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Charakterbeschreibungen erstellen - so gelingt's

Charakterbeschreibungen machen Figuren einzigartig.
Charakterbeschreibungen machen Figuren einzigartig.
Charakterbeschreibungen können einen Text auf interessante Weise bereichern. Um dem Leser das Wesen einer Person näher zu bringen und somit auch einen Einblick in deren Motive und Entwicklungsmöglichkeiten sowie -beschränkungen zu ermöglichen, gibt es verschiedene stilistische Möglichkeiten.

Sobald man den Helden für seine Geschichte im Kopf hat, kann der leicht so lebendig werden, dass man glaubt, seine Motive und Wesenszüge erklärten sich im Verlauf der Handlung quasi von selbst. Doch dem Leser bleibt die Vorstellung des Verfassers oft weitgehend verborgen, wenn er sie nicht schwarz auf weiß nachvollziehen kann. Wie also stellen Sie Ihren Helden vor?

Charakterbeschreibungen -  Handlung und Wesen verbinden

Charakterbeschreibungen können Sie - falls in der Aufgabenstellung keine bestimmte Form vorgegeben ist -  auf verschiedene Weise erstellen. Wichtig ist jedoch immer, dass sie kurzweilig geschrieben und am besten sogar in eine kleine - oder umfassendere - Handlung integriert sind. Hier erhalten Sie einige Anregungen dazu:

  • Nutzen Sie - wenn möglich - eine kurze Geschichte, eine Episode, anhand derer Sie den Charakter einer Person aufzeigen.
  • Achten Sie darauf, die Handlung mit der Beschreibung des Charakters fließend zu verbinden, das heißt, trennen Sie sie beispielsweise nicht in einem eigenen Abschnitt von der Geschichte ab. Vielleicht finden Sie bei genauem Hinsehen in einem Ihrer Lieblingsbücher Passagen, in denen ein Held oder eine Heldin auf solche Weise eingeführt wurde. Probieren Sie dann einmal, eine ähnliche Szene zu gestalten.
  • Versuchen Sie, eine spannende Szene für den Auftritt Ihres Helden zu schreiben. Ein Beispiel hierfür wäre: „... nach der Rückgabe der Klassenarbeiten ging eine für die meisten Schüler wenig glückliche Schulstunde zu Ende. Jedoch sollte sie aus anderen Gründen als den schlechten Noten in Erinnerung bleiben, denn plötzlich wurde die Tür, wie von einem Windstoß, heftig aufgerissen und herein stürmte ein Junge, der ...“ Hier böte es sich z.B. an, dem Leser einen ersten Blick auf die Kleidung oder das Aussehen Ihres Helden zu gewähren. Beides sind Aspekte von Charakterbeschreibungen.
  • Darüber hinaus können Sie an einer solchen Stelle schon einen ersten Eindruck auf die Vorgehensweise des betreffenden Jungen geben.
  • Oben beschriebene Methode zeigt, dass Sie eine Person nicht nur direkt mit Adjektiven und Adverbien beschreiben können ( „ ... er ist bequem und geht nicht gerne zu Fuß.“; „... er ist immer hungrig und streitsüchtiger als seine Zwillingsschwester.“), sondern auch ausschließlich über szenische Handlungen. Da niemand im luftleeren Raum agiert, bietet dieses Vorgehen dem Leser den Vorteil, dass er den Helden nicht nur lebendig erlebt, sondern gleichzeitig einen Teil von dessen Lebensumfeld kennenlernt. Gestalten Sie Ihre Beschreibungen anhand von Beispielen, lassen Sie den Hungrigen vielleicht die Mahlzeit aufessen, die sich seine Schwester zubereitet hat, und darüber auch noch einen Streit mit ihr vom Zaun brechen.

Charakterbeschreibungen - weitere Möglichkeiten

Wie Sie an den vereinfachenden Beispielen gesehen und sicher auch schon oft lesend erfahren haben, gibt es Möglichkeiten für Charakterisierungen, die über eine direkte Beschreibung hinausgehen und den Handlungsfluss nicht unterbrechen. Weitere unterhaltsame Methoden sind folgende:

  • Beziehen Sie Jahreszeiten und Wetter mit ein: Das vorherrschende Klima in Ihrer kurzen Geschichte kann nicht nur die Stimmung insgesamt beschreibend unterstützen, sondern auch Hinweise auf den Charakter einer Person geben, indem Sie deren diesbezügliche Vorlieben und Abneigungen deutlich machen.
  • Nutzen Sie Dialoge: Wie kaum ein anderes Stilmittel bietet natürlich das Gespräch viele Möglichkeiten, das Wesen von Personen darzustellen.
  • Lassen Sie Landschaft und Lebensumfeld „sprechen“ : die Charakterisierung einer Landschaft kann die des Helden fast ersetzen, wenn Sie gleichzeitig seine - positive oder negative - Beziehung zu seinem Lebensraum deutlich machen.
  • Nutzen Sie Reaktionen der „Mitspieler“: Beschreiben Sie aus der Sicht anderer, was diese von Ihrem Helden halten, wie sie auf dessen Charakter reagieren und was sie stört oder anzieht. So können Sie bereits ein Bild von einer Figur entwerfen, bevor jene erstmals aufgetreten ist.



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