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Antivalent - Bedeutung

Antivalenz finden Sie in logischen Schaltungen.
Antivalenz finden Sie in logischen Schaltungen.
Dieses Fremdwort aus dem technischen Bereich besteht aus zwei lateinischen Anteilen, wobei "anti" eine im allgemeinen Sprachgebrauch übliche Negation ausdrückt. Aber was bedeutet "antivalent" und wo wird es sinnvoll benutzt?

Antivalent - der Bedeutung auf die Spur kommen

Vorbemerkung: Verwechseln Sie "antivalent" nicht mit "ambivalent".

  • Das Fremdwort "antivalent" setzt sich aus den aus unterschiedlichen Sprachen hergeleiteten Anteilen "anti" und "valent" zusammen. Der Präfix "anti" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "gegen", "davor" (zeitlich) oder auch "anstelle". Die Vorsilbe wird häufig bei Negationen gebraucht.
  • Der Wortteil "valent" jedoch kommt aus dem Lateinischen. Ihm liegt das Verb "valere" zugrunde, das mit "wohlauf sein oder auch "stark beziehungsweise kräftig sein" übersetzt werden kann. Das (abgeleitete) Adjektiv "valens" bedeutet in diesem Zusammenhang "stark, kräftig, gesund".
  • Im heutigen Gebrauch wird "antivalent" als Adjektiv zu dem Nomen "Antivalenz" benutzt. Antivalenz ist ein Synonym zu Kontravalenz. Beide Begriffe werden vor allem in elektronischen Schaltungen als sogenanntes exklusives ODER benutzt (siehe Beispiele unten). Eine deutsche Übersetzung könnte "kontradiktorisches Gegenteil" heißen.

Beispiele erläutern den Gebrauch des Fremdwortes

  • "Antivalent" beziehungsweise "Antivalenz" wird fast ausschließlich bei elektronischen Logikschaltungen und in der Aussagenmathematik verwendet.
  • Eine Antivalenz ist eine  XOR- beziehungsweise exklusive-ODER-Verknüpfung mit beispielsweise zwei Eingängen A und B. Es erscheint am Ausgang der Schaltung nur dann eine logische "1", wenn der Eingang A "1" oder (!) der Eingang B "1" ist. Sind beide Eingänge auf logisch "1", wird der Ausgang "0".
  • Übertragen auf das Gebiet der Aussagenlogik ist der Ausgang nur dann "wahr", wenn entweder die erste Aussage (Eingang A) oder die zweite Aussage (Eingang B) wahr ist, aber nicht beide.
  • In der praktischen Anwendung entspricht einer antivalenten Schaltung einer Addition im Dualsystem. Addiert werden zwei Bits. Es gilt 1 + 0 = 0 + 1 = 1 sowie 1 + 1 = 0 (mit Übertrag 1).
  • Verwendung finden antivalente Schaltungen auch bei geraden beziehungsweise ungeraden Summen beziehungsweise Ergebnissen, denen man die Wertigkeiten 0 bzw. 1 zuweisen kann.  
  • Nicht zuletzt werden XOR-Verknüpfungen bei der Verschlüsselung von Daten angewandt.
helpster.de Autor:in
Dr. Hannelore Dittmar-Ilgen
Dr. Hannelore Dittmar-IlgenHannelore hat Mathematik, Physik sowie Chemie und Pädagogik studiert und erklärt diese schwierigen Themenfelder schon immer gerne ihren Mitmenschen. Auch über ihre Hobbys schreibt sie leidenschaftlich gerne, das können unsere Leser in den Kategorien Essen & Trinken sowie Handarbeit entdecken. Sie ist eine unserer fleißigsten Autorinnen der ersten Stunde von HELPSTER.
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