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Fichtennadelhonig selber machen

Fichtennadelhonig selber machen - so geht's1:21
Video von Augusta König1:21

Fichtennadelhonig, auch Maiwipferlhonig oder Tannenspitzenhonig ist kein echter Honig, aber lecker. Das Rezept lässt sich leicht nachkochen.

Bei diesem Rezept handelt es sich nicht um echten Honig, der nur von Bienen produziert wird. Fichtennadelhonig selbst ist hergestellter Sirup aus jungen Fichten- oder Tannenspitzen und Zucker. Beliebt ist der Maiwipferlhonig als geniales Würzmittel in der Küche.

Zubereitung des Maiwipferlhonigs

Nach dem folgenden Rezept benötigen Sie drei Tage, bis der fertige Sirup im Glas landet. Am ersten und zweiten Tag wird die Masse jeweils aufgekocht, muss zwei Stunden köcheln, wieder abkühlen und durchziehen. Am dritten Tag kommt der nochmals erhitzte Sirup ins Glas. So gehen Sie im Einzelnen vor:

  1. Frische Triebe sammeln. Sammeln Sie 600 Gramm ganz zarte frische Triebe von Fichte oder Tanne. Plündern Sie möglichst nicht nur junge Nadelspitzen eines Baumes, sondern nehmen Sie von mehreren etwas. Verwendung finden nur die hellgrünen, noch weichen Frühjahrstriebe. Je nach Lage können Sie Ende April bis Mitte Mai ernten. Die Ernte wird gründlich aber schnell gewaschen.
  2. Wasser zugeben. Legen Sie die Nadelspitzen in einen Topf und geben 600 Milliliter Wasser dazu. Werden sie nicht mit dem Wasser vollständig bedeckt, schneiden Sie die Spitzen kleiner. Eventuell benötigen Sie noch etwas mehr Wasser.
  3. Aufkochen, ziehen lassen. Anschließend kochen Sie alles zusammen einmal auf und lassen die Masse für zwei Stunden bei geringer Temperatur ziehen. Die Flüssigkeit soll nicht heißer als 50 Grad sein.
  4. Über Nacht auskühlen. Stellen Sie danach den Herd aus und lassen die Fichtennadeln über Nacht auskühlen.
  5. Abseihen, Zucker zugeben. Am zweiten Tag gießen Sie die Flüssigkeit durch ein Sieb ab. Beim Abseihen wird der Sud aufgefangen. Messen Sie, wie viel es ist, und geben Sie so viel Zucker dazu, wie Sie Tannenspitzenwasser haben.
  6. Noch einmal kochen. Kochen Sie Zucker und Maiwipferlsaft zusammen einmal auf. Danach muss die Flüssigkeit wieder zwei Stunden bei maximal 50 Grad auf dem Herd ziehen. Schalten Sie den Herd anschließend aus. Die Masse sollte nun noch einmal über Nacht durchziehen.
  7. Heiß abfüllen. Am dritten Tag kochen Sie die Flüssigkeit letztmalig auf. Der nun fertige, noch heiße Fichtennadelhonig kommt in sterilisierte Gläser.

Fichtennadelhonig - lecker, aber kein Honig

Fichtennadelhonig wird Honig genannt, weil sowohl Geruch und Farbe des Sirups an Waldhonig und Tannenhonig erinnern. 

Aus rechtlicher Sicht, darf sich der Sirup nicht Honig nennen. Das Rezept für Maiwipferlhonig wird mit Zucker zubereitet, es ist somit kein Honig, sondern ein Sirup.

Wer richtigen Fichtennadelhonig erwartet, wird enttäuscht. Aber egal, wie sich das Produkt nennt, Sie bekommen im Ergebnis ein Gewürz und Süßungsmittel, das Sie so in keinem Geschäft kaufen können. Der Tannenspitzenhonig wird Sie begeistern.

Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn einmal von Fichten- oder Tannenspitzen die Rede ist. Beide Arten können verwendet werden.

Dazu kann Fichtennadelhonig verwendet werden

Köstlich ist der Fichtennadelhonig, wenn Sie damit schwarzen Tee oder Kräutertee süßen.

Einfache Flammeries, auch unter dem Namen Pudding bekannt, bekommen mit köstlichen Maiwipferlhonig ein herrliches Aroma.

Soßen zu Wild und Wildgeflügel können Sie mit dem Tannenspitzenhonig hervorragend abrunden.

Wenn Sie Kuchen oder Kekse backen, ersetzen Sie mit Fichtennadelhonig einen Teil des Zuckers. So erhalten Sie sehr aromatisches, außergewöhnliches Gebäck.

Im Winter hilft der Sirup aus Fichtennadeln bei Husten und kratzendem Hals. Die Fichte wird als Heilpflanze bei allen Arten von Lungenleiden angewendet. Oft sind ihre Nadeln ein Bestandteil von Hustensaft.

Es lohnt es sich also, das Rezept für Fichtennadelhonig zu probieren. Kalorienbewusste Genießer müssen nur bedenken, dass der Sirup viel Zucker enthält.

helpster.de Autor:in
Manuela Bauer
Manuela BauerEssen & Trinken ist für Manuela als gelernte Köchin mit einem Abschluss in Ökotrophologie eine Berufung. Als Ausbilderin von Hauswirtschafterinnen gibt sie ihr Fachwissen und ihre Erfahrung im Bereich Haushalt weiter.