Wenn Selbstständige und Freiberufler nicht mit einem angemessenen Stundensatz arbeiten, wird ihr Geschäftsmodell irgendwann zusammenbrechen. Bei einem zu geringen Stundensatz und zu vielen Stunden Arbeit für ein lebensnotwendiges Einkommen droht zudem der eigene persönliche Zusammenbruch.
Stundenlohn - wie man ihn ausrechnet
Bei der Ermittlung eines angemessenen Stundensatzes reicht es nicht aus, die Einnahmen mit einem bestimmten Gehalt gleichzusetzen. Rechnen müssen Sie mit Sozialversicherung, Geschäftsausstattung, Nebenkosten sowie Stunden ohne Einkünfte, zum Beispiel bei Krankheit, Urlaub oder Weiterbildung.
- Die Beantwortung der Frage, wie man seinen Stundenlohn als Freiberuflicher ausrechnet, kann einfach und kompliziert sein. Sehr einfach rechnen Sie den Lohn je Stunde aus, indem Sie das monatliche Einkommen durch die Arbeitsstunden dividieren.
- Das Ergebnis hat allerdings nur einen begrenzten Wert. Denn es handelt sich um einen Bruttolohn. Ohne weitere Berechnungen werden Sie keine Aussage darüber erhalten, was für Sie wirklich übrig bleibt.
Warum Ihre Einkünfte nicht mit dem Gehalt eines Angestellten vergleichbar sind
Das statistische Bundesamt hat für 2012 als durchschnittliches Bruttogehalt für einen vollbeschäftigten Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen in Deutschland einen Betrag von mehr als 3.500 Euro ausgewiesen.
Kalkuliert ein Freiberufler seine Arbeitsleistung falsch, steht er oftmals am Monats-, spätestens …
- Wenn Sie als Freiberufler ein Einkommen von 3.500 Euro erzielen und 100 Stunden geleistet haben, dann beträgt Ihr Stundenlohn 35 Euro. Doch Sie sollten wesentlich mehr pro produktive Stunde verdienen.
- Sie müssen sich fragen: Reichen Ihre Einnahmen nach Abzug aller Kosten, Rücklagen und Zuschläge zum Leben aus? Kosten zu decken, ist ein Aspekt. Doch Sie müssen auch Gewinn erzielen. Sie müssen immer an das Morgen denken.
Stundensätze - Kalkulation aus Arbeitgeber-Perspektive
Als Arbeitgeber müssen Sie mit zahlreichen Kosten sowie zusätzliche Steuern und Abgaben rechnen.
- Kalkulieren sollten Sie mindestens mit dem doppelten Nettolohn eines Angestellten. Unter Umständen ist selbst das zu wenig. Um sich einen Nettolohn von neun bis 12 Euro auszahlen zu können, müssen Sie wenigstens 18 bis 25 Euro je Stunde einnehmen. Wollen Sie ein Einkommen von 2.500 Euro netto, müssen Sie Einnahmen von wenigstens 5.000 Euro erzielen.
- Allerdings sind darin keine Fehlzeiten wegen Krankheit oder normale Leerlaufzeiten enthalten. Je nach freiberuflicher Tätigkeit sind außerdem betriebsbedingte Anschaffungen zu kalkulieren. Vergessen Sie bei der Stundensatzkalkulation nicht, die Mehrwertsteuer aufzuschlagen.
Wenn Sie von einem gewünschten Netto-Stundenlohn von neun bis 12 Euro ausgehen, dann bedeutet jeder Stundensatz von unter 30 Euro pro Stunde finanzielle Probleme in der Zukunft.
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