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Wasserfilter für den Hausanschluss - das bringt er

Wasserhahn geöffnet von Mann mit schwarzem Hemd
Wasserhahn geöffnet von Mann mit schwarzem Hemd © naipo.de / unsplash.com
Obwohl die Trinkwasserqualität von Leitungswasser in Deutschland bestens überwacht wird und das Wasser aus dem Hahn nachgewiesenermaßen sauber ist, boomt der Verkauf von Wasserfiltern. Leider haben aber viele Menschen noch alte Rohre oder gar Rost in den Leitungen, was dafür sorgt, dass eigentlich gereinigtes Wasser, verunreinigt aus dem Hahn kommt. Welche Sorten von Filtern gibt es? Welche Vor- und Nachteile haben sie und was bringen sie wirklich?

Warum einen Wasserfilter installieren?

Unser Leitungswasser ist in der Regel vollkommen in Ordnung und gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland. Aus hygienischer Sicht ist ein Filter also nicht wirklich notwendig. Doch was man oft nicht bedenkt, auf dem Weg vom Wasserversorger bis zu unserem Hausanschluss legt das Wasser ja schon eine ganz schöne Strecke durch die Rohrsysteme zurück, die man eben nicht kontrollieren kann.

Fremdkörper wie Sand- und Rostteilchen sind leider keine Seltenheit im Leitungssystem und können auf dem Weg vom Wasserversorger bis zu unserem Haus in das Trinkwasser gelangen. Und genau dafür kommt ein Wasserfilter für den Hausanschluss zum Einsatz.

Seit 2012 werden Hausbesitzer sogar gesetzlich in die Pflicht genommen. Es gilt die nationale DIN-Norm 1988, welche durch die europäische Norm DIN EN 806 ergänzt wird. Die Normen schreiben bei Neubauten eine Wasserfilter-Hausanschluss-Pflicht vor, wenn die Leitungen aus metallischen Rohren wie Kupfer bestehen.

Für Kunststoffrohre ist der Filter noch keine Pflicht. Aber auch Besitzer älterer Gebäude sollten über eine Nachrüstung nachdenken, denn gerade hier lauert oft die Gefahr, dass unerwünschte Partikel in die alten Rohre gelangen und schlimmstenfalls sogar Lochfraß begünstigen können.

Wasserfiltersorten mit ihren Vor- und Nachteilen

Bei der Auswahl eines geeigneten Wasserfilters kommt es darauf an, welche Filtersorte Ihren individuellen Bedürfnissen am besten entspricht. Die gängigen Wasserfilter für den Hausanschluss sind Feinfilter und Rückspülfilter. Dabei stellt sich zusätzlich noch die Frage, ob ein Filter mit oder ohne Druckminderer die optimale Lösung darstellt.

Feinfilter

Ein Feinfilter sorgt dafür, dass selbst kleinste Partikel wie z. B. Sand oder Rost aus dem Wasser herausgefiltert werden. Er arbeitet dabei mit feinen Filterelementen, die eine sehr hohe Filtrationsgenauigkeit bieten.

Vorteile von Feinfiltern:

  • Wirksame Entfernung von feinen Partikeln und Verunreinigungen im Wasser
  • Schutz vor Verstopfung und Schäden an nachgeschalteten Geräten und Anlagen
  • Verlängerung der Lebensdauer von Wasserleitungen, Armaturen und Haushaltsgeräten
  • Einfache Installation und Wartung
  • Verschiedene Filtermedien und -typen für unterschiedliche Anforderungen verfügbar

Nachteile von Feinfiltern:

  • Regelmäßiger Austausch der Filtermedien erforderlich
  • Kosten für den Kauf von Ersatzfiltern und Wartung
  • Einbau und Platzbedarf für den Filter erforderlich
  • Abhängig von der Wasserqualität kann ein Filter schnell verstopfen

Rückspülfilter

Ein Rückspülfilter ist mit einem Mechanismus versehen, der es ermöglicht, die Filterelemente zu reinigen, indem sie mit Wasser in umgekehrter Richtung gespült werden. Dadurch wird der Filter von den zurückgehaltenen Partikeln befreit und seine Lebensdauer verlängert.

Vorteile von Rückspülfiltern:

  • Rückspülverfahren ermöglicht eine Reinigung des Filters und so eine längere Nutzungsdauer
  • Entfernt Verunreinigungen effektiv und hält das Filtersystem in einem guten Zustand
  • Verringert die Notwendigkeit häufiger Filterwechsel
  • Bietet kontinuierlichen Wasserfluss ohne Druckverlust
  • Reduziert die Betriebskosten im Vergleich zu regelmäßigen Filterwechseln

Nachteile von Rückspülfiltern:

  • Aufwendige komplexe Installation
  • Regelmäßige Rückspülungen erforderlich, um die Filterleistung aufrechtzuerhalten
  • Zusätzlicher Anschluss für den Spülwasserablauf erforderlich
  • Hoher Wartungsaufwand 

Filter mit oder ohne Druckminderer?

Bei der Auswahl eines geeigneten Wasserfilters spielt nicht nur die Filterfunktion eine Rolle, sondern auch Faktoren, wie der Wasserdruck und die erforderliche Druckregulierung. Hierfür unterscheidet man Filter mit und ohne Druckminderer.

Der Hauptunterschied liegt darin, dass Filter mit Druckminderer zusätzlich zur Filterfunktion eine regulierende Wirkung auf den Wasserdruck haben, während Filter ohne Druckminderer ausschließlich für die Filterung von Verunreinigungen zuständig sind und den Wasserdruck nicht beeinflussen. Diese Art von Filtern eignet sich gut, wenn der Wasserdruck bereits optimal ist und daher keine weitere Regulierung erforderlich ist.

Um die Trinkwasserqualität des Wassers aus dem Wasserhahn zu garantieren, sind Filter in Deutschland nicht unbedingt notwendig. Das gilt aber nicht für Hauswasseranschluss- Filter, denn sie filtern Fremdkörper aus dem Wasser und sind für Neubauten sogar Pflicht. Mit unserer Entscheidungshilfe haben Sie ein Instrument zur Hand, das Ihnen hilft, den passenden Filter für Ihren Anschluss auszuwählen.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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