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Elster unter Naturschutz - Wissenswertes zu bedrohten Vogelarten

Wer eine Elster im Garten hat, sieht einen selten gewordenen Vogel.
Wer eine Elster im Garten hat, sieht einen selten gewordenen Vogel.
In Fabeln und im Volksmund als diebisch verschrien, ist die Elster ein nicht immer gern gesehener Gast. Dabei ist sie gar nicht mehr so häufig zu sehen und steht, wie alle Brutvögel, unter Naturschutz.

Woran Sie eine Elster erkennen

Um sich der Sache sicher zu sein, dass Sie tatsächlich eine Elster beobachten, sollten Sie ein paar Merkmale dieser Tiere kennen, auch wenn die Vögel nicht leicht zu verwechseln sind.

  • Elstern gehören zu den Rabenvögeln und sind ihren Verwandten auch recht ähnlich. So gehören sie in der Schar der heimischen Singvögel zu den größeren und ihre Flügel können sogar eine Spannbreite von fast einem Meter erreichen.
  • Ihr Gefieder ist ein weiteres charakteristisches Merkmal: Kopf, Rücken, Schwanz und der Ansatz des Flügels ist mit schwarzen, blau glänzenden, Federn bedeckt, während Bauch, Schulter und Flügelspitzen weiß sind.
  • Auffällig sind die enorm langen Schwanzfedern, die sie von anderen Rabenvögeln unterscheiden.
  • Einer Elster können Sie in vielen verschiedenen Ökosystemen begegnen: Die Tiere leben sowohl in der Nähe von Wiesen, gern auch in Hecken, als auch in Wäldern, zumindest an den Rändern dieser. Sogar in Städten sind immer öfter Elstern zu sehen

Bestandsentwicklung der Elster

Um einen Vogel unter Naturschutz zu stellen, muss die Bestandsentwicklung sehr rückläufig sein.

  • Elstern waren im 19. Jahrhundert aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit was den Standort betrifft in ganz Europa weit verbreitet. Durch die Bejagung um die Jahrhundertwende hat sich der Bestand drastisch dezimiert.
  • Zudem sind Elstern in manchen Gärten ungeliebte Gäste, da sie scheinbar die anderen Singvögel stören und vertreiben. Der Ruf als "diebische Elster" ist da kein Vorteil für die Tiere, auch wenn es eine Legende ist, dass die Tiere Schätze horten.
  • Außerdem wurde, trotz des breiten Lebensraumspektrums, der Platz für diese Tiere Mitte des 20. Jahrhunderts weniger. Durch die Umstrukturierung der Landwirtschaft und Urbanisierung vieler Gegenden verlor der Vogel viele Lebensräume.
  • In den 70er Jahren wurden zunächst alle Rabenvögel unter Naturschutz gestellt, woraufhin sich die Population schnell erholte, zum einen, weil die Bejagung eingeschränkt wurde, zum anderen, weil die Tiere nun auch anfingen, Städte zu besiedeln.

Inwieweit die Elster unter Naturschutz steht

Heute gelten andere Regeln in Deutschland:

  • Durch die Europäische Gemeinschaft wurde eine Vogelschutzrichtlinie für alle Vögel erlassen, welche im Bundesnaturschutzgesetz auch umgesetzt wurde. Laut dieser dürfen Vögeln, also auch Elstern, nicht die Nester zerstört, Eier oder Nestlinge entfernt werden.
  • Auf der Roten Liste der bedrohten und Arten steht die Elster in keinem Bundesland, wenngleich ihr Bestand in manchen Bundesländern, wie Baden-Würtemberg weiterhin (vor allem auf dem Land) rückläufig ist.
  • Bejagt werden darf die Elster demzufolge weiterhin, da in den 90er Jahren ein neuer Anhang erschaffen wurde, damit die Bejagung in Deutschland außerhalb der Brutsaison trotz der EG-Richtlinie erlaubt ist.

Wenn Sie also Elstern im Garten haben, können Sie sich darüber freuen, einen selteneren, schönen Vogel zu beherbergen, auch wenn sie nicht als bedroht gilt. Wenn Sie Angst um andere Singvögel haben, ist es sinnvoll, diese zuzufüttern, Nistkästen aufzustellen, in die Elstern nicht gelangen können, und Ihren Garten zum Anlaufpunkt für diese Vögel zu machen, indem Sie auch "wilde Ecken" stehen lassen.

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