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Hagebuttenpulver - das sollten Sie bei der Anwendung beachten

Ein Zweig mit roten Hagebuttenfrüchten
Ein Zweig mit roten Hagebuttenfrüchten © hansbenn / pixabay.com
Hagebuttentee kennen die meisten noch aus der Kindheit. Er war das Kultgetränk in den Jugendherbergen, aber auch als Juckpulver war die Hagebutte sehr beliebt. Leider weiß kaum einer, dass die Hagebutte auch eine wirksame Heilpflanze ist. Wir verwenden sie traditionell als Tee oder Marmelade. Inzwischen gibt es sie auch gemahlen als Hagebuttenpulver. Was aber steckt in dem Powerpulver und wie wendet man es richtig an?

Wo kommt die Hagebutte her?

Die Hagebutte gehört zur Familie der Rosengewächse und wächst fast überall in der gemäßigten Klimazone. Sie ist auch bei uns sehr verbreitet. Dabei ziehen im Sommer die wilden Rosenbüsche mit ihren hübschen rosafarbenen und herrlich duftenden Blüten die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Nach dem Verblühen reifen bis zum Herbst die Früchte heran, die eine orange bis leuchtend rote Farbe haben. Bereits vor 4000 Jahren kultivierten die Perser die Hagebuttenpflanze.

Heute wächst sie in unseren Gärten oder wild am Wegesrand. Sie wird aber auch professionell landwirtschaftlich in riesigen Plantagen angebaut. Die größten Anbaugebiete liegen dabei in Osteuropa, Russland, Chile und China.

Die Hagebutte als Pulver

Die leuchtend roten Früchte der Hagebutte sehen nicht nur hübsch aus, sondern schmecken auch noch richtig lecker. Hagebutten werden oft als Tee getrunken, zu Hagebutten-Marmelade oder Hagebutten-Mark verarbeitet. Weniger bekannt ist die Verwendung der gemahlenen Früchte als Hagebuttenpulver.

Was steckt drin im Hagebuttenpulver?

Das Pulver aus der Frucht der Rose ist eine wahre Vitaminbombe. Am höchsten ist der Gehalt an Vitamin C, weitaus mehr als bei den für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt hochgelobten Zitronen. Aber es steckt noch mehr drin als nur Vitamin C. Hier die Inhaltsstoffe des Hagebuttenpulvers: 

  • Fruchtsäuren, ätherische Öle, Pektine
  • Gerbstoffe und Kieselsäure
  • Antioxidantien: Lycopin und Flavonoide
  • Vitamine: Provitamin A, Vitamin B1 und B2, Vitamin C, sowie Vitamin E
  • Mineralien: Zink, Kupfer, Natrium, Phosphor, Eisen, Calcium und Magnesium
  • Linolsäure und Alpha-Linolensäure, Phospholipide , Galaktolipide und Aminosäuren

Wie wirkt Hagebuttenpulver?

Atemwegserkrankungen

Am bekanntesten ist der Einsatz der Hagebutte wegen des hohen Vitamin-C-Gehaltes zur Vorbeugung und Bekämpfung von Erkältungskrankheiten. Hagebuttenpulver unterstützt die körpereigene Abwehr und hilft so bei der Gesundung. Dabei ist das antientzündliche Wirkspektrum der Hagebutte vergleichbar mit gängigen Schmerzmitteln wie z.B. Aspirin.

Harnwegserkrankungen

Hagebuttenpulver wirkt neben der Stärkung des Immunsystems auch auf die Nierenfunktion und fördert somit die Harnausscheidung. Auf diesem Weg schwemmt der Körper die Infekt- verursachenden Bakterien rasch wieder aus.

Darmbeschwerden

Die Gerbstoffe im Hagebuttenpulver wirken sich regulierend auf die Darmtätigkeit aus und schaffen so eine gute Darmflora. Das Pulver quillt unter Einnahme von ausreichend Flüssigkeit im Körper auf. Dadurch nimmt das Stuhlvolumen zu und es kommt zu einem abführenden Effekt. Besteht ein Reizdarmsyndrom mit Durchfall saugen die Pflanzenfasern unter geringer Flüssigkeitszufuhr den Darminhalt auf und sorgen auch hier für eine Verbesserung.

Gelenkentzündungen und Arthrose

Auch bei Arthrose soll sich die regelmäßige Verwendung von Hagebuttenpulver als Nahrungsbestandteil positiv auswirken. Es mildert Entzündungserscheinungen, lindert die Schmerzen und fördert die Beweglichkeit der Gelenke. Dafür sind insbesondere die Galaktolipide aus den Samen verantwortlich.

Bei Studien mit Hagebuttenextrakt zeigte sich, dass die Patienten nach 4 Monaten weniger Schmerzen hatten. Angenommene knorpelschützende Wirkungen oder ein Verhindern des Fortschreitens der Arthrose wiesen die Wissenschaftler allerdings nicht nach.

Viele der beschriebenen Wirkungen sind nicht abschließend wissenschaftlich erforscht. Allgemein gilt bei Krankheiten nicht einfach nur selber rumexperimentieren, sondern immer auch ärztlichen Rat einholen.

Wo bekomme ich Hagebuttenpulver?

Hagebuttenpulver am besten in Bioqualität können Sie in Apotheken oder online erwerben. Sie können es  aber auch selber machen. 

Dafür lassen Sie die sauber gewaschenen Hagebutten bei 40° C im Backofen trocknen. Dann werden die getrockneten Hagebutten grob zerkleinert, dabei die Kerne nicht entfernen, denn sie enthalten besonders viele Wirkstoffe.  Anschließend geben Sie die vollständig getrockneten Hagebuttenstücke in einen leistungsstarken Mixer und verarbeiten sie zu feinem Hagebuttenpulver. 

Wieviel sollte man nehmen und was passiert, wenn man mal zu viel genommen hat?

Unsere Verzehrempfehlung liegt bei  max. 10 g täglich, das ist ein Teelöffel morgens und abends. Schmeckt superlecker in Smoothies oder im Müsli. Bei versehentlicher Überdosierung kann es eventuell harntreibend wirken. Dann auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten und ganz viel Wasser trinken. Ansonsten sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Hagebuttenpulver ist ein idealer Begleiter in der vollwertigen Ernährung. Es kann bei Erkrankungen positiv wirken und als Prophylaxe die Resilienz stärken. Dabei ist es auch ein leckerer Zusatz im Müsli.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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