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Erzählerische Mittel - in Deutsch damit einen spannenden Roman schreiben

Mit den richtigen Tipps kann jeder eine spannende Geschichte verfassen.
Mit den richtigen Tipps kann jeder eine spannende Geschichte verfassen.
Im Schulfach Deutsch einen spannenden Artikel zu verfassen oder eine aufregende Geschichte zu schreiben klingt oft leichter, als es dann letztlich ist. Aber mit den richtigen erzählerischen Mitteln und ein paar Tricks wird jeder Geschichte ein Hauch von Spannung verliehen.

Erstellen Sie einen Menschen, keinen Helden

Zwar sind Helden immer noch stets beliebte Protagonisten bei Geschichten, aber im Deutschen sind Geschichten, die von Menschen mit Schwächen und Stärken handeln, näher am Leser.

  • Geben Sie Ihrem Hauptcharakter bestimmte Eigenschaften. Dadurch kann sich der Leser mit ihm identifizieren und in spannenden Situationen mitfiebern.
  • Schwächen und Stärken gehören zu jedem Menschen, erst dadurch entwickelt sich eine Person bzw. Persönlichkeit. Vor allem in gefährlichen Situationen ist es spannend, wenn der Protagonist nicht wie Indiana Jones oder Lara Croft handeln kann, sondern um sein Leben fürchten muss. Nichts ist langweiliger als ein vorhersehbares Happy End.
  • "Irren ist menschlich" - dieser Grundsatz gilt auch für fiktionale Figuren: Ihr Protagonist sollte Fehler machen. Er macht sich dadurch nicht nur menschlich, sondern durch bestimmte Fehler kann auch Spannung aufgebaut werden.
  • Nur das Rationale und objektiv Wahrnehmbare ist auf Dauer nicht besonders interessant. Geben Sie Ihrem Charakter Gedanken und teilen Sie diese mit den Lesern.
  • Wer denkt, der kann auch fühlen: Lassen Sie Ihren Charakter Gefühle zeigen.

Das erzählerische Mittel der Perspektivenverengung

Ein sehr beliebtes erzählerisches Mittel ist die Änderung der Sichtweise: Die Geschichte wird nicht mehr von einem Beobachtungspunkt erzählt, sondern rückt ganz nah an die Wahrnehmung einer Person. Dafür müssen Sie wie folgt vorgehen:

  • Sollte Ihre Geschichte von einem olympischen Erzähler wiedergegeben werden, so  müssen Sie die Perspektive langsam verengen. Rücken Sie das Sichtfeld immer weiter ein, bis man sich dem Charakter ganz nahe fühlt.
  • Bei einem lyrischen Ich dagegen gibt es weniger Probleme. Sie können dessen Wahrnehmungsweise direkt aufgreifen und die Handlung so erzählen.
  • Für eine persönliche Sichtweise sind Sinneseindrücke sehr wichtig. Beschreiben sie detailgenau, wie sich Gegenstände im Dunkeln anfühlen, was der Charakter alles hört oder sieht. Dadurch kann sich der Leser die Situation genau vorstellen.
  • Was Ihr Charakter nicht weiß, weiß nun auch nicht mehr der Erzähler. Werfen Sie Fragen auf, die sich der Charakter stellen würde, und lassen Sie diese guten Gewissens unbeantwortet. Der Leser wird gespannt weiterlesen, um die Antworten zu erfahren.
  • Genauso verhält es sich mit Geheimnissen und Rätseln. Auch Unbekanntes oder Mystisches soll der Leser so wahrnehmen, wie es der Hauptcharakter tut. Sollten diese Dinge eine Rolle in Ihrer Geschichte spielen, so berichten Sie davon unbedingt aus der eingeschränkten Perspektive.

Was man in Deutsch auswendig lernen musste, kann jetzt nützlich werden

Die sogenannten rhetorischen Stilmittel, die jeder irgendwann einmal in für den Deutschunterricht auswendig lernen musste, finden auch teilweise beim Spannungsaufbau Verwendung:

  • Andeutungen sind immer eine schöne Gelegenheit, Spannung zu erzeugen. Sie lassen das Ende offen und so Platz für Spekulationen.
  • Bauen Sie Widersprüche, auch Antithesen genannt, in Ihre Geschichte ein. Dadurch können Sie mehrere Seiten zeigen, die zunächst widersprüchlich zu sein scheinen, später aber logischen Grundsätzen folgen.
  • Sie können bei spannenden Augenblicken auch die Sinneswahrnehmungen mischen und so Verwirrung erzeugen. Dieses Stilmittel nennt man "Synästhesie".

Grundlegendes beim Erzählen

Wichtig für den richtigen Spannungsaufbau ist, wie Sie die Geschichte aufbauen und welche Teile Sie wann wiedergeben:

  • Ist Ihre Geschichte relativ kurz, so sollte es nur einen Spannungsbogen geben. Falls Sie an einer längeren Geschichte arbeiten, so können Sie neben einem großen Spannungsbogen auch weitere einbauen.
  • Genauso verhält es sich mit den Handlungssträngen. Für Kurzgeschichten empfiehlt sich ein Handlungsstrang, weil der Leser sonst verwirrt wird. Bei längeren Erzählungen können Sie hingegen mehrere Handlungsstränge erzeugen und diese miteinander verknüpfen. Für die richtige Spannung lassen Sie alle auf ein Ziel zusteuern.
  • Bei längeren Erzählungen können Sie hingegen mehrere Handlungsstränge erzeugen und diese miteinander verknüpfen. Der Leser wird  - nach erster Verwirrung - neugierig weiterlesen.
  • Ebenso können Sie Fragen erst im späteren Verlauf der Geschichte beantworten.
  • Sie sollten bei Spannungsaugenblicken so schreiben, wie Sie reden. Verwenden Sie kurze Sätze und wenig oder keine Fachausdrücke. Der Leser soll die lebhafte Stimmung der Situation nachempfinden können.
  • Es ist also ratsam, im Deutsch-Unterricht ab und zu aufzupassen, um Dinge wie Perspektiven oder rhetorische bzw. erzählerische Mittel zu kennen.
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