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Baumwurzeln entfernen - diese Möglichkeiten gibt es

Blaue Säge an einen Baumstumpf
Blaue Säge an einen Baumstumpf © JerzyGorecki / pixabay.com
Wenn ein Baum umgesägt werden muss, bleibt in der Regel der lästige Baumstumpf zurück. Das ist für viele nicht nur ein störender Anblick im Garten, sondern oft auch eine gefährliche Stolperfalle, gerade beim Rasenmähen. Aber wie kann man den Baumstumpf, am besten ohne viel Kraftaufwand beseitigen? Welche einfachen und Umwelt schonenden Methoden gibt es? Wir stellen die besten Varianten vor, die Ihnen helfen, den Störenfried ganz einfach aus Ihrem Garten zu entfernen.

Wie entfernt man den Baumstumpf ohne viel Aufwand?

Es gibt vielerlei Gründe, einen Baum zu fällen; das können Sturmschäden, Schädlinge oder eine Neugestaltung des Gartens sein. Bei der Gartenneugestaltung sollte man sich vorher bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde erkundigen, ob der Baum auch gefällt werden darf.

Ist der Baum dann gefällt, ist die Arbeit noch nicht getan, denn es muss ja noch der Baumstumpf entfernt werden. Der kann allerdings auch für Blumen oder eine Vogeltränke genutzt werden. Ist das nicht Ihr Geschmack, dann sollten Sie den Baumstumpf möglichst fachgerecht entfernen und so geht’s.

Aushebeln

Lassen Sie, damit Sie später den Baumstumpf mühelos entfernen können, schon beim Fällen den Stamm auf einer Höhe von mindestens 1,50 m stehen. Nach dem Fällen legen Sie dann die Wurzeln mit einem scharfen Spaten frei. Durchstechen Sie die dünnen Wurzeln direkt mit dem Spaten und durchtrennen Sie die dickeren Wurzeln mit einer Axt.

Nach dem Durchtrennen aller Baumwurzeln verliert der Baumstumpf einen Großteil seiner Stabilität. Jetzt kann man die Hebelwirkung des verbliebenen Baumstammes nutzen.

Dafür nehmen Sie den stehengelassenen Stamm als Hebel und drücken und ruckeln ihn abwechselnd in unterschiedliche Richtungen. Auf diese Weise reißen die übrigen Wurzeln ab. So sollten Sie mühelos den Stumpf aus dem Loch herausbekommen.

Haben Sie Schwierigkeiten den Baumstumpf aus der Erde zu bekommen, weil er zu groß und dadurch auch sehr schwer ist, dann hilft es, die Erde von den Wurzeln zu entfernen. Das geht mit dem Spaten oder mit dem Gartenschlauch.

Bei sehr schwer zu hebelnden Baumstümpfen lohnt sich eine Seilwinde oder ein Flaschenzug, der an einem stabil stehenden Nachbarbaum befestigt wird und Ihnen so die Arbeit erleichtert.

Baumstumpf ausbrennen- Achtung sehr gefährlich!

Beim Ausbrennen werden große, tiefe Löcher senkrecht in den Baumstumpf gebohrt. Anschließend mischt man Salpeter und Petroleum zu einer zähen Paste, füllt diese in die Bohrlöcher und zündet die Mischung an.

Vom Ausbrennen ist allerdings dringend abzuraten, denn es ist absolut umweltschädlich. Außerdem bleibt bei dieser Methode immer ein verkohlter Rest vom Baumstumpf übrig, der aufgrund seines Holzkohlebelages nur sehr schlecht verrottet. Im schlimmsten Fall verseucht das Petroleum den ganzen Boden. Auch die Verwendung von Diesel oder Brennpasten ist keine bessere Lösung und dabei auch noch sehr leichtsinnig, denn das Feuer kann schnell um sich greifen und dann wird es richtig gefährlich.

Fräsen

Mit einer sogenannten Stubbenfräse kann man den Baumstumpf ganz leicht, ohne zu graben, entfernen. Die Fräsmaschine wird direkt auf den Stumpf aufgesetzt und verwandelt das Holz in Mulch, der gut ist für die Umwelt und an Ort und Stelle bleiben kann.

Die übliche Frästiefe beträgt 40 - 50 cm unter Erdniveau. Diese Tiefe reicht für Beete, Pflasterarbeiten und Rasenneuanlage völlig aus. 

Im Baumarkt können Sie Stubbenfräsen stunden- oder tageweise mieten. Wichtig dabei ist, dass Sie die richtige Fräse wählen, die in Größe und Leistungsstärke dem Baumstumpf entspricht. Lassen Sie sich beraten und einweisen. Denken Sie an Schutzkleidung, das Wetter und besonders an die Ruhezeiten in der Siedlung, dann gibt es keinen Ärger mit den Nachbarn.

Natürlichen Verfall beschleunigen

Besonders umweltfreundlich ist es, den Baumstumpf verrotten zu lassen. Das dauert aber viele Jahre. Mit einer Kettensäge kann man den Prozess beschleunigen. Dafür sägt man ein Schachbrettmuster bis zum Boden in den Baumstumpf.

Anschließend füllt man halb verrotteten Kompost mit Kompostbeschleuniger hinein. So können Pilzsporen und andere Mikroorganismen im Kompost den Baumstumpf zersetzen. Das wiederholen Sie jedes Frühjahr, bis alles verrottet ist. Das geht auch mit Kalkstickstoff. Dieser liefert genug Stickstoff für die Mikroorganismen für den schnelleren natürlichen Verfall.

Wie wird ein Baumstumpf entsorgt?

Das ist von Ort zu Ort unterschiedlich geregelt. Informieren Sie sich über die konkrete Entsorgung an Ihrem Wohnort.

Kleinere Baumstümpfe können oft einfach direkt in die Biotonne. Für mittlere Baumstümpfe, die nicht mehr in die Tonne passen, sind Kompostierwerke ein guter Ansprechpartner. Dort können Sie sie abliefern. Können Sie die Baumwurzeln aufgrund von Gewicht und Größe nicht mehr selbst aus dem Garten entfernen, sprechen Sie die örtlichen Entsorgungs- und Kompostierbetriebe an und lassen Sie sich Angebote über den Preis für die Abholung und Entsorgung geben.

Baumstümpfe sind oft lästige Überbleibsel einer Baumfällung. Sie können aber mit dem richtigen Knowhow ganz einfach entfernt werden oder sie werden, insbesondere in einem Steingarten oder neben dem Gartenteich, zu einem attraktiven, natürlichen Hingucker.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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