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Zielkonflikte - Magisches Viereck leicht erklärt

Magisches Viereck beeinflusst auch Brotpreise.
Magisches Viereck beeinflusst auch Brotpreise.
Die Zielkonflikte für ein Magisches Viereck zu vermeiden, ist die hohe Kunst der Wirtschaftspolitik. Genau genommen kann nie eine hundertprozentige Lösung in allen Bereichen erzielt werden.

Zielkonflikte sind in der Wirtschaftspolitik vorprogrammiert.

  • Um zu erkennen, welches die Zielkonflikte sind, müssen Sie erst einmal betrachten, was ein Magisches Viereck ist. Unter diesem Begriff versteht man ein volkswirtschaftliches System, das durch vier Wirtschaftsfaktoren geprägt ist. 
  • Die vier Faktoren sind im einzelnen ein stabiles Preisniveau, ausgeglichener Außenhandel, Vollbeschäftigung und stetiges Wirtschaftswachstum. Festgeschrieben sind diese vier Punkte für ein magisches Viereck im Stabilitätsgesetz von 1967.
  • Es ist nicht zwingend, dass Zielkonflikte bestehen, Wirtschaftswachstum bringt durchaus auch Vollbeschäftigung mit sich. Die Frage ist jedoch die nach Zielkonflikten.
  • Im Falle einer hohen Arbeitslosigkeit kann der Staat durch eine Steigerung seiner Aufträge oder Subventionen Arbeitsplätze schaffen. Die Folge höherer Staatausgabe ist aber in der Regel auch ein Ansteigen des Preisniveaus.

Magisches Viereck bedingt eine ausgewogene Wirtschaftspolitik 

  • Im Fall einer hohen Inflation lautet das Ziel, diese einzudämmen. Dies kann durch eine Reduktion der Staatsausgaben und einer daraus resultierenden Senkung der Nachfrage nach Wirtschaftsgütern erreicht werden. Eine reduzierte Nachfrage nach Gütern bedeutet aber auch, dass weniger produziert werden muss. Eine geringere Produktion benötigt weniger Beschäftigte. Die Anti-Inflationspolitik führt dem zufolge zu Zielkonflikten mit dem Eckpunkt "Vollbeschäftigung".
  • Ein Magisches Viereck bedeutet immer, dass Kompromisse zwischen den einzelnen Punkten gefunden werden müssen.  
  • Steigende Preise sind immer der Gegenpol zu einem angestrebten Wirtschaftswachstum, stabile Preise stehen in Zielkonflikten zu Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung. Ein magisches Viereck kann in einer Marktwirtschaft nie allen Bereichen gerecht werden. Erhöhte Produktion führt zwingend dazu, dass die Anbieter der Rohstoffe die Preise erhöhen können, diese Preissteigerung wird an die Verbraucher weiter gegeben, die Inflation zieht an. 
  • Der gleiche Umstand greift auch bei der Umsetzung eines hohen Beschäftigungsgrades. Viel Beschäftigung bedeutet viel Produktion, bedeutet erhöhte Nachfrage nach Rohstoffen mit vorprogrammierter Inflation.
  • In dieser Zwickmühle gefangen, ist es für die Wirtschaftspolitik die Aufgabe, immer einen Mittelweg zu finden, der allen Faktoren möglichst gerecht wird. 
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