Absolutismus heute - Überblick

Die Bezeichnung Absolutismus leitet sich vom lateinischen Begriff „legibus absolutus“ (= der Gesetze enthoben) ab. Unter dem französischen Sonnenkönig, Ludwig XIV, fand diese Regierungsform ihren Höhepunkt. Bezeichnend für diese Art des Herrschens ist, dass der Monarch sich uneingeschränkter Machtausübung bedienen darf, keinen Gesetzesbindungen unterliegt, keine Minister oder Stände oder gar ein Parlament beziehungsweise Volk oder Volksvertretung ihn in seiner Macht einschränken können. Auch heute noch gibt es einige Länder, wo diese Form der absoluten Herrschaft über ein Land besteht.

In Frankreich verkörperte Ludwig XIV den Absolutismus

• Der französische „Sonnenkönig“ Ludwig XIV lebte von 1638 bis 1715.
• Er war knapp fünf Jahre alt, als er zum König gekrönt wurde.
• Mit einer Regierungszeit von insgesamt 72 Jahren gilt er als längstherrschender Monarch Europas.
• In seiner Zeit als klassischer Vertreter des Absolutismus ging es ihm vor allem um die Festigung der Macht.


Absolute Monarchie - Erklärung

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• So bekämpfte er die Opposition der Adeligen, verwarf und entwarf Gesetze, baute die Verwaltung aus und förderte die Wirtschaft Frankreichs.
• Sein prunkvoller Lebensstil und seine Selbstinszenierung machten ihn bis heute zum Symbol eines absolutistisch herrschenden Königs.
• Gleichzeitig förderte er jedoch auch die Kunst und die Kultur, was dazu führte, dass Frankreich während seiner Regierungszeit eine nie gekannte Blütezeit erlebte.
• Seine Außenpolitik war von kriegerisch-aggressiver Natur, wodurch Frankreich eine Vorrangstellung in Europa einnahm.

Auch heute noch gibt es absolutistisch regierte Staaten

• Hassanal Bolkiah herrscht auch heute als absolutistischer Sultan über den Staat Brunei. Der 1946 geborene Herrscher vereint in seiner Person die Funktionen des Finanz-, Verteidigungs- und Premierministers und ist außerdem oberster Garant für die Staatsreligion Islam. Sein Palast ist der weltweit größte und er zählt zu den vermögendsten Menschen der Erde.
• Saudi-Arabien wird von König Abdullah in Form des Absolutismus regiert. Abdullah wurde 1924 geboren und ist Premierminister, König und Militäroberbefehlshaber in einer Person. Sein Vater, König Abid, war Staatsgründer und hatte insgesamt 37 Söhne, von denen Abdullah der fünfzehnte ist. Abdullah hat insgesamt neun Eheschließungen hinter sich und ist Vater von 20 Töchtern und 14 Söhnen. 
• Über den Oman herrscht Sultan Qabus. Der 1940 geborene Qabus ist der einzige Sohn von Sultan Sayyid und ihm hatte schon während der Regierung seines Vaters dessen mittelalterlicher Herrschaftsstil missfallen. Er setzte seinen Vater in einem Staatsstreich ab und begann, sein Reich zu modernisieren. Er trat der UNO bei und stiftete einen Preis, der von der UNESCO für spezielle Umweltschutz-Verdienste verliehen wird.
• Katar wird von Emir Hamad absolutistisch beherrscht. Der Emir wurde 1952 in Doha, der Hauptstadt von Katar, geboren. Seit seiner Inthronisierung modernisiert er sein Reich und führte als erster Staat der Golfregion das Frauenwahlrecht ein sowie neue Verfassungsbildungen und allgemeine Wahlen sowie ein Parlament. Er gilt als der wichtigste Verbündete der USA in der Region am Golf. Die Fußballweltmeisterschaft findet auf sein Engagement hin im Jahr 2022 in Katar statt
• Extremer Absolutismus herrscht heute auch unter König Mswati in Swasiland. Mswati wurde 1968 geboren. Er verbot dem Parlament bei einer Androhung von einer 20-jährigen Inhaftierung jedwede politische Aktivität, alle politischen Parteien sind verboten. Er führt ein extravagantes Luxusleben mit seinen vielen Frauen. Swasiland ist eines der ärmsten Länder der Welt und die AIDS-Rate ist die weltweit höchste.
• Sogar der Vatikan (beziehungsweise Vatikanstadt) wird vom Papst als absoluter Herrscher regiert, zumindest insofern, als politische Entscheidungen betroffen sind. Sein geistliches Amt bindet ihn allerdings an die Lehren der Kirche und deren Rechtsordnung.