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Japanischen Staudenknöterich richtig bekämpfen

Japanischer Staudenknöterich mit weißen Blüten.
Japanischer Staudenknöterich mit weißen Blüten. © WikimediaImages / pixabay.com
Ein schöner blühender und duftender Garten, das wünscht sich jeder Gartenbesitzer. Da ist ein schnell um sich greifendes Unkraut jedem ein Dorn im Auge. Eine sich immer mehr verbreitende Landplage auf den heimischen Grünflächen ist der Japanische Staudenknöterich. Aber warum eigentlich? Was macht den Knöterich zur Problempflanze? Warum ist er so schwer loszuwerden? Was kann helfen und worauf muss man bei der Bekämpfung besonders achten?

Woher kommt der Japanische Staudenknöterich?

Der Staudenknöterich stammt ursprünglich aus Ostasien. Bereits vor 200 Jahren wurde er nach Europa als hübsche Zierpflanze, aber auch als nahrhaftes Viehfutter importiert. Was damals niemand ahnen konnte, die Pflanze ist ein Neophyt. Das sind invasive Arten, die sich extrem schnell ausbreiten, dabei die heimischen Pflanzen verdrängen und so die Artenvielfalt und das Ökosystem beeinträchtigen können.

Der dekorative Staudenknöterich, der in seiner Heimat sogar als Heilpflanze genutzt wird, gilt hierzulande inzwischen als gefährlicher invasiver Neophyt, der zum Schutz der heimischen Pflanzen bekämpft werden sollte.

Japanischen Knöterich im Garten bekämpfen

Den Japanischen Staudenknöterich zu bekämpfen, ist ein harter Kampf für jeden Gärtner, denn aufgrund seiner sehr tiefen Verwurzelungen, lässt sich der Knöterich nur schwer entfernen. Drei Meter und noch tiefer dringt das Wurzelwerk in den Boden ein.

Es gibt aber verschiedene Wege, dem Unkraut im eigenen Garten erfolgreich den Garaus zu machen:

Ausreißen und Ausgraben

Eine sehr naheliegende ganz simple Methode ist das Ausreißen. Dafür ziehen Sie die jungen Triebe des Japanischen Knöterichs mit der Wurzel einfach mit der Hand aus dem Boden. Bei noch sehr jungen Pflanzen geht das problemlos.

Junges Grün können Sie auch noch leicht ausgraben. Mit einer kleinen Gartenschippe stechen Sie die Erde um die Pflanze herum ab und entfernen dann den Japanischen Knöterich. Leider lassen sich die älteren Pflanzen aber nicht mehr so einfach durch Ausreißen und Ausgraben entfernen.

Einfach abmähen

Eine gute Möglichkeit, das Wachstum des Unkrauts wenigstens stark einzuschränken, ist ein regelmäßiges Mähen. Wenn Sie alle zwei Wochen gegen die jungen Triebe vorgehen, breitet sich der Knöterich nicht so schnell weiter aus. Eine vollständige Entfernung des Grüns ist damit allerdings nicht möglich, denn es wird immer wieder neues Unkraut nachwachsen, aber die Weiterverbreitung wird auf diese Weise immerhin wirkungsvoll eingedämmt.

Von Nutztieren abfressen lassen

Für die meisten Gartenbesitzer ist das zwar eine schwer umsetzbare Variante, aber auch Tiere können Ihnen bei der Bekämpfung des Unkrauts helfen. Besonders auf großen Rasenflächen sind sie eine gute Wahl. Lassen Sie Schafe oder Ziegen auf der vom Japanischen Knöterich befallenen Wiese weiden. Diese fressen dann den Bestand ab. Immerhin ist der Knöterich ja auch mal als Tierfutter eingeführt worden. Ein großer Vorteil ist dabei, dass die schwierige Entsorgung des Grüns vollständig entfällt. Das Unkraut wächst zwar immer noch nach, darüber freuen sich aber die Tiere.

Betroffene Flächen mit schwarzer Folie abdecken

Eine weitere Methode ist es, die betroffenen Flächen mit Folie abzudecken. Dicke schwarze Folie ist dabei am besten geeignet zur Bekämpfung des Unkrauts. Ohne Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeitsversorgung durch den Regen findet keine Photosynthese statt und der Schädling kann sich nicht mehr ungehindert weiterverbreiten und stirbt allmählich ab. Dann können Sie die welken verdorrten Pflanzen leicht entfernen.

Entfernen durch Aufessen

Nicht nur für Tiere ist der Knöterich sehr lecker. Er kann auch die heimische Küche bereichern, sollte aber dafür nicht extra angebaut werden. Man kann die Pflanze zu Salaten verarbeiten oder daraus Kompott machen. Geschmacklich erinnert er an Rhabarber.

Dem Knöterich wird auch eine Heilwirkung nachgesagt, so soll er eine entzündungshemmende, abführende, fiebersenkende und harntreibende Wirkung haben. Umschläge aus zerstoßenen Blättern und Wurzeln sollen auch bei Hautkrankheiten helfen.

Welche Hausmittel und chemischen Mittel können helfen?

Andere Hausmittel, als die bereits beschriebenen mechanischen Mittel, wie das Ausreißen sind leider nicht bekannt. Die letzte Möglichkeit ist der Einsatz der chemischen Keule. Diese Mittel vernichten die Pflanze zwar erfolgreich, allerdings sind sie auch sehr bedenklich, denn sie greifen massiv in den Biohaushalt des Gartens ein. Schließlich vernichten Sie nicht nur den Japanischen Knöterich, sondern belasten auch die Umwelt, den Boden und andere Pflanzen.

Japanischen Staudenknöterich richtig entsorgen

Neben der gründlichen Entfernung des Knöterichs ist es ebenso wichtig, dass alle Pflanzenteile ordnungsgemäß entsorgt werden. Sie dürfen dabei auf keinen Fall einfach auf dem Kompost landen, denn hier besteht die Möglichkeit, dass sie dort wieder intensiv austreiben. Kleine Mengen können Sie bedenkenlos über den Hausmüll entsorgen, größere Mengen an Knöterich sollten Sie aber besser in die örtliche Kompostieranlage bringen.

Der Invasion vorbeugen

Japanischer Staudenknöterich ist eigentlich eine sehr dekorative, hübsche Pflanze, leider neigt er dazu sich massiv auszubreiten und dabei andere Pflanzen zu verdrängen. Damit dies gar nicht erst passiert, sollte er nicht in heimischen Gärten kultiviert werden. Man sollte auch Augenmerk auf Erdaushub legen, denn besteht nur der geringste Verdacht, dass sich in ihm Teile der Staude oder ihres Rhizoms befinden, sollte er keinesfalls verwendet werden.

Mit unseren Tipps können Sie den Japanischen Staudenknöterich auf vielfältige Weise aktiv bekämpfen. Das kann durch Ausgraben, Abfressen durch Nutztiere, Folie erfolgen. Sie können ihn sogar in der Küche verwerten oder auch als Heilmittel einsetzen. Vorbeugen ist allerdings immer noch die beste Bekämpfungsmethode. So bleibt Ihr Garten von dem invasiven Neophyten verschont und die heimischen Pflanzen werden es Ihnen danken.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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