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Feigenbaum schneiden - das sollten Sie beachten

Frische Feigen wachsen an einem Feigenbaum
Frische Feigen wachsen an einem Feigenbaum © dgazdik / pixabay.com
Feigenbäume wachsen inzwischen auch in unseren Breiten, sogar in Norddeutschland. Damit die Bäume sich wohl fühlen und reichlich Ernte einbringen, müssen sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Wie oft und wie weit muss geschnitten werden? Was ist ein Sommerschnitt? Gibt es einen Unterschied zwischen einem Baum im Kübel und einem freistehenden Baum? Das sollten Sie darüber wissen.

Wann schneidet man Feigenbäume am besten zurück?

Feigen sind Obstbäume, genauso wie Apfel- oder Pflaumenbäume. Wie die meisten Obstbäume werden sie am besten im Frühjahr zurückgeschnitten. Wenn es draußen langsam wärmer wird, ist es Zeit die Feigenbäume zurückzuschneiden. In der Regel ist das ab März oder Anfang April der Fall. Für den Rückschnitt sucht man sich am besten einen bedeckten Tag ohne Niederschlag aus. So können die Wunden des Baumes gut abtrocknen und geschützt vor zu starker Sonneneinstrahlung, zügig verheilen. Sehr wichtig ist dabei, dass nach dem Rückschnitt keine längeren Frostperioden mehr zu erwarten sind.

Wie schneidet man Feigen fachgerecht zurück?

Feigenbäume kommen im Prinzip sehr gut allein klar. Sie brauchen keine drastischen Rückschnitte. Ein Schnitt kann aber nicht nur die Form verbessern und den Ertrag erhöhen, sondern auch die Pflanze auf Dauer kräftigen. Für den Schnitt benötigt man sauberes und scharfes Werkzeug. Im Grunde funktioniert das ähnlich wie bei einem Obstbaumschnitt. Schneiden Sie immer bis zur nächsten geeigneten Astgabelung oder Knospe zurück. Das funktioniert folgendermaßen:

  1. Zuerst werden alle abgestorbenen Äste bis zur nächsten Gabelung zurückgeschnitten.
  2. Alle Triebe im unteren Stammbereich sorgfältig entfernen.
  3. Jetzt wird die Krone des Baumes ausgelichtet. Es werden sich kreuzende Äste oder zu eng beieinander liegende Äste entfernt. Durch das Auslichten der Krone können die Feigen mit höherer Wahrscheinlichkeit richtig ausreifen. Der Baum erhält mehr Licht.
  4. Nun gleichen Sie die Krone des Baumes aus. Dafür identifizieren Sie die Leittriebe und achten darauf, dass diese etwa gleich stark sind. Ist ein Haupttrieb zu dominant, kann er durch Kürzen bis zur nächsten Gabelung abgeschwächt werden.

Wie oft und wieweit muss geschnitten werden?

Es ist gut zu wissen, dass der Hauptertrag der erntefähigen Früchte nicht an den einjährigen Trieben entsteht. Sie wachsen vornehmlich an zwei-, drei- oder vierjährigem Holz. Im Frühjahr zeigen Ihnen die dicken Knospen, wo die Ansätze für die späteren Feigen sind. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, an welchen Ästen und Zweigen besonders viele Feigen wachsen werden. Älteres Holz liefert kaum mehr Früchte und kann deshalb von Zeit zu Zeit etwas zurückgeschnitten werden. Um das fruchttragende Holz zu erhalten, achten Sie beim Rückschnitt darauf, ausreichend ein-, zwei- und dreijähriges Holz unbedingt stehen zu lassen.

Bei verkahlten Bäumen können Sie schon etwas großzügiger schneiden. Führen Sie einen härteren Schnitt durch. Aber nicht jedes Jahr, sondern nur wenn es unbedingt notwendig ist. Junge, gerade gepflanzte Feigenbäume sollten Sie grundsätzlich nur vorsichtig oder gar nicht schneiden, um sie nicht im Wachstum zu beeinträchtigen. Abgeschnittene Feigentriebe können Sie übrigens hervorragend als Stecklinge nehmen.

Was ist ein Sommerschnitt?

Bei manchen Obstbäumen wie Kirsche, Aprikose oder Walnuss erfolgt der Rückschnitt im Sommer. Ziel des „Sommerschnitts“ ist dabei vorwiegend eine Wachstumsbremse. Auf einen Rückschnitt im Sommer sollte man bei Feigenbäumen aber lieber verzichten. Der Baum verträgt das nicht besonders gut. Besser ist es ihn vor der Wachstumsphase im Frühjahr zu beschneiden. Ein Rückschnitt würde den Baum viel Kraft kosten und so die Ernte gefährden.

Unterschied zwischen Freiland- und Kübelpflanzen

Wenn die Kübelpflanzen im Frühjahr aus dem Winterquartier kommen, wird es Zeit für den Rückschnitt. Hier gilt für Feigenbäume im Kübel das Gleiche wie für die Freiland- Feigenbäume.

Damit Ihr Feigenbaum auch viele herrliche Früchte trägt, sollte er regelmäßig zurückgeschnitten werden. Das geht mit ein paar Tipps ganz einfach. Es kommt dabei auf den idealen Zeitpunkt, das richtige Know-how und die angemessene Vorgehensweise beim Schnitt an, so können Sie dann im Herbst eine gute und reichliche Ernte genießen.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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