Alle Kategorien
Suche

Parataktischer Satzbau - so setzen Sie ihn ein

Rhetorikmittel bereiten manchmal Kopfzerbrechen.
Rhetorikmittel bereiten manchmal Kopfzerbrechen.
Parataxen werden häufig bei Texten, die sich auf das Wesentliche konzentrieren, verwendet. Den Satzbau nach parataktischer Art zeichnet aus, dass keine Nebensätze verwendet werden, sondern nur Hauptsätze oder dass Wortgruppen aneinander gereiht werden.

Was ist eine Parataxe?

Die Parataxe ist eine Satzstruktur, die gerne in sachlichen Texten angewandt wird.

Es handelt sich hierbei um eine Aneinanderreihung von einfachen, kurzen, leicht verständlichen Hauptsätzen, die entweder durch ein Satzzeichen oder ein Bindewort miteinander verbunden sind.

Eine Parataxe liest sich einfach und man versteht sofort, was der Autor ausdrücken möchte. Diese Art der Satzstruktur kommt der Umgangssprache sehr nah.

Satzbau mit Parataxe

Beim Satzbau parataktischer Art sollten Sie beachten, dass alle Sätze gleich geordnet sind.

Häufig fehlen die Konjunktionen (beispielsweise: obwohl / weil). So können Sie Schachtelsätze vermeiden.

Es ist eine Konzentration auf wesentliche Aussagen und Inhalte. Wenn Sie also präzise und knappe Aussagen formulieren möchten, bietet sich dieser Stil an.

Ausschlaggebend ist, welche Art von Text Sie schreiben möchten, denn meist werden Tatsachenberichte oder Thesen mit dieser Satzstruktur formuliert.

Werbetexter greifen bei der Formulierung ihrer Slogans häufig auf den parataktischen Satzbau zurück, um eine klare, definierte Aussage zu treffen.

Werden parataktische Sätze miteinander verbunden, geschieht dies meist durch “und” oder “oder”. Genauso könnten beide Sätze alleinstehend im Text zu finden sein.

Wie wirken Parataxen?

Die Parataxe ist, wie bereits erwähnt, leicht zu verstehen. Sie ermöglicht es dem Leser oder Zuhörer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Gerne wird diese Satzstruktur in der Werbung verwendet, da die kurzen Satzkonstruktion eine stringente und lineare Argumentation ermöglichen. Die Wirkung wird noch verstärkt, indem die einfachen Hauptsätze zusätzlich gekürzt werden. So wird die Einprägsamkeit der Aussage gesteigert.

Außerdem kann diese Art des Satzbaus spannungssteigernd wirken, indem sie beim Leser die Neugier auf das, was als Nächstes passiert, weckt. So hat sich beispielsweise Franz Kafka sehr gerne der Parataxe bedient, um den Fluss seiner Texte zu beschleunigen und die Spannung hoch zu halten. Sie bringt Bewegung ins Geschehen, man kann es förmlich miterleben.

Zudem vermitteln Parataxen dem Leser auch Gefühle und Emotionen, denn sie kann hervorragend Unruhe, Bewegung und eine Anhäufung von schnell nacheinander folgenden Ereignissen wiedergeben.

Häufig werden diese Satzkonstruktionen auch bei Reden und Vorträgen verwendet, wenn eine Nähe zum Zuhörer geschaffen werden soll. Einfache Reden können entsprechend leicht und schnell aufgenommen und verstanden werden. Komplizierte Satzkonstruktionen sind hingegen unverständlich und können schnell abgehoben und arrogant wirken.

Beispiele für parataktischen Satzbau

Schauen Sie sich die Schlagzeilen in einigen Zeitungen an. Sie bestehen selten aus Schachtelsätzen, sondern aus kurzen und einprägsamen Hauptsätzen.

Ein bekanntes Beispiel aus dem Lateinischen ist: "veni, vidi, vici" : "Ich kam, ich sah, ich siegte".

In der Yellow Press lassen sich etliche Sätze mit parataktischer Schreibweise finden wie: "Die Limousine fuhr vor.", "Das Paar stieg aus.", "Sie eilten über den roten Teppich.", "Zeit für Fragen blieb nicht.".

Wenn Sie die Parataxen finden möchten, bieten sich auch Gedichte wie "Die Stadt"  an.

Auch in der Bibel finden Sie Beispiele, wie im 1. Buche Mose: "Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser".  Hier findet sich die Aneinanderreihung der Hauptsätze.

Ein weiterer bekannter Satz ist: "Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht."

Teilen: