschreiben, also bspw. die kortikale Blindheit sitzt im Sehzentrum, am Pol des Okzipitallappens.
  • Der Okzipitallappen ist unterteilt in ein primäres und sekundäres Sehzentrum. Im primären Sehzentrum laufen alle aktuellen Sinneseindrücke, beider Gesichtsfeldhälften zusammen. Das assoziierende sekundäre Sehzentrum verarbeitet die gesammelten Informationen und gleicht es mit bereits abgespeicherten Eindrücken ab und fordert andere Informationen aus dem Gehirn an. 

Mögliche Ursachen für eine kortikale Blindheit

Für eine kortikale Blindheit kann es mehrere Ursachen geben. Die Bandbreite reicht von endogenen Traumata bis zu exogenen. Ursachen aus dem Inneren des Körpers werden als endogen bezeichnet, wie bspw. ein Schlaganfall und äußere Einflüsse als exogen, wie bspw. ein Schlag auf den Kopf.

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  • Der Schlaganfall ist ein häufiges Anfallsleiden im Alter oder teils auch bei jungen Menschen. Ein Anfall kann überall im Gehirn entstehen, ein Gefäß kann, durch einen Thrombus verstopfen oder platzen. Wenn ein Schlaganfall im Sehzentrum entsteht, kann eine kortikale Blindheit entstehen und auch mit neuesten Therapiemöglichkeiten stehen die Heilungsprognosen eher negativ.
  • Anders als beim Schlaganfall haben exogene Traumapatienten nach einem Unfall oder ähnlichem, bessere therapeutische Aussichten. Bei einem exogenen Trauma wirkt eine gewisse Kraft auf das Gehirn ein. Der sensible Datenspeicher wird angegriffen. Ein Fall aus einer gewissen Höhe, in Verbindung mit Aufprall auf dem Hinterkopf, übt eine massive Quetschung auf das Sehzentrum aus, was eine kortikale Blindheit nach sich ziehen kann.

Sie sehen, dass die kortikale Blindheit mittlerweile keine unheilbare Krankheit mehr ist, aber in der Gesamtheit doch einen massiven Einfluss auf die gesamte Wahrnehmung eines Menschen nimmt. Beobachten Sie den Betroffenen und suchen Sie gegebenenfalls Hilfe bei Ihrem Arzt.

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