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Inflation - Ursachen und Folgen

Sachwerte sind ein guter Inflationsschutz.
Sachwerte sind ein guter Inflationsschutz.
Der Begriff Inflation ist immer wieder zu hören. Vor allem Politik und Wirtschaftsmagazine beschäftigen sich gern mit dem Thema. Hinter diesem Begriff steckt die sogenannte Kaufkraft des Geldes. Das bedeutet: Wenn Sie im Querschnitt durch alle Waren weniger für Ihr Geld bekommen, die Kaufkraft also sinkt (das Geld "weniger wert" ist), spricht man von Inflation.

Ursachen: So kann es zu einer Inflation kommen

  • Eine Inflation taucht nicht grundlos auf. Die Entwertung des Geldes steht im Zusammenhang mit dem Geldmengenwachstum in den Wirtschaftskreisläufen. Man spricht in der Regel von Kostendruckinflation oder Nachfragesoginflation.
  • Der Begriff Kostendruckinflation lässt bereits leicht erkennen, wofür der Begriff steht. Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen versuchen höhere Kosten, zum Beispiel durch gestiegene Lohnkosten oder teurere Rohstoffe, abzufedern. Dafür erhöhen sie die Preise der angebotenen Produkte. 
  • Das Gleiche kann auch aus einem stärkeren Gewinnstreben passieren, was vor allem dann infrage kommt, wenn es für ein Produkt ein Monopol, also keine Konkurrenz gibt. Werden diese erhöhten Preise angenommen, die Waren also auch zu den höheren Preisen weiter gekauft, steigt die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf. Die Inflation beginnt.
  • Die sogenannte Nachfragesoginflation entsteht ähnlich: Durch eine erhöhte Nachfrage bei gleichbleibender Angebotsmenge werden die Preise für Waren entsprechend den üblichen Markgesetzen (d. h.: Die Nachfrage bestimmt den Preis) angehoben. Bezieht sich diese Preissteigerung auf alle Güter, muss mehr Geld in Umlauf gebracht werden. Wieder ist das Ergebnis eine Inflation.
  • Ein Beispiel aus der deutschen Vergangenheit: Nach dem Ersten Weltkrieg hatte Deutschland immense Schulden, unter anderem durch Reparationszahlungen an die Siegermächte, aber auch durch Schulden bei den eigenen Bürgern (über Kriegsanleihen) aufgrund der immensen Kriegskosten. Um der Schulden Herr werden zu können, wurde immer mehr Geld gedruckt - der Umlauf des Geldes stieg dramatisch.
  • 1923 ist ein perfektes Beispiel, um den Extremfall der Inflation aufzuzeigen. Die Preise für Waren verdoppelten sich im Schnitt alle zwei Tage. Damit Nahrungsmittel noch erschwinglich waren, wurden Arbeiter auch in diesen kurzen Intervallen bezahlt. Aufgrund der gestiegenen Preise stiegen auch die Löhne, es entwickelte sich ein gewaltiger Strudel.

Das sind die Folgen einer Inflation

  • Fällt die Lohnerhöhung für Arbeitnehmer geringer aus als die Preissteigerung am Markt, sind Einkommensverluste die Folge. Das gilt in gleichem Maße auch für Empfänger von Leistungen des Staates, wie zum Beispiel Renten oder Arbeitslosengeld.
  • Für Gläubiger, wie zum Beispiel Banken, ist es auch sehr fatal: Die Verbindlichkeiten des Schuldners werden zwar in der Summe nicht kleiner, da das Geld jedoch weniger wert ist, entsteht trotzdem ein Verlust. Der Schuldner profitiert in dem Fall deutlich.
  • Denken Sie auch an Ihre Altersvorsorge oder Sparguthaben: Um beim Beispiel 1923 zu bleiben: Wo Sie zum Beginn des Jahres für eine bestimmte Geldmenge noch Miete und Lebensunterhalt bestreiten konnten, war es gegen Ende des Jahres so, dass Sie für die gleiche Geldmenge nur noch einen Apfel kaufen konnten. 
  • Das passiert auch heute noch, wenn auch in deutlich kleinerem Umfang: Wenn Sie Sparverträge abschließen und die Zinsen unter der jährlichen Inflation liegen, ist Ihr Geld später de facto weniger wert als zu dem Zeitpunkt, als Sie es eingezahlt haben. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, die eingezahlten Beiträge der jährlichen Inflation anzupassen.
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