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Chronisch krank - was das bedeutet

Eine Teetasse, eine Brille und Taschentücher in einer Box auf einem Tisch.
Eine Teetasse, eine Brille und Taschentücher in einer Box auf einem Tisch. © Kelly Sikkema / unsplash.com
Rund 48 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen leiden an einer chronischen Erkrankung. Als Gesundheitsexpertin erkläre ich Ihnen, wie sich der Begriff "chronisch krank" definiert und welche zwei wesentlichen Definitionen es dafür gibt.

Die grundlegende Definition des Begriffes "chronisch krank"

Als chronisch krank gilt ein Mensch, wenn er mehr als sechs Monate unter einer mehr oder weniger schweren Erkrankung leidet und einer regelmäßigen Behandlung bedarf. 

Dies heißt, dass der Patient wegen seiner Erkrankung in regelmäßigen Abständen einen Arzt aufsuchen muss. Dies kann der Hausarzt sein, aber ebenso ein Facharzt für bestimmte Erkrankungen. In schwerwiegenden Fällen kann ein Klinikaufenthalt für körperliche oder psychische Erkrankungen notwendig sein.

Wichtig ist, dass nicht nur körperliche Erkrankungen chronisch sein können, sondern auch psychische.

Die Definition des Bundesministeriums für Gesundheit

Da es für die chronisch kranken Menschen per Gesetz finanzielle Entlastungen indirekt gibt (Belastungsgrenze für Zuzahlungen von Versicherten), hat das Bundesministerium eine eigene Definition für schwerwiegende chronische Erkrankungen veröffentlicht. Demnach gilt als schwerwiegend chronisch krank, wer mindestens einen Arztbesuch pro Quartal wegen derselben Krankheit zumindest ein Jahr lang nachweisen kann.  Des Weiteren muss mindestens eines der Kriterien erfüllt sein: Pflegebedürftigkeit des Pflegegrades 3, 4 oder 5 oder ein Grad der Behinderung beziehungsweise eine Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 60 %. 

Schwerwiegend chronisch krank ist, wer kontinuierlich eine medizinische Versorgung benötigt, bei der ohne ärztliche Behandlung eine lebensbedrohliche Verschlimmerung der Erkrankung, eine Verminderung der Lebenserwartung oder eine dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität zu erwarten hat.

Laut der Allgäuer Zeitung haben etwa 368.396 Menschen einen Pflegegrad in Deutschland. Rund 18 Millionen Menschen sind, laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V., psychisch krank. In vielen Fällen handelt es sich dabei um chronische Erkrankungen, die einer regelmäßigen Behandlung bei einem Psychologen, einem Psychiater, in einer psychosomatischen oder psychiatrischen Klinik bedürfen.

Beispiele für Erkrankungen, die als "chronisch" gelten

Zunächst möchte ich auf die häufigsten Erkrankungen eingehen, die als chronische Krankheiten gelten. Diese Krankheiten sind entweder lebenslang oder über einen sehr langen Zeitraum behandlungsbedürftig.

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Beispiele für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind der Bluthochdruck (Hypertonie), die koronare Herzkrankheit, die Herzschwäche (Herzinsuffizienz), die Endokarditis (Entzündung der Herzklappen oder der Herzinnenwand), der Herzklappenfehler, der niedrige Blutdruck (Hypotonie) und funktionelle Herzbeschwerden. 
  • Krebserkrankungen: Alle bekannten Krebsarten, beispielsweise Lungenkrebs, Brustkrebs, Hodenkrebs, Bronchialkrebs, Hautkrebs, Gebärmutterkrebs.
  • Lungenerkrankungen: COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Asthma, Lungenfibrose, Lungenhochdruck, Mukoviszidose und andere.
  • Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems: Rückenschmerzen, Arthrose, Arthritis, Weichteilrheuma, Osteoporose und weitere.
  • Diabetes mellitus: Diabetes mit allen seinen möglichen Folgeerkrankungen (Verlust der Sehkraft, Nierenerkrankungen, Amputation von Körperteilen und andere).
  • Schilddrüsenerkrankungen: Struma, Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis, Schilddrüsenkrebs, Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion.
  • Schwere Erkrankungen des Immunsystems: Morbus Bechterew, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Psoriasis-Arthritis, Psoriasis, Neurodermitis, HIV-Infektion.
  • Schwere Erkrankungen des Gehirns: Migräne, Tumore, Epilepsie, Synkopen und weitere.
  • Psychische Erkrankungen: Depressionen, Burnout-Syndrom, Anorexie, Bulimie, Pyromanie, Schizophrenie, generalisierte Angsterkrankung, Panikattacken, Phobien.

Eine chronische Erkrankung kann psychisch sehr belastend sein. Manche Krankheiten bringen Ihnen sogar berufliche Nachteile und Einschränkungen. Es hilft, wenn Sie sich auf diese Dinge konzentrieren, die Sie trotz Ihrer chronischen Erkrankung machen können. Holen Sie aus diesen Tätigkeiten das Beste heraus und denken Sie nicht zu oft an das, was Sie nicht können.

helpster.de Autor:in
Martina Ledermann
Martina LedermannMartina ist durch Ihre Bildung im Webdesign, JavaScript, HTML, CSS und Grafikdesign eine Expertin für Elektronik & Computer. Ihre Kenntnisse im Bereich Gesundheit sind durch ihre jahrelange Mitarbeit bei Deutschen Roten Kreuz beträchtlich.
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