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Kann Muskatnuss high machen? - Rausch durch Gewürz

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Macht Muskatnuss high?
Macht Muskatnuss high? © furbymama / pixabay.com
Manche Lebensmittel machen mehr als satt. Und manche Gewürze sorgen nicht nur für Geschmack im Essen. Wussten Sie, dass Muskatnuss eine berauschende Wirkung haben kann? In diesem Beitrag klären wir Sie über die Hintergründe auf.

Muskatnuss als Rauschgift?

Es stimmt tatsächlich, von Muskatnuss können Sie high werden. Schuld daran ist die chemische Verbindung Myristicin. Nicht nur in der Muskatnuss (Myristica fragrans) ist dieser psychoaktive Stoff enthalten, sondern auch in den ätherischen Ölen anderer Pflanzen wie Petersilie und Dill.

Myristicin ist jedoch ein großer Bestandteil des Muskatnussöls, weshalb die berauschende Wirkung beim Menschen insbesondere mit der Muskatnuss in Verbindung gebracht wird. Darüber hinaus enthält die Muskatnuss noch weitere berauschende Stoffe wie Elemicin und Safrol.

Nach der Aufnahme von Myristicin zersetzt Ihr Körper diesen Stoff. Die dabei entstehenden Abbauprodukte interagieren mit Ihrem Sympathikus. Der Sympathikus (auch: sympathisches Nervensystem) dient Ihnen zur Vorbereitung körperlicher und geistiger Höchstleistungen. Ein schnellerer Herzschlag und eine beschleunigte Atmung werden unter anderem von diesem Teil des Nervensystems veranlasst.

Was im Sympathikus beginnt, überträgt sich auf das zentrale Nervensystem. Hier wird der Neurotransmitter Noradrenalin durch Muskatnuss verstärkt.

Wie viel Muskatnuss macht „high“?

Ab circa 5 g Muskatnuss können aufgrund der psychoaktiven Inhaltsstoffe in der Muskatnuss folgende Symptome im Körper auftreten:

  • Halluzinationen
  • Euphorie
  • Wahnvorstellungen
  • Schwindel
  • Herzklopfen
  • Kreislaufbeschwerden
  • Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit
  • Benommenheit
  • trockener Mund
  • Verwirrung

Der Volksmund bezeichnet einige dieser Symptome als „high sein“. Die Betroffenen selbst müssen nicht unbedingt alle Symptome als negativ wahrnehmen.

Muskatnuss – Vorsicht, Lebensgefahr!

Wer nun glaubt, sich mit Muskatnuss günstig high machen zu können, der spielt mit dem Feuer. Myristicin ist eine starke und gefährliche Substanz, die eine Vergiftung hervorrufen kann. Es gibt bestätigte Fälle, bei denen nach dem Verzehr von Muskatnuss Organversagen und der Tod die Folge waren. Insbesondere in Verbindung mit Medikamenten kann eine Überdosis Muskatnuss lebensgefährlich sein.

Bereits zwei ganze Muskatnüsse können für Kinder tödlich enden. Erwachsene sollten eine Menge von drei Muskatnüssen nicht überschreiten.

Falls Sie jetzt Bedenken haben sollten, mit Muskatnuss zu kochen, können wir Sie beruhigen. Ein Teelöffel Muskatnuss wiegt circa 4 g (noch unbedenklich). Es gibt kaum Gerichte, die bei einer solchen Menge Muskatnuss pro Portion noch schmackhaft wären. Gerichte mit Muskat werden meist mit Prisen gewürzt. Dadurch sind Sie auf der sicheren Seite.

Wenn Sie keine Allergie haben, müssen Sie auf Muskatnuss nicht verzichten. Gehen Sie jedoch beim Kochen stets vorsichtig mit der Dosierung um. Wir wünschen Ihnen guten Appetit!

helpster.de Autor:in
Nils Kröner
Nils KrönerNils ist leidenschaftlicher Hobbykoch, gelernter Fleischer und studierter Lebensmitteltechnologe. Im Freundeskreis ist er außerdem bekannt für seine kreativen Geschenkideen, Glückwünsche und Reden.
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