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Durchschnittliche Überweisungsdauer bei der Bank - was Sie beachten sollten

Wenn Banken den Weg freimachen.
Wenn Banken den Weg freimachen.
Überweisungen waren früher oft bis zu einer Woche unterwegs. Im Zeitalter der Computertechnik sollte man erwarten dürfen, dass die durchschnittliche Überweisungsdauer von Bank zu Bank minimal ist. Die Theorie im Gesetz und die Wirklichkeit in der Praxis stehen noch immer nicht im Einklang.

Was Sie benötigen:

  • Überweisungsauftrag

Die durchschnittliche Überweisungsdauer einer Banküberweisung war und ist immer noch Gegenstand zahlreicher Auseinandersetzungen zwischen Kunde und Bank.

Die Überweisungsdauer steht im Gesetz

  • Der Gesetzgeber hat die "Ausführung von Zahlungsvorgängen" in den §§ 675 n ff. Bürgerliches Gesetzbuch versucht zu regeln und den Banken klare Anweisungen gegeben.
  • Auch wenn vieles im Gesetz steht, können Sie sich als Kunde längst nicht auf jede Bank verlassen. Wenn Sie Geld auf dem Konto stehen haben, freut sich Ihre Bank. Sie kann mit Ihrem Geld arbeiten, es anlegen und Zinsen erwirtschaften.
  • Immerhin: Der Gesetzgeber gibt vor, dass Ihr Zahlungsauftrag in dem Zeitpunkt wirksam wird, in dem Sie diesen Ihrer Bank erteilen. Als Ausführungsfrist ist ab dem 1. Januar 2012 vorgesehen, dass die Bank den Betrag spätestens am folgenden Tag bei der Empfängerbank verfügbar machen muss.
  • Ihre Bank kann allerdings in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen festlegen, dass Sie Ihren Auftrag bis zu einer bestimmten Uhrzeit eines Tages zugänglich gemacht haben müssen. Bei vielen Banken liegt dieser Zeitpunkt bei 11:00 Uhr morgens.
  • Zahlungsaufträge, die danach eingehen, können auf den nächsten Tag verschoben werden und müssen erst dann am übernächsten Tag der Empfängerbank zugänglich gemacht werden.
  • Die durchschnittliche Überweisungsdauer sollte demnach allenfalls 1 - 2 Tage betragen. Lehnt Ihre Bank den Auftrag ab, muss sie Sie unverzüglich informieren. Ihnen muss mitgeteilt werden, aus welchen Gründen Ihre Überweisung nicht ausgeführt werden konnte.

Durchschnittliche Bearbeitungszeit ab 1.1.2012 - ein Tag

  • Allerdings sieht das Gesetz noch eine Ausnahme vor: Zumindest bis zum 1. Januar 2012 kann die Bank mit Ihnen vereinbaren, dass sie die Frist für die Ausführung Ihrer Überweisung auf bis zu drei Tage ausdehnen kann. In der Praxis ist es derzeit so, dass diese Frist von nahezu jeder Bank durchaus ausgenutzt wird.
  • Erteilen Sie einen Überweisungsauftrag in einer anderen Währung als Euro, kann die Bank sogar vier Geschäftstage zur Ausführung vorsehen.
  • Erteilen Sie Ihren Überweisungsauftrag zudem in Papierform, können die vorgenannten Fristen sogar um einen weiteren Geschäftstag verlängert werden
  • Sie selber können natürlich auch einiges tun, um die durchschnittliche Überweisungsdauer möglichst kurz zu halten. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Überweisungsauftrag korrekt erstellen. Lesen Sie genau die Angaben zur Kontoverbindung des Empfängers, wenn Sie eine Rechnung bezahlen wollen.
  • Wichtig ist, dass Sie den Empfänger genau bezeichnen. Berücksichtigen Sie, dass viele Einzelunternehmen eine Firmenbezeichnung (Beispiel: Fahrschule Rasant, Peter Grühn) führen. Wenn Sie dann nur die Firmenbezeichnung angeben, ohne den Namen des Firmeninhabers zu nennen, weisen einige Banken Ihre Überweisung glattweg ab. Bezeichnen Sie also die Firmenbezeichnung vollständig, vor allem mit der Angabe des privaten Namens des Firmeninhabers (siehe Beispiel).
  • Achten Sie darauf, dass die Ziffernfolge in der Kontoverbindung stimmt. Kontonummer und Bankleitzahl sind entscheidend. 

Papierauftrag erfordert Handarbeit in der Bank

  • Erteilen Sie Ihren Überweisungsauftrag in Papierform, schreiben Sie deutliche Zahlen und Buchstaben. Achten Sie auf den Betrag. Setzen Sie das Komma richtig, so dass Euro und Cent klar zu erkennen sind. Ihre Überweisung in Papierform muss natürlich per Hand von einem Sachbearbeiter in der Bank bearbeitet und in das Computersystem eingegeben werden. Dies braucht seine Zeit.
  • Nutzen Sie besser den Online-Überweisungsverkehr. Hier zeigt die Praxis, dass ein bis mittags erteilter Überweisungsauftrag durchaus bereits am nächsten Tag auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben sein kann.
  • Erfolgt die Überweisung innerhalb eines Bankenverbundes, also beispielsweise von Volksbank zu Volksbank oder Sparkasse zu Sparkasse oder Deutscher Bank zu Deutscher Bank, ist die Gutschrift ebenfalls wesentlich schneller zu erwarten, als wenn auf Absenderseite und Empfängerseite unterschiedliche Banken stehen.
  • Wenn Sie es mit Ihrer Überweisung eilig haben, müssen Sie persönlich in Ihrer Bankfiliale vorsprechen und dort einen Blitzgiro-Überweisungauftrag erteilen. Die Bank berechnet dafür Extragebühren. Erteilen Sie den Auftrag bis 11.00 Uhr, sollte der Empfänger nachmittags das Geld auf seinem Konto haben.
  • Wenn Sie es ganz besonders eilig haben, gehen Sie in eine Western-Union-Zahlstelle. Dort können Sie binnen Sekunden dem Empfänger weltweit Bargeld zukommen lassen. Dieser Service hat allerdings seinen Preis.
helpster.de Autor:in
Volker Beeden
Volker BeedenSeine eigenen Erfahrungen und weitreichende Kenntnisse über Geld sowie Beruf & Karriere gibt Volker mit Freude weiter. In seinen leicht verständlichen Texten beantwortet der Jurist auch Fragen rund um Ihr Zuhause.
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