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Granatapfelbaum pflanzen - so geht´s richtig

Roter Granatapfel am Baum mit grünen Blättern
Roter Granatapfel am Baum mit grünen Blättern © Tho-Ge / pixabay.com
In der Antike galt der Granatapfel lange als Liebesapfel und Aphrodisiakum. Auch heute noch erfreut sich die leckere, sehr gesunde Frucht großer Beliebtheit. Denn der Granatapfelbaum hat nicht nur saftige Früchte mit hohem Vitamin C-Gehalt, sondern ist dabei auch sehr attraktiv mit seiner üppigen, leuchtend roten Blütenpracht. Auf jeden Fall ist er ein absoluter Eyecatcher in jedem Garten. Aber wann, wo und wie pflanzt man einen Granatapfelbaum?

Woher kommt der Granatapfelbaum?

In unseren Breiten gilt der Granatapfelbaum (Punica granatum) immer noch als exotische Schönheit, die nur in tropischen Breiten gedeihen kann. Das ist aber nicht richtig, denn auch bei uns kann der Granatapfelbaum gepflanzt werden. 

In Gegenden mit milden Wintern darf er sogar direkt in den Garten gepflanzt werden, in etwas kühleren Lagen empfiehlt es sich, ihn in einen Kübel zu setzen, damit er problemlos ins Winterquartier kann.

In den südlicheren europäischen Breiten wächst der Granatapfelbaum tatsächlich als Baum mit fünf Metern Höhe. Bei uns bleibt der Baum kleiner, mit einem eher strauchförmigen Wuchs und einer Höhe von eineinhalb bis zwei Metern.

Ursprünglich kommt der Baum vermutlich aus Asien und dem Mittelmeerraum. Das ist allerdings nicht abschließend geklärt. Er ist tausende Jahre alt und findet schon in der Bibel Erwähnung.

Wann pflanzt man den Granatapfelbaum am besten?

Die beste Pflanzzeit für einen Granatapfelbaum im Garten ist im Frühjahr nach dem letzten Frost. So hat der Baum über die Sommermonate ausreichend Zeit, ein starkes Wurzelwerk zu bilden, um sich im neuen Zuhause zu etablieren.

Granatapfelbäume, die im Kübel wachsen, müssen spätestens umgetopft werden, wenn das Gefäß durchwurzelt ist. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Achten Sie darauf, das alte Substrat so vollständig wie möglich durch neues zu ersetzen. Drücken Sie abschließend den Wurzelballen fest und wässern Sie die Pflanze gut an.

Wo und wie pflanzt man den Baum?

Generell ist es möglich, dass der Granatapfelbaum auch in Deutschland genießbare Früchte bildet. Allerdings ist hier viel Geduld gefragt, denn es können bis zu fünf Jahre vergehen, bevor er das erste Mal blüht. Um Früchte zu ernten, braucht man in der Regel einen sehr heißen Sommer. Sie werden dann aber eher klein und nicht so, wie wir sie aus dem Supermarkt gewohnt sind.

Wer nicht so viel Geduld hat und die Blütenpracht in seinem Garten schnell genießen möchte, sollte zu den Ziersorten des Granatapfels greifen, die man perfekt auch als Kübelpflanzen auf der Terrasse oder dem Balkon kultivieren kann. Hier stehen sie geschützt vor Wind und Wetter. Als Kübelpflanze benötigt der Granatapfelbaum einen sehr sonnigen und geschützten Platz auf der Terrasse oder im Wintergarten.

Großer Beliebtheit erfreuen sich dabei die Sorten „Nana“ und „Nana Gracillssima“, denn diese bleiben meist recht klein und werden nur etwa 1,5 Meter groß. Als Substrat eignet sich jede handelsübliche Erde für Kübelpflanzen. Legen Sie ggf. eine Drainage, denn die Pflanze kann Staunässe gar nicht leiden.

Leben Sie in einer Region mit milderem Klima, können Sie den Granatapfelbaum auch direkt in den Garten pflanzen. Wählen Sie hierfür in jedem Fall einen Standort, der sonnig und gut windgeschützt ist. Berücksichtigen Sie dabei, dass der Baum sehr groß, bis zu 5 Meter, werden kann. Für den Baum sollte die Erde möglichst aufgelockert und durchlässig sein. Wahlweise können Sie auch Tongranulat oder Sand einarbeiten.

Pflanzen Sie den Granatapfelbaum stets vor eine sonnige Hauswand oder in der Nähe einer Trockenmauer, sodass er es ausreichend warm hat. Granatapfel gedeiht zwar auch im Schatten, bildet dort aber keine Blüten oder Früchte aus.

Granatapfel überwintern

Der Granatapfel verträgt je nach Sorte Frost bis -5 °C, kurzzeitig übersteht er sogar Temperaturen bis -10 °C. Er kann daher problemlos im unbeheizten Gewächshaus, dem Keller oder dem Geräteschuppen überwintern.

Das Winterquartier kann ruhig dunkel sein, da der Granatapfelbaum im Herbst ohnehin sein Laub abwirft. Nach dem Frost ab März oder April darf der Granatapfel wieder ins Freie, um den Neuaustrieb anzuregen.

Rückschnitt und Vermehrung

Einen regelmäßigen Rückschnitt benötigt der Granatapfel nicht. Es reicht ihn von Zeit zu Zeit etwas auszulichten und zurückzuschneiden, wenn er zu groß wird.

Die Vermehrung des Granatapfelbaums gelingt ganz einfach mit Stecklingen. Schneiden Sie im Frühjahr etwa 20 Zentimeter lange Stecklinge ab. Diese werden an einem sonnigen Standort in die lockere Erde gesteckt. Nach spätestens sechs Wochen sollten sich dann Wurzeln bilden.

Der Granatapfelbaum besticht durch seine herrliche Blütenpracht und seine leckeren Früchte. Leider können wir uns in unseren Breiten fast ausschließlich nur an der Zierversion des Baumes erfreuen, denn er bildet hier nur sehr selten Früchte aus. Trotzdem ist er ein optischer Gewinn für jede Terrasse und jeden Garten.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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