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Diabetes und Süßigkeiten - das sollten Sie wissen

Zwei Äpfel, eine Menge Würfelzucker und eine Insulinspritze.
Zwei Äpfel, eine Menge Würfelzucker und eine Insulinspritze. © Mondgesicht / pixabay.com
Bei rund 8,7 Millionen Menschen in Deutschland wurde ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Diabetiker fragen sich, ob Sie überhaupt Süßigkeiten essen dürfen, ob sie notwendig sind, wie man sie "richtig" isst und welche Süßigkeiten am besten dafür geeignet sind.

Dürfen Diabetiker überhaupt Süßigkeiten essen?

Als Ernährungsberaterin begegnen mir häufig Menschen, die an Diabetes mellitus, Typ-2, leiden. Die quälende Frage ist für diese Menschen, ob sie als Diabetiker überhaupt jemals wieder Süßigkeiten essen dürfen. Vor einigen Jahrzehnten galt für Diabetiker ein strenges Verbot von Zucker und Süßigkeiten. Dies hat sich heutzutage etwas geändert; unterliegt jedoch immer noch einigen Einschränkungen. Grundsätzlich dürfen Diabetiker in Maßen Süßigkeiten essen. 

Wie Diabetiker die Süßigkeiten "richtig" essen

Es kommt vor allem auf die Häufigkeit des Süßigkeiten-Konsums an. Wenn Sie als Diabetiker alle drei bis vier Wochen einen Schokoriegel, von einer Tafel Schokolade einen abgeteilten Riegel oder anlässlich Ihrer einmal jährlichen Geburtstags- oder Weihnachtsfeier ein Stück Apfelkuchen oder zwei Scheiben Weihnachtsstollen essen, ist dies kein Problem.

Achten Sie jedoch darauf, dass Sie an diesen Ausnahmetagen, an denen Sie Süßigkeiten essen, wirklich nur eine kleine Menge essen. Wenn Sie größere Mengen an Süßigkeiten oder Torten etc. zu sich nehmen, dann wird sich dies sofort bei der Messung Ihrer Blutzuckerwerte bemerkbar machen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt maximal 50 Gramm Zucker pro Tag. Ein 100-Gramm-Schokohase enthält bereits etwa 50 Gramm Zucker und damit bereits die empfohlene maximale Tageszufuhr an freien Zuckern. Die empfohlene Maximalmenge ist also sehr schnell erreicht. Wenn Sie dann noch beispielsweise ein Marmeladenbrot zum Frühstück verzehrt haben, ist die erlaubte Zufuhrmenge pro Tag bereits weit überschritten. Marmelade enthält rund 50 Gramm Zucker auf 100 Gramm Marmelade.

Ungünstig wäre es ebenfalls, wenn Sie als Diabetiker Tag für Tag Ihren Kaffee oder Ihren Tee mit Zucker trinken würden. Dies hätte einen sehr negativen Einfluss auf Ihren Langzeitzuckerwert und könnte sich als Folge in verschiedenen, teilweise lebensbedrohlichen Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen etc.), äußern.

Ideal wäre es natürlich gegen Ihre Diabetes-Erkrankung, wenn Sie komplett auf Süßigkeiten und auch Alkohol verzichten würden. Sie hätten dann bezüglich des Zuckers im Blut optimale Werte bei der Kontrolle. 

Sind Süßigkeiten für Diabetiker notwendig?

Damit ich die Frage, ob Süßigkeiten für Diabetiker vielleicht sogar notwendig sind, muss ich in den Bereich der generellen gesunden Ernährung gehen. Eine gesunde Ernährung besteht aus Kohlenhydraten (Nudeln, Kartoffeln etc.), pflanzlichen und tierischen Eiweißen (Gemüse, gesunde Hühnerbrust, Wild) und als Vitaminlieferant Obst.

Die notwendige Energie, die der Körper benötigt, bezieht er aus den Kohlenhydraten. Deshalb fühlen sich Low-Carb-Anhänger häufig schlapp, antriebslos und müde. Das Gehirn benötigt hingegen jedoch eine gewisse Menge an schnell verfügbarer Glucose, die aus Zuckern bezogen wird. Bei einer, wie oben, beschriebenen gesunden Ernährung, die auch Obst enthält, ist der Zucker jedoch in ausreichenden Mengen vorhanden. 

Obst enthält Fructose, also den sogenannten Fruchtzucker. Dieser ist völlig ausreichend für die Versorgung des Gehirns mit Zucker. Sie werden merken, dass Sie sich nach dem Verzehr von Obst, insbesondere von Blaubeeren und anderen Beeren, wesentlich energiegeladener fühlen als vorher.

Die Süßigkeiten, die Sie in den Supermärkten, Discountern, Süßwarengeschäften und Bio-Läden finden, sind völlig überflüssig und Sie können Sie als Diabetiker getrost links liegen lassen. Die Zuckerindustrie hat eine sehr große Lobby und spielt mit den Emotionen der Konsumenten. Feste wie Ostern und Weihnachten sind für viele Menschen ohne Süßigkeiten gar nicht denkbar. 

Welche Süßigkeiten sind am besten geeignet?

Wenn der Verzehr von Süßigkeiten in sehr großen Abständen von mindestens drei Wochen oder nur alle paar Monate und in sehr kleinen Mengen erfolgt, gibt es grundsätzlich keine generellen Einschränkungen für die Art der Süßigkeiten. Jedoch möchte ich ein paar Ausnahmen hinzufügen, die sich besonders schlecht auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Diese wären Energy-Drinks, Eistees, Blätterteig und Baklava.

Wenn Sie als Diabetiker Süßes lieben, dann empfehle ich Ihnen, maximal alle drei Wochen einen Riegel Bitterschokolade mit einem möglichst hohen Kakaogehalt von mindestens 70 Prozent. Damit tun Sie unter anderem etwas Gutes für Ihre Herzgesundheit und können etwas Schokolade naschen. Die Bitterschokolade gibt es in verschiedenen Bio-Märkten, Supermärkten und Discountern.

Diabetiker dürfen in größeren Zeitabständen Süßigkeiten verzehren. Dies sollte jedoch sicherheitshalber schriftlich notiert werden und auch nur im Abstand von maximal drei bis vier Wochen mit sehr kleinen Mengen an Süßem erfolgen. Ein generelles Verbot von Süßigkeiten gibt es nicht, jedoch sind diese süßen Verführer ernährungsphysiologisch überhaupt nicht notwendig.

helpster.de Autor:in
Martina Ledermann
Martina LedermannMartina ist durch Ihre Bildung im Webdesign, JavaScript, HTML, CSS und Grafikdesign eine Expertin für Elektronik & Computer. Ihre Kenntnisse im Bereich Gesundheit sind durch ihre jahrelange Mitarbeit bei Deutschen Roten Kreuz beträchtlich.
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